Berlin – Mit 17 geklauten Marmeladengläsern im Rucksack flüchtete ein Dieb im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg. Ein „Karls Erdbeerhof“-Verkäufer verfolgte ihn – und bekam mit einem Schotterstein die Nase zertrümmert!

Blutige Erdbeeren vorm Kriminalgericht: Seit 28. Juli lief der Prozess gegen Kai H. (48) aus Hohenschönhausen. Verurteilt wurde besonders schwerer räuberischer Diebstahl und gefährliche Körperverletzung.

Von den sechs Jahren Haft muss der Berliner die ersten zwei Jahre im normalen Knast verbringen. Dann zwei Jahre zum Drogenentzug in den Maßregelvollzug. Danach die restlichen Jahre wieder in den Knast.

Marmelade von Verkaufsstand geklaut

Sonntag, 18. Mai 2025, 6.20 Uhr, Greifswalder Straße 90. Ein Mann macht sich am Kiosk von „Karls Erdbeerhof“ zu schaffen. Verkäufer Jörg S. (63) kommt mit dem E-Scooter angerollt, fragt verblüfft: „Was tun Sie da?“ Freche Antwort: „Ich bin der Lieferant!“

An diesem Stand in Prenzlauer Berg stahl der Dieb Marmelade

An diesem Stand in Prenzlauer Berg stahl der Dieb Marmelade

Foto: Timo Beurich

Der Mann haut ab. Im Rucksack 17 Gläser mit Erdbeermarmelade und Einbruchswerkzeug, zwei Erdbeeren aus Plüsch im Arm. Der Verkäufer ihm nach. Der Erdbeerdieb schmeißt mit Schottersteinen aus dem Tram-Gleisbett, verletzt den Verkäufer im Gesicht.

Der Räuber wollte sich vor Gericht entschuldigen

Die Flucht endet in einem Müllhaus in der Erich-Weinert-Straße. Den Rucksack mit der Erdbeer-Beute warf er erst weg, als sich der Verkäufer trotz zerschlagener Nase nicht abschütteln ließ!

Gleich zwei dieser Erdbeeren (Symbolfoto) schnappte sich der Räuber an dem „Karls Erdbeerhof“-Stand

Gleich zwei dieser Erdbeeren (Symbolfoto) schnappte sich der Räuber an dem „Karls Erdbeerhof“-Stand

Foto: Karls Erdbeerhof

Der Erdbeer-Räuber versuchte, sich bei dem verletzten Saison-Verkäufer zu entschuldigen: abgelehnt. Der gelernte Rettungsassistent hatte bereits acht Einträge im Strafregister, saß schon vier Jahre im Knast, stand zur Tatzeit unter Führungsaufsicht.

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Die Verbüßung von weiteren zweieinhalb Jahren Haft war lange zurückgestellt worden, damit er Therapien macht. Ein Psycho-Gutachter attestiert Kai H. einen Hang zu Straftaten, seine Rückfallgefahr sei groß. Auch wenn er immer wieder beteuere: „Ich bin doch kein Schwerverbrecher, nur ein Kleinkrimineller!“