Sternschnuppenjäger aufgepasst! Wer in diesen Tagen einen Blick in den Himmel wagt, kann zahlreiche Meteore entdecken. Wie jedes Jahr im August ziehen die sogenannten Perseiden ihre Bahnen und rufen Hobbyastronomen, Fotografen und Sterngucker auf den Plan.
Höchste Zeit also, um sich einen kleinen Vorrat an Wünschen anzulegen – schließlich sollen diese angeblich in Erfüllung gehen, wenn man eine Sternschnuppe sieht. Wir verraten Ihnen, wann genau Sie den Blick gen Himmel richten sollten, in welche Richtung Sie schauen müssen – und wo Sie das Spektakel in Berlin am besten beobachten können.
Wo findet man die Perseiden am Nachthimmel?
Der scheinbare Ausstrahlungspunkt des Meteorschauers (in der Fachsprache auch als Radiant bezeichnet) ist das Sternbild Perseus, woher sich auch der Name Perseiden ableitet.
Die Perseiden 2025
© AFP I Tagesspiegel/Rita Boettcher
Die Konstellation ist am Nachthimmel im Nordosten zu finden. Perseus (seines Zeichens griechischer Halbgott, Sohn des Zeus und Mörder der Medusa) steht in unmittelbarer Nähe zu den Sternbildern Kassiopeia und Giraffe. Wer mit diesen Konstellationen nur wenig anfangen kann, sollte einen Blick in die nachfolgende Wegbeschreibung werfen:
Die Wegbeschreibung zu den Perseiden
Tipp: Es gibt zahlreiche kostenlose Apps, die die Orientierung am Himmel erleichtern. Zu den beliebtesten gehören etwa „SkyView Lite“ (Android oder iOS), „Stellarium Mobile Sternkarte“ (Android oder iOS) oder „Sky Tonight“ (Android oder iOS).
Wie viele Sternschnuppen kann man bestenfalls sehen?
„Theoretisch könnten bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde zu sehen sein“, verrät Tim Florian Horn von der Stiftung Planetarium Berlin. Der Direktor des. Zeiss-Großplanetariums und der Archenhold-Sternwarte schränkt allerdings ein: „In der Realität sind es meistens weniger.“ So würden Faktoren wie der helle Mond, Lichtverschmutzung oder eine eingeschränkte Sicht die Zahl der sichtbaren Sternschnuppen zumeist deutlich verringern.
Perseiden beobachten: Wie stehen die Chancen 2025?
Sternwarten-Chef Horn zufolge könnte die Perseiden-Beobachtung 2025 durch einen entscheidenden Faktor erheblich beeinträchtigt werden. „In diesem Jahr stört der noch zu 83 Prozent beleuchtete Mond mit seiner Helligkeit.“
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Ihnen ist es gelungen, eine Sternschnuppe zu fotografieren? Lassen Sie uns und die Tagesspiegel-Leserschaft daran teilhaben. Die Berlin-Redaktion sucht die schönsten Perseiden-Fotos 2025. Senden Sie Ihre Bilder an die E-Mail-Adresse: berlin@tagesspiegel.de
Der Erdtrabant „behelligt“ unseren Nachthimmel demnach nicht nur zum genauen Perseiden-Maximum, sondern steht fast die gesamte Nacht über am Firmament. Schlechte Wünsch-Dir-Was-Chancen also für 2025? Nicht ganz. Denn es gibt Horn zufolge ein günstiges Zeitfenster für Himmelsobservierungen.
Wann sind die Perseiden am besten zu sehen?
„Das Maximum der Perseiden wird im Jahr 2025 in der Nacht vom 12. auf den 13. August gegen 3 Uhr erwartet“, so Horn. Der Planetariumschef verrät, dass die Zeit des absoluten Höhepunkts aber nicht zwingend die beste Beobachtungszeit ist.
Tim Florian Horn ist Gründungsvorstand der Stiftung Planetarium Berlin und zugleich Direktor des Zeiss-Großplanetariums und der Archenhold-Sternwarte.
