Tim Burtons „Charlie und die Schokoladenfabrik“ ist ein wahrer Rausch für die Sinne. Ab sofort können alle Abonnent*innen das total schräge Fantasy-Meisterwerk ohne Aufpreis bei Prime Video sehen – ein Tipp von FILMSTARTS-Autorin Monta Alaine.
Skurril, Skurriler, Tim Burton: Nur wenige Filmemacher*innen werden so für einen klar zu erkennenden Stil geliebt und gefeiert wie Tim Burton. Zuletzt wurde sein Riesen-Netflix-Hit „Wednesday“ aus genau diesem Grund abgefeiert. Tim Burton zeichnet seine einzigartige Handschrift, die oftmals ins Morbid-Groteske abrutscht und stets von einem ironischen Augenzwinkern begleitet wird, aus.
So gehört die Bühne in seinen Filmen den Außenseiter*innen, den Misfits, wie es vor Wednesday Edward mit den Scherenhänden, Beetlejuice oder auch Sweeney Todd waren. Dass er einst die CalArts, eine renommierten Kunstschule, besuchte, merkt man jedem seiner Werke an. Immer wieder gelingt es Burton mit seinen originellen visuellen Welten, die oftmals von deutschen Expressionisten und der Gothic-Kultur inspiriert sind, zu verzaubern. So auch im kultig-skurrilen „Charlie und die Schokoladenfabrik“, den alle Abonnent*innen aktuell im Rahmen des Flatrate-Programms von Amazon Prime Video streamen können.
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„Charlie und die Schokoladenfabrik“: Ein visuelles Spektakel vom Feinsten
Der junge Charlie Bucket (Freddie Highmore) lebt in ärmlichen Verhältnissen und träumt davon, eines Tages die geheimnisvolle Schokoladenfabrik des exzentrischen Willy Wonka (Johnny Depp) zu besichtigen. Als Wonka fünf goldene Tickets in seinen Schokoladenriegeln versteckt, die den Gewinnern einen Besuch in seiner Fabrik ermöglichen, macht sich Charlie auf die Suche nach einem der begehrten Tickets. Wider Erwarten findet er tatsächlich eines und begibt sich gemeinsam mit seinem Großvater Joe (David Kelly) und den anderen Gewinnern auf ein fantastisches Abenteuer.
Und was dann in den einzelnen Abteilungen der Schokoladenfabrik geschieht, ist fantastisch auf mehreren Ebenen: Inhaltlich lebt dies von den surrealen Einfällen der Buchvorlage Roald Dahls*, die wohl kaum jemand besser filmisch inszenieren könnte als Tim Burton. Für das Publikum ergibt dieses quietschbunte Pop-Spektakel ein absolut fantastisches, immersives Abenteuer.
Dieses könnt ihr in den Extras der Blu-ray übrigens noch vertiefen, denn dort findet ihr eine „In-Movie-Experience“ von Tim Burton höchstpersönlich wie auch ein Making-of zum Film:
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Im Reich Willy Wonkas treffen Schokoladenflüsse auf arbeitende Eichhörnchen, schwebt eine riesige Schokoladentafel in Anlehnung an Kubricks „2001: Odyssee im Weltraum“ durch einen Teleportationstunnel ins Fernsehen und ein Kaugummi wird zum Drei-Gänge-Menü mit verheerendem Abgang.
Getoppt wird dies nicht nur von Depp, der Willy Wonka mit einer herrlich verpeilten Exzentrik spielt – das wahre Highlight von „Charlie und die Schokoladenfarbik“ sind die musikalischen Einlagen der Oompa-Loompas. Deren Schauspieler Deep Roy bricht mit seiner in ein tausendfach vervielfältigten, sich von mondän bis melancholisch erstreckenden, farbenfrohen Performances den Film nicht nur immer wieder auf, sondern verwandelt ihn zeitweise in ein farbenfrohes Musical.
Im Kern eine süße Botschaft
Trotz all des visuellen Pops ist „Charlie und die Schokoladenfabrik“ nicht frei von Moral: Alle gierigen, versessenen, von ihren Eltern verdorbenen Kinder bekommen hier auf wundersame Weise ihr Fett weg. Belohnt wird der aufrichtige und bescheidene Charlie, der als einziger zum Schluss übrig bleibt.
Damit wird Tim Burtons Arbeit zu einem großartig überspitzt erzählten, modernen Märchen – sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Denn unter der schillernden Oberfläche des Films, einer bunt verpackten Wonka-Tafel gleich, verbirgt sich eine bittersüße Wahrheit über Familie, Liebe und Werte.
Und wenn ihr euch danach noch nicht von Roald Dahls Kreation trennen wollt, dann schaut doch mal in diesen Streaming-Tipp rein:
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Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.