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Ein neuer Sci-Fi-Film auf Amazon Prime sorgt für hitzige Diskussionen: Kritiker zerreißen ihn, doch die Streaming-Charts erzählen eine andere Geschichte.

Amazon Prime Video sorgt mit „War of the Worlds“ für Aufsehen – allerdings nicht im positiven Sinne. Die Film-Neuheit wird von Kritikern und Zuschauern regelrecht zerrissen. Mit Rapper Ice Cube in der Hauptrolle und einem Desktop-Thriller-Ansatz wollte der Film frischen Wind in Alien-Invasionsgeschichten bringen.

Ice Cube in „War of the Worlds“Ist das der schlechteste Film des Jahres? Neuer Amazon-Prime-Film lädt zum Wegschauen ein © Amazon Prime Video

Doch statt Spannung und Innovation gibt es chaotische Effekte, seelenlose Dialoge und eine fragwürdige Integration von Amazon-Werbung. Trotz miserabler Bewertungen auf Rotten Tomatoes und IMDb hält sich der Film hartnäckig in den Streaming-Charts. Warum er dennoch so viele Zuschauer anzieht, sorgt für Diskussionen.

„War of the Worlds“: Wie Amazon das Alien-Genre zerstört

In „War of the Worlds“ übernimmt Ice Cube die Rolle eines Cyber-Analysten, der Zeuge einer Alien-Invasion wird. Der Film spielt ausschließlich auf einem Computer-Desktop und kombiniert Überwachungskameras, Chats und Videokonferenzen, um die Geschichte zu erzählen. Was als kreativer Ansatz gedacht war, scheitert jedoch an schlechter Umsetzung: Kritiker bemängeln Logikfehler, schwache Effekte und eine übermäßige Integration von Amazon-Werbung. Ein Teil der Schuld liegt womöglich dabei, dass der Film während der Corona-Pandemie entstanden ist.

Die Handlung wirkt hektisch und unausgereift. Während außerirdische Kriegsmaschinen die Welt zerstören, bleibt die Regierung tatenlos. Ice Cubes Charakter deckt eine Verschwörung auf und kämpft um das Leben seiner Familie. Doch statt Spannung bietet der Film seelenlose Dialoge und eine chaotische Inszenierung. Kritiker des Empire Magazine bezeichnen den Film als „lächerlichen Versuch, klassische Science-Fiction durch WhatsApp und politische Intrigen zu modernisieren“.

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Die Kritik an „War of the Worlds“ ist vernichtend. Auf Rotten Tomatoes erzielt der Film lediglich 4 Prozent bei den Kritikerbewertungen und 20 Prozent beim Publikum. Variety schreibt: „Selbst mit einem Prime-Abonnement müssen Sie zwei Minuten Werbung über sich ergehen lassen, um dann 90 Minuten lang einen Werbespot in Spielfilmlänge zu sehen.“ Besonders die Integration von Amazon-Diensten, die immer wieder in den Fokus rückt, sorgt für Spott. Auch diese Western-Komödie mit Adam Sandler wird von Kritikern gnadenlos zerrissen.

Trotz vernichtender Kritiken erfreut sich „War of the Worlds“ an vielen Zuschauern

Trotz schlechter Kritiken hat der Film eine merkwürdige Anziehungskraft. Auf IMDb nähert sich die Bewertung einem desaströsen 3 von 10 Punkten, während Letterboxd von 1-Stern-Rezensionen überschwemmt wird. Dennoch gehört der Film laut Flix Patrol in 38 Ländern zu den meistgesehenen Titeln auf Amazon Prime. Viele Zuschauer klicken offenbar aus Neugier oder wegen der prominenten Platzierung auf der Startseite. Zudem weckt die schlechte Presse möglicherweise die Neugier der Zuschauer: Kann der Film wirklich so schlecht sein, wie alle behaupten?

Das Konzept des Desktop-Thrillers ist nicht neu. Filme wie „Searching“ (2018) oder „Unfriended“ (2014) haben gezeigt, dass dieses Format spannend und innovativ sein kann. Doch „War of the Worlds“ scheitert daran, weil es weder die Charaktere noch die Handlung glaubwürdig entwickelt. Ob „Krieg der Welten“ tatsächlich der schlechteste Film des Jahres ist, bleibt allerdings Geschmackssache. Ebenfalls interessant: Netflix plant „Extraction“-Serie – diese Details machen neugierig auf das Spin-off.