„Klares Wetter vorausgesetzt, sollte man am Tag des Maximums am 12. August besser etwas früher in den Himmel schauen, da ab 21.40 Uhr mit dem Aufgang des Mondes eine störende Lichtquelle hinzukommt“, verrät Horn und betont: Je tiefer der Mond steht, umso weniger stört er. In Berlin geht die Sonne an diesem Tag knapp eine Stunde vorher unter, konkret um 20.38 Uhr. Trotz der Widrigkeiten ist sich Horn sicher: „Es werden deutlich mehr Sternschnuppen sein als an einer durchschnittlichen Nacht.“
Höhepunkt der Perseiden 2025
- Beobachtungszeitraum: vom 17. Juli bis zum 24. August.
- Höhepunkt: in der Nacht vom 12. auf den 13. August gegen 3 Uhr. (Beste Beobachtungszeit: vor 21.40 Uhr.)
Perseiden-Sternschnuppen und Polarlichter am 12. August 2024 über der Gemeinde Ense in Nordrhein-Westfalen.
© IMAGO/Chantal Anders
Der gesamte Aktivitätszeitraum der Perseiden erstreckt sich übrigens vom 17. Juli bis zum 24. August. Horn rät Sternschnuppenjägern deshalb dazu, den Himmel auch vor und nach dem errechneten Maximum zu beobachten. „An den Tagen vor und nach dem Höhepunkt könnten immerhin noch etwa 50 Sternschnuppen pro Stunde zu sehen sein“ – auch wenn in der Metropolregion Berlin die Lichtverschmutzung die Zahl der Sichtungen minimieren könnte.
Lichtverschmutzung erschwert Sternbeobachtungen
Untersuchungen des Potsdamer Forschungsprojektes „Globe at Night“ ergaben, dass die Lichtemissionen hierzulande weitaus schneller voranschreiten, als bislang angenommen. Ein Kind, das heute in einer Region geboren wird, in der am Himmel noch gut 250 Sterne sichtbar sind, wird unter den jetzigen Bedingungen an seinem 18. Geburtstag nur noch 100 Sterne bewundern können, prognostiziert das Fachmagazin „Spektrum der Wissenschaft“.
Ein Tipp für Sternschnuppenjäger:
In welchen Regionen aktuell die meiste Lichtverschmutzung verzeichnet wird, können Sie der Webseite lightpollutionmap.info entnehmen.
Perseiden in Berlin beobachten
Meteorschauer lassen sich am besten in lichtarmen und dunklen Regionen beobachten. Tim Florian Horn rät: „Man sollte sich möglichst eine Anhöhe mit möglichst viel freier Sicht rundherum und möglichst wenig künstlicher Beleuchtung suchen. Oder gleich ins Umland fahren, auf ein Feld oder eine Wiese gehen.“
Die Berliner Außenbezirke sind aufgrund der Lichtverschmutzung wahrscheinlich etwas besser für die Beobachtung geeignet als das Stadtzentrum.
Tim Florian Horn, Stiftung Planetarium Berlin
Wem eine Fahrt ins Brandenburger Land zu umständlich ist, der sollte einen Besuch in der Archenhold-Sternwarte in Erwägung ziehen. Direktor Horn lädt dort zu großen Sternschnuppennacht ein, wo man „ab Einbruch der Dunkelheit gemeinsam mit Expertinnen und Experten die Perseiden und andere Himmelsobjekte beobachten kann.“
„Sternschnuppennacht an der Archenhold-Sternwarte“
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Wann?
- am 12. August (Dienstag) von 18 Uhr bis 2 Uhr nachts
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Wo?
- Archenhold-Sternwarte im Treptower Park, Adresse: Alt-Treptow 1 in 12435 Berlin
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Was?
- Ab 22 Uhr finden Beobachtungen unter fachkundiger Anleitung des Expertenteams statt. Dafür werden auf dem Freigelände hinter der Sternwarte mobile Teleskope zur Verfügung gestellt. Der Eintritt ist frei.
- Im Kleinplanetarium wird ab 18 Uhr außerdem alle 30 Minuten das Kurzprogramm „Kosmischer Staub – Den Perseiden auf der Spur“ gezeigt. Der Eintritt beträgt 5 Euro (ermäßigt: 4 Euro).
- Mehr Infos? Gibt es auf der Webseite planetarium.berlin
In der Archenhold-Sternwarte werden Teleskope für die Beobachtung zur Verfügung gestellt.
