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Die Zukunft von Ko Itakura ist eines der wichtigen Themen bei Borussia Mönchengladbach. Doch selbst bei einem Verbleib gibt es einen neuen Abwehrchef.
Mönchengladbach – Kommt doch noch Bewegung in die Personalie Ko Itakura? De Telegraaf und Voetbal International berichten, Ajax Amsterdam sei am Innenverteidiger von Borussia Mönchengladbach interessiert, da Jorrel Hato vor einem Wechsel zum FC Chelsea steht. In der Eredivisie könnte Itakura dann künftig gegen Alassane Pléa antreten, der zur PSV Eindhoven gewechselt ist.
Während Ko Itakura (l.) Gladbach verlassen könnte, ist Kevin Diks (r.) gerade erst angekommen. © IMAGO/Sportfoto Zink / Daniel Marr
Ein Abgang von Itakura wäre für Gladbach sportlich schmerzhaft, allerdings hätte der Klub dann die Gewissheit, Geld mit dem japanischen Nationalspieler verdient zu haben. Bei einem Verbleib über den Sommer hinaus müssten Gespräche aufgenommen werden, um einen ablösefreien Abgang im Jahr 2026 zu verhindern.
Gladbach hat unabhängig von Itakura einen neuen Abwehrchef
Ob Borussia im Falle eines Itakura-Transfers noch einmal in die Defensive investieren oder doch die linke Flügelposition in Angriff nehmen wird, ist offen. Das Positive aus Sicht von Sport-Geschäftsführer Roland Virkus und Cheftrainer Gerardo Seoane ist allerdings, dass kein neuer Abwehrchef gesucht werden müsste – denn der ist bereits gefunden worden.
Kevin Diks ist eine Neuverpflichtung, mit der Gladbach wenig falsch machen konnte. Nachdem ein Transfer im vergangenen Sommer gescheitert war, weil der FC Kopenhagen in der Kürze der Zeit keinen Ersatz finden konnte, blieben die Fohlen dran am indonesischen Nationalspieler und schufen im Januar Fakten.
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Zum einen war Diks eine sichere Bank, weil er in der Viererkette alle Positionen bekleiden und deshalb unabhängig von Itakura in der Stammelf spielen kann. Bliebe letztgenannter, wäre die wahrscheinlichste Lösung, dass Diks als Rechtsverteidiger agiert. Im Test gegen Metalist Charkiw deutete sich an, dass der 28-Jährige dann im Spielaufbau mit den Innenverteidigern eine Dreierkette bilden dürfte, während Linksverteidiger Lukas Ullrich hochschiebt.
Darüber bringt der Sommerneuzugang eine Eigenschaft mit, die Itakura und seinem bisherigen Partner Nico Elvedi fehlen. Beide sind keine Lautsprecher, sie bringen zwar ihre Leistung, gehören aber weniger zu den Spielern, die die Mannschaft führen. Diks ist in dieser Hinsicht ein anderes Kaliber – auch wegen seiner Zeit in Kopenhagen.
In seiner bisherigen Karriere hat Diks acht Titel gewonnen, fünf mit dem dänischen Spitzenklub. Auf die Meisterschaft in der Saison 2021/22 folgte das doppelte Double, sowohl 2022/23 als auch 2024/25 räumte Kopenhagen den Titel in der Superliga ab und gewann obendrein den dänischen Pokal. Darüber hinaus gewann Diks mit Vitesse Arnheim (2016/17) und Feyenoord Rotterdam (2017/18) den niederländischen Pokal sowie mit Feyenoord (2017/18) den niederländischen Superpokal.
Diks bringt eine seltene Qualität nach Gladbach
Diks hat für Spitzenvereine gespielt, die ihren Profis die Sieger-Mentalität vermitteln. Selbstverständlich herrscht zwischen der Bundesliga und der dänischen Superliga ein Unterschied hinsichtlich der fußballerischen Qualität, laut dem Neuzugang ist in Gladbach alles noch einmal ein Stück größer als in Kopenhagen.
Es spielt allerdings eine untergeordnete Rolle, ob man nun in Dänemark, Deutschland, England, Italien oder der Niederlande zu einem Spitzenklub gehört. Spielt man in einer Mannschaft, die in ihrem Land nach dem Maximum strebt, entwickeln sich ähnliche Ambitionen und eine ähnliche Haltung wie in den Top-Teams der übrigen Ligen.
Diks bringt deshalb eine Eigenschaft mit, die der Gladbacher Defensive gefehlt hat. Der Titelsammler weiß, was es braucht, um die entscheidenden Schritte zu machen. Außerdem haben ihm Verletzungen in der Vergangenheit gelehrt, dass es sich lohnt, am Ball zu bleiben. Nach seinen Erfolgen in Kopenhagen ist Diks gekommen, um mit Gladbach voranzukommen. Läuft alles nach Plan, wird er ganz automatisch am oberen Ende der Mannschaftshierarchie landen.