Liebe
Leserin, lieber Leser,

„an einem Donnerstagvormittag im Juni geht Marius
Müller-Westernhagen auf die leere Trabrennbahn Bahrenfeld in Hamburg-Altona. Er
ist wieder hier, in seinem Revier.“ 

Mit diesem Absatz beginnt ein Text meines Kollegen
Christoph Amend, Editorial Director der ZEIT, über eine besondere Begegnung
mit, Sie wissen es längst: Marius Müller-Westernhagen. Einen Tag lang
spazierten die beiden durch die Vergangenheit des 76-jährigen Musikers, der 35
Jahre lang in Hamburg lebte und von hier aus der bis heute größte
Rock’n’Roll-Star des Landes wurde. Auf der Trabrennbahn in Bahrenfeld gab er
1999 das letzte seiner legendären Stadionkonzerte, von dort aus geht es im Text
weiter nach Winterhude, und mehr will ich an dieser Stelle gar nicht
vorwegnehmen, besser, Sie lesen Christoph Amends Porträt direkt selbst. 

Dieses erscheint in einer ZEIT-Sonderausgabe, die Sie ab
morgen im Briefkasten oder im Handel finden. Das Thema der Ausgabe: Hin &
Weg – was man alles entdecken kann, wenn man Urlaub zu Hause macht. 

Auf den übrigen Seiten erkundet Iris Radisch mit Thomas
Mann
die Insel Sylt, Volker Weidermann besucht die Schriftstellerin Dörthe
Hansen in Nordfriesland, Florian Illies folgt Caspar David Friedrich auf die
Insel Rügen, Jasmin Ramadan erzählt von der Schlei – und das war erst das
Kapitel „Am Meer“. Wie es sich für eine ordentliche Urlaubs-Ausgabe gehört,
gibt es darüber hinaus: „Im Wald“, „In der Stadt“, „In den Bergen“, „Am
See“. 

Ich gestehe, ich bin selbst auch noch nicht ganz durch –
und freue mich, also noch ein bisschen Rest-Urlaub vor mir zu haben. 

Einen schönen Freitag wünscht Ihnen

Ihr Florian Zinnecker

Wollen Sie uns Ihre Meinung sagen,
wissen Sie etwas, worüber wir berichten sollten? Schreiben Sie uns eine E-Mail
an hamburg@zeit.de.

WAS HEUTE WICHTIG IST

© Clara Margais/​dpa

Wegen
unerlaubter Verlängerung der Ferien hat die Hamburger Schulbehörde im
vergangenen Jahr 303 Bußgeldverfahren eingeleitet. Das waren nach Angaben des
Senats deutlich mehr als in den beiden Vorjahren, als 239 (2022)
beziehungsweise 225 (2023) Fälle gemeldet wurden. In diesem Jahr seien bereits
118 Fälle aktenkundig geworden, obwohl die Sommerferien noch bis Anfang
September gehen.

© ZON

Newsletter
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Eine
orangefarbene Bank vor dem Dammtorbahnhof soll bis Ende Oktober ein Zeichen
gegen Gewalt gegen Frauen setzen. Die Bank verfüge über eine Plakette mit der
Nummer eines bundesweiten Hilfetelefons, an das sich Frauen rund um die Uhr
wenden können, sagte die Geschäftsführerin der DB-Sicherheit, Britta Zur. Bei
der Präventionskampagne der Deutschen Bahn, die vom Landeskriminalamt Hamburg
und dem Opferbeauftragten der Stadt unterstützt wird, gehe es in erster Linie
um häusliche Gewalt gegen Frauen und Mädchen.

Nach stundenlanger Suche nach einem vermissten Jungen im Hamburger
Stadtparksee
haben die Einsatzkräfte dessen Leiche gefunden. Die Polizei
gehe davon aus, dass der 13-Jährige ertrunken sei, sagte ein Polizeisprecher.
Die Eltern hatten den Jungen als vermisst gemeldet. Der 13-Jährige hatte nach
Polizeiangaben einem Bekannten gesagt, in dem See schwimmen gehen zu wollen,
war am Mittwochabend aber nicht nach Hause zurückgekehrt. Am Ufer wurden das
Fahrrad, das Handy und die Kleidung des Jugendlichen gefunden.

In aller Kürze

Bei Kontrollen zum Waffenverbot in Bussen und
Bahnen rund um den Hamburger Hauptbahnhof haben die Einsatzkräfte von Polizei
und Bundespolizei ein Paket Silvesterraketen sichergestellt, wie ein
Sprecher der Bundespolizei sagte Für FC St. Paulis Abwehrchef Hauke
Wahl ist Hamburg nach dem Bundesliga-Aufstieg des HSV die Fußball-Hauptstadt
in Deutschland
. Er habe sich direkt auf die Derbys gefreut, sagte der
31-Jährige im Interview mit dem Kicker

AUS DER HAMBURG-AUSGABE

© Nadine Redlich/​DIE ZEIT

Gähn.

