Sony hat angekündigt, dass sie ihren Gaming-Fokus weg von Hardware und hin zu Plattformen und Community-Engagement verschieben. Sadahiko Hayakawa, Senior Vice President bei Sony, fasst es so zusammen: „Wir bewegen uns von einem hardwarezentrierten Geschäftsmodell zu einem Plattformgeschäft, das die Community erweitert und das Engagement steigert.“

Das bedeutet konkret, dass sich Sony nicht mehr vorrangig als Hersteller von Geräten wie Konsolen oder Fernsehern sieht, sondern als Anbieter von Entertainment-Services, die Gaming, Musik und Video zusammenbringen. Diese drei Sparten machen inzwischen 60 Prozent von Sonys Umsatz aus. Der Fokus liegt also mehr auf „Creation“ statt nur auf „Output“. Beispiel: Statt vor allem auf Fernseher zu setzen, will Sony mehr mit digitalen Kameras, Streamingdiensten und neuer IP-Entwicklung punkten – zum Beispiel durch Kooperationen wie mit Bandai Namco oder Crunchyroll.

Vom Hardware-Hersteller zum Plattformanbieter

Sony folgt damit einem Trend, den Microsoft schon seit Monaten ganz offen fährt – weg von der reinen Hardware, hin zu Service und Plattform. Xbox baut aktuell zwar noch Konsolen, setzt aber verstärkt auf Xbox Game Pass, Cloud Gaming und Cross-Plattform-Services.

Die große Frage für viele Spieler lautet: Bedeutet das, dass die PS6 tatsächlich Sonys letzte „richtige“ Konsole wird? Die Zeichen stehen nicht schlecht. Die PS5-Generation hat bereits gezeigt, dass Sony weniger auf klassische Exklusivtitel setzt und stattdessen verstärkt auf Live-Service-Modelle und PC-Ports. Viele große Einzelspielprojekte wurden verschoben oder gar gecancelt.

Sony Senior Vice President Sadahiko Hayakawa erklärt den Wandel von Hardware zu Plattformen – ein möglicher Wendepunkt für die Zukunft der PlayStation.

Sony Senior Vice President Sadahiko Hayakawa erklärt den Wandel von Hardware zu Plattformen – ein möglicher Wendepunkt für die Zukunft der PlayStation.

Community und Engagement statt Exklusivität

Sony setzt auf eine breite Community, mehr Interaktion und plattformübergreifende Angebote statt auf die Single-Player-Hits, die PS3 und PS4 groß gemacht haben. Klassiker wie Uncharted oder God of War waren damals die Zugpferde. Doch während dieser Ära war der Fokus klar auf der Hardware und den exklusiven Spielen. Heute sieht das anders aus, was bei Fans durchaus für Kritik sorgt.

Die Community meint dazu: „Wir haben es schon lange geahnt, jetzt ist es bestätigt.“ Viele befürchten, dass Sony durch diesen Strategiewechsel zwar kurzfristig die Marktführerschaft hält, aber langfristig an Reiz und Exklusivität verliert.

Sony macht einen klaren Kurswechsel, der durchaus Sinn ergibt. Stabilität und Profitabilität durch Services statt durch teure Hardwareentwicklung. Die PS6 könnte damit tatsächlich die letzte klassische Konsole sein. Für Spieler bedeutet das, dass sie sich weniger Hardware-Innovation und mehr Plattformdenken einstellen. Ob das Sony langfristig schadet oder sogar neue Chancen eröffnet, wird die Zeit zeigen. Ob die neue Richtung besser ist, muss Sony erst noch beweisen.