Wie jedes Jahr findet auch 2025 wieder die Gamescom in Köln statt. Wir geben einen Überblick über die zu erwartenden Titel und Firmen und haben wertvolle Tipps, um einen Tag auf der Messe so angenehm wie möglich zu machen.
Lohnt sich der Weg zur Gamescom?
Die Gamescom gilt als überlaufen. Stundenlanges Anstehen in einer Schlange, um ein paar Minuten ein Spiel zu testen, das sowieso bald erscheint, klingt nicht besonders erstrebenswert. In einem Pulk von Menschen von einer Halle in die nächste zu “schwimmen”, ebenfalls nicht.
Trotzdem kann ein Besuch der Gamescom interessant sein. Mit etwas Planung lassen sich überfüllte Hallen und lange Wartezeiten umgehen oder leichter aushalten. Auch abseits der großen Publisher bietet die Messe einige Überraschungen wie interessanten Merch, Fotomöglichkeiten mit Cosplayern sowie Begegnungen mit Gleichgesinnten aus der Community.
Die bisher bekannten Gamescom-Aussteller
Eine komplette Liste der Aussteller und Spiele anzuzeigen, würde den Umfang dieses Artikels sprengen, aber ein paar Highlights kennen wir bereits:
So wird Blizzard Entertainment „Call of Duty: Black Ops 7“ und „World of WarCraft: Midnight“ vorstellen. Zweiteres ist auch spielbar und man kann endlich das lang erwartete Housing antesten. Bei Capcom gibt es unter anderem „Resident Evil: Requiem“, „Street Fighter 6“ und „Pragmata“ zu sehen. Mit „Metal Gear Solid: Snake Eater“ und „Silent Hill f“ wird Konami zwei seiner beliebten Serien fortsetzen.
Die Liste von Microsoft, Xbox und Bethesda ist besonders lang. Highlights dürften aber der angekündigte „Indiana Jones“-DLC, „Borderlands 4“, „The Outer Worlds 2“ und „Age of Mythology: Retold“ sein. Auch einige Third-Party-Spiele sind hier vertreten. Electronic Arts wird „EA Sports FC 26“ präsentieren, von Square Enix gibt es Neues zu „Final Fantasy“. Außerdem sind wir auf „Super Meatboy 3D“ und „Hollow Knight: Silksong“ gespannt.
THQ Nordic hatte ja bereits Anfang August eine große Präsentation mit diversen Neuigkeiten veröffentlicht. Neben Neuigkeiten zum „Gothic Remake“ hoffen wir auf Anspielmöglichkeiten von „Sacred 2 Remaster“ und von „Darksiders 4“. Und Ubisoft lässt uns endlich „Anno 117: Pax Romana“ ausprobieren.
Außerdem freuen wir uns auf Aerosoft aus Büren. Neben diversen Simulationen aus den Bereichen Logistik, Personenverkehr und Rettungsdienst sind wir gespannt auf die Göttersimulation „Fata Deum“, die ganz in der Tradition von „Black & White“ und „Populous“ steht. Vielleicht gibt es ja endlich das von uns ersehnte Bielefeld-DLC zu „Subway Sim 2“?
Die Anfahrt zur Gamescom
Tausende strömen zur Gamescom: Köln wird für ein paar Tage zum Zentrum der Gaming-Welt.
(© Koelnmesse GmbH/Marvin Ruppert)
Vorzugsweise sollte die Reise zur Gamescom mit dem Zug erfolgen. Wer mit der Bahn anreist, steigt direkt vor den Messehallen aus. Wir empfehlen, mit dem RE6 nach Dortmund zu fahren und dann in den RE1 umzusteigen. Während der Gamescom fährt dieser häufiger als sonst üblich. Der Zug benötigt zwar etwas länger, das kompensiert aber die Suche nach fehlenden und teuren Parkplätzen. Die sind nämlich rund um die Messe rar gesät. Nur wer morgens recht früh da ist, bekommt einen Parkplatz direkt an der Messe. Alternativ gibt es die Möglichkeit, etwas außerhalb zu parken und dann mit der Straßenbahn zur Messe zu fahren.
Das Gamescom-Ticket
Mit einem Wildcard-Ticket für 64Euro kann auch das allgemeine Publikum bereits am Mittwoch, 20. August 2025, ab 13Uhr die Gamescom besuchen. Dieser Tag ist regulär nur Fachbesuchern und der Presse vorbehalten. Der Aufpreis lohnt sich für alle, die neue Spiele ohne lange Wartezeiten ausprobieren oder die Messe in entspanntem Rahmen erleben möchten.
Wer darauf verzichten kann, findet auch an den regulären Tagen ein lohnendes Erlebnis. Die Tagestickets kosten 30,50Euro, samstags 40Euro, Ermäßigungen sind mit Nachweis erhältlich. Frühzeitiges Erscheinen am Einlass (Donnerstag bis Samstag ab 10Uhr, Sonntag ab 9Uhr) erhöht die Chance, beliebte Spiele ohne stundenlanges Warten zu testen. Der Samstag gilt wegen der Bühnenshows und Events immer als besonders voll. Wer die Messe etwas ruhiger erleben möchte, wählt besser den Donnerstag oder Sonntag.
Übernachtungsmöglichkeiten zur Gamescom
Während der Gamescom sind Hotels rund um Köln bereits seit Wochen ausgebucht. Entlang der S-Bahn-Linien S6, S11, S12 und S19 bieten sich gute Ausweichmöglichkeiten in Nachbarorten an.
