Bochum. Baby-Alarm im Tierpark: Etwa so groß wie ein Tischtennisball ist der Nachwuchs bei der Geburt. Weswegen er als kleines Wunder gilt.
Eine besondere Premiere feiert der Tierpark + Fossilium Bochum: Zum ersten Mal wurde dort ein Gürteltier geboren – ein männliches südliches Kugelgürteltier. Der winzige Nachwuchs, bei der Geburt kaum größer als ein Tischtennisball, ist für die Mitarbeiter des Tierparks dabei nicht nur eine zoologische Sensation, sondern auch Symbolträger für den Artenschutz.
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Die Eltern Minerva und Hektor zeigen sich laut Tierpark fürsorglich und aufmerksam – ein gutes Zeichen, wie Zoodirektor Ralf Slabik betont. „Wir freuen uns sehr über den ersten Kugelgürteltier-Nachwuchs in unserer Geschichte. Hektor und Minerva haben sich anscheinend hervorragend aneinander gewöhnt“. Mutter Minerva ist nämlich erst Anfang des Jahres zu Hektor in den Tierpark gezogen. Die beiden gehören zur Art Tolypeutes matacus, die sich bei Gefahr zu einer perfekten Kugel zusammenrollen kann – eine einzigartige Überlebensstrategie im Tierreich.
Nachwuchs aus dem Tierpark ist „Zootier des Jahres“
Der kleine Gürteltiernachwuchs kommt genau zur richtigen Zeit: Das Gürteltier wurde 2025 zum „Zootier des Jahres“ ernannt. Die Kampagne der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) macht auf die Bedrohung dieser Tiere und ihren wertvollen Beitrag zu funktionierenden Ökosystemen aufmerksam.
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Zwar stelle die vielfach unterirdische Lebensweise der urzeitlichen Tiere in oft großen Revieren eine Herausforderung zur Erforschung der Tiere und ihrer Populationsgrößen dar. Dennoch stehe aber fest: Die Zahl der Gürteltiere gehe in den meisten Verbreitungsgebieten rapide zurück.
Etwas größer als ein Tischtennisball: Der Nachwuchs neben seiner Mutter Minerva.
© Tierpark + Fossilium Bochum | Tierpark + Fossilium Bochum
Gürteltiere gelten als wahre „Ökosystem-Ingenieure“ – durch ihre Grabtätigkeit schaffen sie Lebensräume für viele andere Arten. Doch Landwirtschaft, Bergbau und Wilderei setzen ihnen stark zu. Ziel der Kampagne ist es, durch Schutzprojekte in Südamerika sowie Bildungs- und Aufklärungsarbeit langfristig ihren Lebensraum zu sichern.
Diese Texte haben viele Menschen interessiert
„Unsere Aufgabe ist es, Menschen für die Zusammenhänge zwischen lokalem Handeln und globaler Verantwortung zu sensibilisieren“, erklärt Slabik. So stehe der kleine Nachwuchs auch stellvertretend als Hoffnungsträger für die Zukunft seiner Art.
Der Tierpark in der Klinikstr. 49 hat täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet.