Polizei durchsucht Wohnung in Dortmund
Schleuserbande soll Millionenbetrag kassiert haben


Redakteur

Migranten besteigen das Schlauchboot eines Schmugglers. Dieses Symbolfoto ist am Ärmelkanal entstanden.


Migranten besteigen das Schlauchboot eines Schmugglers. Dieses Symbolfoto ist am Ärmelkanal entstanden. © picture alliance/dpa/AFP

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Bei einer großangelegten Aktion gegen eine mutmaßliche internationale Schleuserbande haben Ermittler auch in Dortmund eine Wohnung durchsucht. Hintergrund ist ein Ermittlungsverfahren aus der bayerischen Oberpfalz, das sich gegen insgesamt fünf Männer richtet, die der organisierten Einschleusung von Geflüchteten verdächtigt werden.

Wie die Staatsanwaltschaft und die Bundespolizei in München am Donnerstag (7.8.) mitgeteilt haben, „brüstet sich die Organisation selbst, im Jahr 2022 bis zu 480 Personen pro Tag nach Europa und Deutschland eingeschleust zu haben“. Die Dunkelziffer dürfte laut Ermittlern deutlich höher liegen.

Tausende Euro wurden gezahlt

Im Zuge der Ermittlungen kam es zu Festnahmen in Deutschland, den Niederlanden und Bosnien-Herzegowina. Die fünf Verdächtigen im Alter zwischen 26 und 37 Jahren seien allesamt syrischer Herkunft.

Nach Angaben der Fahnder mussten die Geflüchteten zwischen 2.500 und 4.500 Euro für die Schleusungen zahlen. Die Bande soll in knapp vier Jahren so mindestens 1,4 Millionen Euro eingenommen haben. Die Ermittler gehen aber davon aus, dass sogar etwa 10 Millionen Euro geflossen sein könnten.

Laut Bundespolizei handele es sich um „hochprofessionell agierende Täter mit hoher krimineller Energie“, die „das Leben unzähliger Menschen auf den teils extrem beschwerlichen Schleusungsrouten riskieren und auch vor Gewaltanwendungen gegen Migranten und gegen rivalisierende Schleuserbanden nicht zurückschrecken“.

Mit Material von dpa