Der Flughafen Leipzig/Halle erhitzt die Gemüter: Ein geplanter Wartungshangar für sechs Riesenflugzeuge sorgt derzeit für ordentlich Diskussionsstoff.

Denn das Vorhaben stößt auf Kritik von Anwohnern und Bürgerinitiativen – Hauptthemen sind dabei der verursachte Fluglärm und die militärische Nutzung des Airports.

Flughafen Leipzig: „Zählt (..) zu den größten Emittenten von Lärm, Luftschadstoffen und Abgasen“

Die Emotionen am Leipziger Flughafen kochen hoch – denn hier soll schon demnächst ein Hangar für nicht ganz alltägliche Flugzeuge entstehen. Und nicht nur das: Die Bürgerinitiative „IG Nachtflugverbot“ beklagt, dass es sich dabei um Riesen-Flugzeuge aus der Ukraine handelt, die durch Lärm und Abgase die Lebensqualität der Anwohner beeinträchtigen. Sprecher Thomas Pohl erklärt gegenüber der Leipziger Volkszeitung (LVZ): „Die An-124 zählt in der Luftfahrt zu den größten Emittenten von Lärm, Luftschadstoffen und Abgasen.“. Er kritisiert, dass die Interessen der Fluglärmbetroffenen nach Lärm-, Umwelt- und Gesundheitsschutz von den Landesbehörden nicht beachtet werden. Die Initiative fordert nun, besonders laute Maschinen in der Nacht zu verbieten.

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Auch die Rolle des Flughafens Leipzig/Halle sorgt für Gesprächsstoff. Mit militärischen Transportflügen und einer 24-Stunden-Betriebsfreigabe steht der Flughafen seit Langem in der Kritik. Die geplante Investition von Antonov Airlines rückt diese Themen nun wieder in den Fokus. Die Kritik kommt von verschiedenen Seiten. Antonov selbst hat sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert. Auch ob der Bau der Wartungshalle zu einer deutlichen Erhöhung der Flugbewegungen führt, ist unklar. Laut Informationen der Projektbeteiligten hat sich die Zahl der stationierten Maschinen nur geringfügig verändert.

Deutliche Zuschläge für lärmende Flugzeuge

Neben dem Fluglärm steht die militärische Bedeutung des Flughafens in der Kritik. Matthias Zimmermann von der Bürgerinitiative „Gegen die neue Flugroute“ spricht gegenüber der LVZ von einer „heiklen Situation“. Seiner Meinung nach entwickele sich der Flughafen „mehr und mehr zur logistischen Drehscheibe für militärische Operationen der Nato – mitten in Mitteldeutschland“. Das Sächsische Infrastrukturministerium hingegen sieht nur geringen militärischen Betrieb. 2023 lag der Anteil bei lediglich 0,15 Prozent der Gesamtnutzung.

Die militärischen Aufgaben werden auch von Antonov übernommen. Wegen ihres außergewöhnlichen Transportvolumens fliegen die An-124 regelmäßig im Auftrag der Nato. Die Leipziger Volkszeitung berichtet, dass Antonov seit 2016 alle Militäraufträge allein durchführt. Russische Beteiligungen wurden nach der Krim-Krise beendet.

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Um die Belastung durch Fluglärm zu reduzieren, wurde die Entgeltordnung für Start- und Landegebühren in Leipzig angepasst. Wie Fluglärmschutzbeauftragter Jörg Puchmüller erklärt, müssen besonders laute Flugzeuge deutliche Zuschläge zahlen. Ob diese Maßnahmen langfristig wirksam sind, bleibt abzuwarten. Für die Antonov-Flüge sind sowohl bei zivilen als auch militärischen Einsätzen weiterhin auch Nachtflüge möglich. Die Diskussionen um den Flughafen Leipzig dürften weitergehen – denn die geplanten Bauprojekte und die 24-Stunden-Nutzung treffen bei Anwohnern weiterhin auf Widerstand.

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