Washington – Die USA erhöhen nicht nur großzügig die Zölle, sondern auch ihre Kopfgeldprämien: Jetzt wurde eine Rekord-Belohnung von 50 Millionen Dollar für Informationen ausgelobt, die zur Festnahme von Venezuela-Diktator Nicolás Maduro (62) führen. Das erklärte US-Justizministerin Pam Bondi (59) auf dem Online-Dienst X.
Maduro regiert das Land seit 2013 mit eiserner Hand und wurde im Januar 2025 erneut als Staatsoberhaupt vereidigt – nachdem er mit Bürgerkrieg gedroht hatte, sollte er seine Wiederwahl verlieren. Ebenfalls im Januar setzten die USA ein Kopfgeld von 25 Millionen auf ihn aus. Jetzt verdoppeln sie! In ihrem neuen Statement bezeichnet Bondi Maduro als eine Gefahr „für unsere nationale Sicherheit“ und wirft ihm vor, „einer der größten Drogenhändler der Welt“ zu sein.
US-Justizministerin Pam Bondi (59)
Foto: Evelyn Hockstein/REUTERS
Halb so viel Kopfgeld für Osama bin Laden
Laut US-Vize-Außenminister Christopher Landau handelt es sich bei den 50 Millionen Dollar (umgerechnet rund 43 Millionen Euro) um das höchste Kopfgeld, das die Vereinigten Staaten jemals ausgeschrieben haben. Zum Vergleich: Das Kopfgeld für al-Qaida-Chef Osama bin Laden betrug 25 Millionen Dollar.
Das US-Programm „Rewards for Justice“ (Belohnungen für Gerechtigkeit) existiert seit 1984 und wurde vor allem nach den Terroranschlägen von 2001 stark ausgeweitet. Während Kopfgelder auf Terroristen meist nachvollziehbar sicherheitspolitisch begründet werden, ist der Fall Maduro ungewöhnlich, weil er amtierender Präsident eines souveränen Staates ist.
Verdacht auf „Drogenterrorismus“
Die Regierung in Caracas reagierte empört: Außenminister Yván Gil sprach auf Telegram von einer „lächerlichen Nebelkerze“ und nannte die US-Initiative eine „plumpe Propagandaaktion“.
▶︎ Bereits 2020 hatte ein US-Gericht in New York Anklage gegen Maduro erhoben wegen des Verdachts auf „Drogenterrorismus“. Ihm wird vorgeworfen, das Drogenkartell „Cártel de los Soles“ (Kartell der Sonnen) angeführt zu haben, das über Jahrzehnte tonnenweise Kokain in die USA geschleust haben soll.
Die Beziehungen zwischen Washington und Caracas gelten seit Jahren als zerrüttet. 2019 brach Venezuela die diplomatischen Verbindungen ab, nachdem die USA Maduros Wahlsieg nicht anerkannten. Es folgten Sanktionen und ein Öl-Embargo. Vor rund einem Jahr ließ sich Nicolás Maduro erneut als Präsident vereidigen – trotz massiver Betrugsvorwürfe, landesweiter Proteste und scharfer internationaler Kritik. Seine dritte Amtszeit soll offiziell bis 2031 dauern.
Maduro steht wegen Wahlmanipulation und Drogenvorwürfen international in der Kritik
Foto: JUAN BARRETO/AFP
Oppositionsführer im Exil
Die venezolanische Opposition erkennt das Ergebnis nicht an, erklärte ihren Kandidaten Edmundo González zum eigentlichen Wahlsieger. Auch die EU und zahlreiche lateinamerikanische Staaten zweifeln das Ergebnis an – sie betrachten González, der mittlerweile im spanischen Exil lebt, als legitimen Präsidenten Venezuelas. US-Außenminister Marco Rubio erklärte: „Seit 2020 hat Maduro die Demokratie in Venezuela erstickt und sich an die Macht geklammert.“