Jamil Siebert (23) bleibt Fortuna Düsseldorf treu – noch…

Der Verteidiger hat dem FC Pisa, mit dem er sich bereits auf einen Vertrag bis 2029 geeinigt hatte, abgesagt (BILD berichtete). Auf den ersten Blick sieht das nach einem Sieg für Fortuna aus – doch in Wahrheit profitiert sogar der Spieler davon, dass es nicht zu diesem Wechsel kommt.

Darum hat die Siebert-Absage nur Gewinner!

Zur Erinnerung: In der Vorbereitung hatte sein Berater zunächst Fortuna mitgeteilt, dass er zum Serie-A-Aufsteiger wechseln will, Siebert selbst bekräftigte das gegenüber Klaus Allofs (68) im Vier-Augen-Gespräch im Trainingslager. Zwischenzeitlich hatte Pisa ein Angebot abgegeben, das Düsseldorf nicht mal beantwortete, weil es so niedrig war. Wie Allofs nach einem Gipfel mit Siebert-Berater Alexis Portselis und einem Pisa-Vertreter prognostizierte, gab es keine großen Annäherungen, weshalb die Fortuna-Grätsche nun die Reißleine zog.

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Nach BILD-Informationen will Siebert allerdings nach wie vor Düsseldorf nach 15 Jahren im Klub verlassen. Und die Chancen darauf haben sich nicht verschlechtert. Spätestens jetzt ist überall bekannt, dass der Abwehrspieler bereit für einen Wechsel ist, und die Klubs wissen auch, wie viel sie Fortuna bezahlen müssen, um ihn zu kriegen. Ab 6 Millionen Euro (Summe der vorherigen Ausstiegsklausel) gehen die Bosse erst in die Verhandlungen – und Siebert kann nun selbst noch in den letzten drei Wochen der Transferperiode dafür sorgen, dass auch andere Vereine meinen, dass er diese Summe wert ist.

Dabei hilft ihm jetzt auch der Platzverweis für Tim Oberdorf (28) in Bielefeld (1:5). Denn durch den rückt Kenneth Schmidt (23) als zweiter Innenverteidiger in die Startelf, der als Linksfuß die von Siebert so unbeliebte linke Position im Zentrum besetzt – und der U21-Nationalspieler bekommt die Kugel endlich auf seinen rechten Fuß. Mit einer spürbar besseren Leistung am Samstag gegen Hannover (13 Uhr/Sky) kann sich Siebert sogar dort fest- und sich in die Notizbücher der vielen Klubs spielen, die ihn genau beobachten werden. Denn gerade nach der Pisa-Absage steht Siebert jetzt im Transfer-Fokus.

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Quelle: BILD07.08.2025

Und auch Düsseldorf profitiert von seinem „No“ nach Italien. Offensichtlich ist, dass sich die Wahrscheinlichkeit auf einen Verbleib erhöht hat, weil Siebert mit keinem anderen Klub so weit ist wie mit Pisa. Zudem steckte das „Schiefer-Turm-Thema“ seit Wochen im Hinterkopf des Verteidigers, der nun unbelastet zumindest in das Hannover-Spiel gehen dürfte – und vor allem motivierter, weil er neue (und eventuell bessere) Interessenten an Land ziehen will.

Und vielleicht noch wichtiger für Fortuna: Der Klub gewinnt Zeit, um sich um einen möglichen Nachfolger zu kümmern. Allofs hatte bereits betont, dass durch den Start der Bundesliga ein neuer Markt entsteht und sich mehr Möglichkeiten bieten – vielleicht ist Düsseldorf am Ende sogar froh, Siebert für viel Geld abzugeben, weil sich tolle Chancen auf dem Transfermarkt ergeben.

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So dürfte Pisa zwar wehtun, dass es von Siebert abgegrätscht wurde – für den Spieler und den Verein ist das allerdings etwas Gutes…