© Stiftung Planetarium Berlin/Pedro Becerra
Sternschnuppennacht in der Tegeler Stadtheide
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Wann?
- am 8. August 2025 (Freitag) von 20.30 Uhr bis 23 Uhr
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Wo?
- Tegeler Stadtheide auf dem Areal des ehemaligen Flughafens Tegel
- Treffpunkt ist die Bus-Haltestelle „Urban Tech Republic“ an der Linie 109.
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Was?
- Das landeseigene Unternehmen „Grün Berlin“ und der Verein „Sternfreunde Berlin & Brandenburg“ bieten in Kooperation mit der Stiftung Planetarium Berlin eine Beobachtungsnacht unter fachkundiger Anleitung mit bereitgestellten Teleskopen an.
- Der Eintritt ist frei, allerdings wird um eine Anmeldung gebeten.
- Mehr Infos? Gibt es auf der Webseite campus-stadt-natur.de
Der Landschaftspark Tegeler Stadtheide auf dem Gelände vom ehemaligen Flughafen Tegel.
© dpa/Bernd von Jutrczenka
Perseiden-Nachttour mit dem Fahrrad ab Lichtenberg
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Wann?
- am 9. August 2025 (Samstag) von 22 Uhr bis 6 Uhr morgens
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Wo?
- Treffpunkt in Lichtenberg am S-Bahnhof Hohenschönhausen auf der Brücke (Westseite), Adresse: Falkenberger Chaussee, 13053 Berlin.
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Was?
- Der Verein „Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Berlin“ (ADFC) bietet eine 60 Kilometer lange geführte Fahrradtour an.
- Von Hohenschönhausen geht es zum Sonnenaufgang mit weitem Blick über den Barnim bis nach Ahrensfelde. Es soll eine ausgedehnte Mitternachtspause in einer Gaststätte geben.
- Die Kosten betragen 8 Euro (ermäßigt 4 Euro). Um eine Voranmeldung wird gebeten.
- Mehr Infos? Gibt es auf der Webseite touren-termine.adfc.de
Perseiden in Brandenburg beobachten
Möchten Sternschnuppenjäger ihre Chancen auf Sichtungen erhöhen, dann sollten sie eine Fahrt in das dünnbesiedelte Umland in Erwägung ziehen, wo es weniger Lichtverschmutzung gibt. Einer der dunkelsten Orte Deutschlands ist neben den Nordseeinseln Pellworm und Spiekeroog übrigens die Kyritz-Ruppiner Heide in Brandenburg, wo auch Tagesspiegel-Redakteurin Annette Kögel im letzten Jahr die Perseiden beobachten konnte.
Sternenpark Westhavelland
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Wann?
- während des gesamten Aktivitätszeitraums der Perseiden (17. Juli bis 24. August)
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Wo?
- Sternenpark zwischen Gülpe und Nennhausen
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Was?
- Der 40 Quadratkilometer große Sternenpark im Westhavelland gehört zu den dunkelsten Orten Deutschlands.
- Auf den neun offiziellen Beobachtungsplätzen im Sternenpark können Amateurastronomen die Perseiden eigenständig beobachten.
- Mehr Infos? Gibt es auf der Webseite sternenpark-westhavelland.de
Der Sternenhimmel im Sternenpark Westhavelland über der Gülper Havel.
© dpa/Patrick Pleul
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Sternennacht auf der Habichtwiese in Potsdam-Bornstedt
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Wann?
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Wo?
- auf der Habichtwiese am Ende des Habichtwegs in 14469 Potsdam-Bornstedt
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Was?
- Der Verein „StadtrandELFen“ hat ein buntes Programm auf die Beine gestellt.
- ab 19 Uhr: Lesung „Märchenhafte Sternstunde“ für Kinder von Astrid Heiland-Vondruska
- ab 20 Uhr: Singer/Songwriter Christian Starke lädt am Lagerfeuer zum Mitsingen ein.
- ab 21 Uhr: Sternenbeobachtung unter fachkundiger Anleitung vom Planetarium Potsdam.
- Mehr Infos? Gibt es auf der Webseite stadtrandelfen.de
Auf der Habichtwiese in Bornstedt haben die „StadtrandELFen“ einen Naturerlebnisraum für Kinder geschaffen.