Menschen,
die sich häufig langweilen, sterben früher, zeigen Studien. Aber was ist
Langeweile eigentlich? Der Sportpsychologe Wanja Wolff arbeitet daran, sie
endlich zu verstehen. ZEIT:Hamburg-Redakteur Yannick Ramsel hat sich auf ein Experiment
eingelassen; lesen Sie hier einen Auszug aus seinem Artikel.

Mein Daumen steckt in
einer metallenen Klemme, die im Licht der Deckenlampe schimmert. Fast alles um
mich herum ist grau oder weiß, die Schränke, der Boden, die Kabel. Es ist ein
Freitagmorgen im Februar am Institut für Bewegungswissenschaft der Uni Hamburg,
das in Eimsbüttel liegt. Auf dem Bildschirm vor mir erscheint wieder und wieder
die gleiche, simple Aufgabe, bei der ich aus zwei verdeckten Zahlen mit einem
Klick die höhere finden muss. Ich klicke und klicke. Ich würde wirklich alles
lieber machen, als in diesem Labor zu sitzen und diese sch… Wie lang mache
ich das schon? 20 Minuten? Eine halbe Stunde?

Hinter mir sitzt Wanja Wolff. Er ist Sportpsychologe und forscht zum Thema Langeweile. Das hier ist
kein offizielles Experiment – Wolff will mir zeigen, was bald echte Probanden
tun werden, in seinem Labor, das er seit ein paar Monaten aufbaut. Aus Konstanz
wechselte der 40-Jährige im vergangenen Jahr als Professor für Sportpsychologie
an die Uni Hamburg.

Als ich von Wolffs
Forschung las, dachte ich mir: Klingt interessant, aber irgendwie überflüssig.
Wenn man Langeweile verspürt, kann man einfach etwas dagegen tun, durch
Instagram scrollen, einen Film schauen oder mit Freunden ein Bier trinken
gehen. Muss man das erforschen, in einem Labor? Langeweile ist ja kein großes
Problem.

Wolff würde da
widersprechen. „Chronische Langeweile kann die Gesundheit stark beeinträchtigen“,
sagt er. Wie viele Wissenschaftler hält er es mittlerweile für plausibel, dass
Personen, die sich häufig langweilen, ein erhöhtes Risiko haben, früher zu
sterben – etwa infolge ungesunder Verhaltensweisen. „Es gibt ja, vor allem bei
Menschen, die viel arbeiten, diese romantische Idee, dass Langeweile etwas
Tolles ist“, sagt Wolff. Tatsächlich aber, das zeigten viele Studien, leide,
wer öfter Langeweile empfindet, eher an Depressionen, Essstörungen und
Suchterkrankungen.

Wie Wanja
Wolff die Langeweile erfassbar machen will, lesen Sie weiter in der ungekürzten Fassung auf zeit.de.

DER SATZ

© Carl Godfrey/​DIE ZEIT

„Influencer werde man nicht, weil man besonders gut mit Zahlen umgehen
könne. Sondern weil man selbstbewusst genug sei, um täglich in eine Kamera zu
sprechen und unterhaltsam aus seinem Leben zu berichten“

Mit ihren Videos verdienen Influencer oft
Unsummen, melden aber nicht alles beim Finanzamt an. Jetzt sollen ihnen eigens
dafür abgestellte Steuerfahnder auf die Spur kommen – das sorgt in der Szene
für große Nervosität, berichten die
ZEIT-Autorinnen Carlott Bru und Clara Suchy
.

DARAUF KÖNNEN SIE SICH FREUEN

Der Kunstsammler Rik
Reinking zeigt in seinem Woods Art Institute in Wentorf Werke aus seiner
Sammlung und aktuellen Ausstellungen. Zurzeit etwa „You cannot say Goodbye to a Myth“, eine
Ausstellung, in der der niederländische Künstler Folkert de Jong in einen
Dialog mit Werken aus der Sammlung Reinkings tritt.

Woods Art Institute, Golfstraße 5, Wentorf,
geöffnet an Wochenenden und
Feiertagen von 11 bis 18 Uhr

MEINE STADT

Rad abstrakt © Ingrid Charlotte Kurschat

HAMBURGER SCHNACK

In einem sehr
pünktlichen ICE von München nach Hamburg. Eine Durchsage auf der Strecke:
„Liebe Fahrgäste, schauen Sie einmal in Fahrtrichtung links aus dem Fenster.
Dort sehen Sie die Alternative zur Deutschen Bahn.“ Links neben der ICE-Trasse
verläuft eine Autobahn – mit stehendem Verkehr.

Gehört von
Petra Strehmel

Das
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