Nachdem es in den vergangenen Jahren still um die Linie 5 zur Uniklinik wurde, hat die Stadt Augsburg nun erstmals wieder eine zeitliche Perspektive verlauten lassen: Demnach sei frühestens Mitte der 2030er Jahre mit einem Baustart zu rechnen, so die Stadt auf Anfrage unserer Redaktion. Das hört sich zwar nach einem langen Zeitraum an. Der ein halbes Jahr vor der Kommunalwahl in den Raum gestellte Zeitplan ist bei näherer Betrachtung aber überaus ehrgeizig.

Das Genehmigungsverfahren könnten die Stadtwerke aus Sicht der Stadt nämlich bereits ab 2027 starten, Baurecht könnte dann ab 2030 vorliegen, sodass danach noch Detailplanungen und Auftragsvergabe stattfinden könnten. Die Linie 5 soll in Zukunft vom Bestandsgleis in der Pferseer Straße über die Bgm.-Ackermann-Straße (sie bleibt weiter vierspurig) zur Uniklinik laufen. Knackpunkte sind die Kreuzungen mit B17 und Kriegshaberstraße, die komplett umgebaut werden müssten. Für die Querung der B17 wäre zudem wohl eine Verbreiterung der Brücke samt Umbau der Rampen oder der Neubau eines eigenen Stegs nötig. All diese Fragen – über die seit mehr als zehn Jahren diskutiert wird – müssten für den Beginn einer Planfeststellung 2027 bis dahin grundsätzlich geklärt sein. Offen ist aktuell auch, wie die 5er ab der Pferseer Straße durchs Rosenauviertel zur Bgm.-Ackermann-Brücke über die Wertach geführt werden soll. Alleine diese Frage dürfte – gemessen an bisherigen Debatten – hochkontrovers diskutiert werden. Ungeklärt ist auch die Finanzierung des Projekts durch die Stadtwerke.

Fürs erste wird aktuell debattiert, ob die Anbindung zwischen Hauptbahnhof und Uniklinik provisorisch nicht auch über die Umverlegung von AVV-Regionalbussen, die als Expressbus verkehren würden, verbessert werden kann. Die Anbindung der Uniklinik über die Linie 2 gilt als langsam, zudem ist mit dem Entstehen neuer Wohnareale entlang der Ackermann-Straße mit mehr Fahrgastzahlen zu rechnen. Die bestehende Buslinie 32 ist je nach Tageszeit an der Kapazitätsgrenze.

Im Oktober findet der Spatenstich fürs erste Teilstück statt

Die Stadtwerke hatten zuletzt erklärt, sich aktuell auf die Fertigstellung des Bahnhofstunnels und des daran anschließenden Gleis-Lückenschlusses zwischen dem Tunnelausgang an der Rosenaustraße und dem Bestandsgleis der Tram in der Pferseer Straße konzentrieren zu wollen. Der Lückenschluss soll Ende 2027 fertig sein, der Tramtunnel ein halbes bis ein ganzes Jahr vorher. Ein symbolischer Spatenstich für den Lückenschluss ist für Oktober geplant, die Hauptbauarbeiten für das mehrere hundert Meter lange Gleisstück in der Rosenaustraße sollen im Frühjahr 2026 beginnen.

  • Stefan Krog

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