Wer es günstiger oder ungewöhnlicher mag, kann auch das “gamescom camp” nutzen, eines der größten Gamer-Zeltlager Europas. Viele nutzen diese Möglichkeit seit Jahren und mögen die besondere Atmosphäre, etwa abends am Lagerfeuer. Wer kein eigenes Zelt besitzt, kann sogar ein fertig aufgebautes nutzen oder ein kleines Häuschen mieten. Sanitäre Anlagen sind ausreichend vorhanden, und der Weg zur Messe ist nicht weit.
Ultimative Survival-Tipps für die Gamescom
Wer Spiele antesten möchte, braucht gute Beinmuskeln. Wir empfehlen, einen Campingstuhl dabei zu haben.
(© Koelnmesse GmbH/Marvin Ruppert)
Stundenlanges Anstehen in einer Schlange kann sehr anstrengend und ermüdend sein. Deshalb haben wir die ultimativen Survival-Tipps: Das wichtigste Accessoire auf der Gamescom ist der zusammenklappbare Campingstuhl. Er sollte nicht zu groß sein und schnell verstaut werden können. Dazu noch ein spannendes Buch oder eine Handheld-Konsole wie das Steam Deck oder die Switch 2, und es lässt sich jede Schlange gut aushalten.
Mindestens genauso wichtig ist die Powerbank für Handys und Spielkonsolen. Mobil- und WLAN-Netze sind oft überlastet, das zieht am Akku. Mit langem Kabel kann die Powerbank bequem in der Tasche bleiben, ohne dass einem der Saft ausgeht.
Essen und trinken nicht vergessen!
Das Essensangebot auf der Messe ist meist teuer und trifft nicht jeden Geschmack. In der Umgebung des Messegeländes finden sich jedoch zahlreiche Restaurants mit größerer Auswahl. Auch kleine Snacks wie Nüsse oder Müsliriegel geben Energie, wenn das Warten in der Schlange zu lange dauert.
Ebenfalls bei Getränken lohnt sich die Vorbereitung. Im vergangenen Jahr gab es in den Messehallen einen Stand, der kostenlos Wasser verteilte. Mitgebrachte Trinkflaschen konnten dort ebenfalls aufgefüllt werden.
Rund 600Meter vom Eingang Ost entfernt liegt ein Supermarkt. Außerdem ist in der Nähe eine Tankstelle mit kleinem Sortiment. So lässt sich die Versorgung gut und teilweise kostengünstig organisieren.
Weg vom Gamescom-Trubel? Halle 10!
Wer dem Gedränge entkommen möchte, findet in Halle10 eine ruhigere Alternative. Sie ist meist weniger überlaufen als andere Bereiche, bietet aber dennoch zahlreiche Highlights.
Hier präsentieren Indie-Studios ihre Spiele. Viele Entwickler sind persönlich vor Ort und freuen sich über echtes Interesse. Mit etwas Glück haben sie auch Gimmicks wie Sticker oder andere Goodies.
Ein weiteres Highlight ist der Retrobereich. Auf Originalhardware wie C64, Super Nintendo oder Playstation1 lassen sich Klassiker aus den 80ern und 90ern anspielen. Neben bekannten Titeln wie “Turrican” oder “Super Mario World” gibt es auch aktuelle Spiele für diese alten Systeme, die direkt vor Ort gekauft werden können. Für alle, die tiefer in die Geschichte der Videospiele eintauchen möchten, wird das Angebot durch Magazine, Bücher und andere Medien ergänzt.
Hygiene-Tipps zur Gamescom
In der Nähe des Congress-Center-Bereichs gibt es die ruhigsten und saubersten Toiletten. Langes Anstehen ist hier fast nie nötig. Gegen den Messemief helfen außerdem Deo-Tücher. Diese sind erfrischend und lassen sich schnell und unauffällig anwenden.
Was sich sonst in Köln lohnt
Am 23. und 24. August findet in der Kölner Innenstadt das kostenlose “gamescom city festival” statt, auf dem bekannte deutsche Acts auftreten. Dieses Jahr spielen am Samstag unter anderem “Blond” und “Blumengarten”. Am Sonntag treten im Rahmen der “Arsch huh für Demokratie”-Initiative diverse Kölner Künstler und Bands auf, darunter “Brings & Eko Fresh”, “Miljö”, “Grenzkontrolle” und “Retrogott”. Abgeschlossen wird das Festival von einem Konzert der Band “Kettcar”.
Mit dem “KölnTriangle” findet sich einer der besten Aussichtspunkte von Köln ganz in der Nähe der Messe. Für fünf Euro (Schüler und Studenten zahlen nur vier Euro) bekommt man einen tollen Blick über den Rhein auf den Kölner Dom, die Altstadt und weitere Sehenswürdigkeiten.
Als Geheimtipp sei noch Kölns erste Gaming- und eSports-Bar “Lost Level” erwähnt. Dort kann man bei Bier oder Cocktails in entspannter Atmosphäre an verschiedenen Konsolen zocken. Regelmäßig gibt es Veranstaltungen wie “Smash Bros. Melee”-Turniere, das Nerd-Quiz oder Pen-&-Paper-Abende. Während der Gamescom sind hier mehrere (inoffizielle) Events geplant.
Fazit
Mit kluger Planung, etwas Ausrüstung und realistischen Erwartungen lohnt sich ein Tagesausflug aus OWL zur Gamescom. Wer nicht nur Blockbuster sucht, sondern neue Eindrücke abseits des Mainstreams, wird auch in wenigen Stunden viel erleben.