© Andreas Klaer
Perseiden am Augusthimmel Die Sternschnuppen in Potsdam beobachten
Wie spricht man „Perseiden“ aus?
Die Frage, wie man „Perseiden“ ausspricht, wird jedes Jahr wieder heiß diskutiert. Laut Duden wird das Wort wie folgt getrennt: Per-se-i-den. Entsprechend der Trennung zwischen „se“ und „i“ wird auch bei der Aussprache eine kurze Pause gemacht. Das „e“ und das „i“ werden also nicht wie „ei“ ausgesprochen.
Senden Sie uns Ihre Fotos
Sie haben die Perseidennacht 2025 in Berlin oder Brandenburg fotografiert? Schicken Sie uns Ihre besten Bilder an berlin@tagesspiegel.de. Mit der Einsendung stimmen Sie einer Veröffentlichung beim Tagesspiegel zu.
In Lautschriftzeichen oder auch IPA (Internationales Phonetisches Alphabet) sieht „Perseiden“ wie folgt aus: [pɛʁzeˈʔiːdn̩]. Der kleine Strich (ˈ) zwischen dem „e“ und dem „ʔ“ dient hier als Betonungszeichen. Er zeigt an, dass die Hauptbetonung des Wortes auf der nachfolgenden Silbe (also dem „i“) liegt.
Mehr auf Tagesspiegel.de Mikrometeorite unter dem Mikroskop Woher der Berliner Sternenstaub stammt Quelle der Sternschnuppen Woher die meisten Meteoriten kommen Beschuss aus dem All Warum uns Mikrometeoriten faszinieren – und wichtig für die Forschung sind
Eine Audioaufnahme der Aussprache kann man sich auf der Webseite des Duden anhören. Google spricht „Perseiden“ via Google Übersetzer übrigens falsch aus: Hier werden das „e“ und das „i“ zu einem „ei“ verbunden (Google-Aussprache: per-sai-den). Auch die KI-Suchmaschine Perplexity lieferte nach unserer Anfrage eine falsche Antwort.
Wie kann man die Perseiden am besten fotografieren?
Sie möchten das kurze Naturspektakel für die Ewigkeit festhalten? Wir haben Ihnen ein paar Tipps zusammengestellt, wie Sie die Sternschnuppen am besten fotografieren können.
1 Dunklen Ort aufsuchen
Sternschnuppen lassen sich am besten an Orten fotografieren, an denen es nur wenig bis gar keine anderen Lichtquellen gibt.
2 Weitwinkelobjektiv nutzen
Mithilfe eines Weitwinkelobjektivs lässt sich ein großer Bereich des Himmels abdecken, und das kann gerade bei der Jagd auf Sternschnuppen hilfreich sein. Als Fotograf weiß man vorher nie genau, wo die nächste Sternschnuppe aufblitzt.
3 Stativ nutzen
Sowohl für große Kameras als auch für das Fotografieren via Handy gilt: nicht wackeln. Die besten und schärfsten Ergebnisse erreichen Sie, indem Sie ein Stativ und einen Fernauslöser benutzen.
Tipp für Handy-Fotografen: Fernauslöser
Bei vielen Handys können die Kopfhörer als Fernauslöser genutzt werden, genauer gesagt: der Regler für die Lautstärke. Mitunter können auch Smart Watches als Auslöser dienen, solange sie mit dem Smartphone (und via App mit der Kamera) verbunden sind.
4 Lange Belichtungszeit wählen
Wechseln Sie bei Ihrer Kamera in den „Manuellen Modus“ und wählen Sie für die Sternschnuppenjagd eine lange Belichtungszeit aus. Achtung: Wird die Belichtungszeit zu lang eingestellt, dann verwischen die umliegenden Sterne zu unsauberen Lichtspuren.
5 Nicht aufgeben
Nun heißt es warten. Als Fotograf weiß man nie, wann die nächste Sternschnuppe auftaucht, daher sollte einfach ein Foto nach dem anderen geschossen werden. Profis empfehlen, auf einen automatischen Intervall-Auslöser zurückzugreifen, falls die Kamera über solch eine Funktion verfügt.
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