In Mannheim kämpft die Feuerwehr seit dem frühen Morgen gegen einen Großbrand. Die Auswirkungen sind auch in weiten Teilen Hessens spürbar: Im gesamten Kreis Groß-Gerau sollen Türen und Fenster geschlossen bleiben. Selbst im rund 80 Kilometer entfernten Frankfurt ist der Brand zu riechen.

Foto: Von einem Gewerbeareal steigt sehr viel Rauch auf. Im Vordergrund in einer zuführenden Straße sind Rettungskräfte zu sehen.

Die Rauchwolke über dem Brand in Mannheim.
Bild © Priebe/pr-video

Von Südhessen bis nach Frankfurt riecht es seit Freitagmorgen in Hessen verbrannt: Über das Warnsystem MoWaS wurden nach und nach Warnmeldungen ausgegeben: Zunächst nur für mehrere Gemeinden im Kreis Bergstraße, dann auch für den gesamten Kreis Groß-Gerau. Fenster und Türen sollen demnach geschlossen gehalten, Lüftungs- und Klimaanlagen ausgeschaltet werden.

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00:27 Min.|08.08.25

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Zu riechen ist der Brandgeruch bis in das Frankfurter Stadtgebiet und die südliche Wetterau. Hier sind laut MoWaS keine besonderen Vorkehrungen nötig. Eine Gefahr bestehe nicht. Am Mittag wurde auch für Teile des Landkreises Darmstadt-Dieburg eine MoWaS-Meldung ausgegeben, auch hier besteht aber demnach keine Gefahr.

Großbrand bei Recyclingfirma

Laut der Warnmeldung ist der Geruch auf den Großbrand in Mannheim in Baden-Württemberg zurückzuführen. Dort brennt seit dem frühen Morgen ein meterhoher Schrotthaufen eines Recyclingbetriebs. Die Brandursache ist noch unklar, die Polizei geht davon aus, dass die Löscharbeiten noch Stunden andauern werden.

Wie der SWR berichtet, hat die Feuerwehr vor Ort bereits gemessen, konnte aber bislang keine Schadstoffbelastungen in der Luft feststellen.

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00:34 Min.

Brandgeruch aus Mannheim bis nach Frankfurt zu riechen

Ein meterhoher Schrotthaufen brennt in einem Recyclingbetrieb in Mannheim

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Besondere Wetterbedingungen

Dass der Rauchgeruch fast 100 Kilometer nördlich von Mannheim noch ankam, liegt laut hr-Wetterexperte Martin Gudd hauptsächlich am Wind. „Der weht seit den Nachtstunden von Mannheim aus direkt nach Norden und hat seitdem den Rauch entlang des Rheins mit nach Norden genommen.“

Dazu komme, dass die sogenannte Hebung in der Atmosphäre fehlte. „Konkret heißt das: Das Wetter rund um Mannheim und Südhessen ist einfach zu schön, als dass Wolken entstehen würden – und der Rauch mit in diese Wolken gezogen werden würde“, sagt Gudd.

Rauchwolke zieht voraussichtlich am Nachmittag ab

Stattdessen ziehe der Rauch mit leichtem Wind in einigen hundert Metern Höhe nach Norden und senke sich dann sogar noch einmal ab. Doch ein Ende des Gestanks über Südhessen ist in Sicht, entwarnt Meteorologe Gudd: „Es ist davon auszugehen, dass das heute Nachmittag schwächer wird, weil dann der Wind langsam etwas stärker wird.“ Dann sei davon auszugehen, dass die Rauchwolke Richtung Odenwald ziehe und sich ganz auflöse.

Die Geruchsbelästigung in Südhessen hat auch Auswirkungen auf die hr-Radtour, die am Freitag in Bensheim gestartet ist: Die erste Etappe sollte ursprünglich über Lampertheim (Bergstraße) führen, stattdessen wird Biblis angefahren.

Sendung:
hr INFO,

08.08.25, 11:00 Uhr

Quelle: hessenschau.de

Veröffentlicht am 08.08.25 um 10:22 Uhr