Die Wiedereröffnung des Galmeibades in Kelmis ist absehbar. Am 1. September übernimmt das Unternehmen Promosport den Betrieb, im weiteren Verlauf des Monats soll dann wieder geschwommen werden können. Laut Bürgermeister Daniel Hilligsmann zahlte die Gemeinde 2023, also im letzten vollständigen Betriebsjahr des Schwimmbades, Subsidien für den Betrieb des Galmeibades in Höhe von 420.000 Euro an die Autonome Gemeinderegie Galmei.

„Nun soll an den externen Betreiber Promosport ein Funktionszuschuss in Höhe von lediglich noch 270.000 Euro für den Betrieb ausbezahlt werden. Das bedeutet, dass wir hier unterm Strich über eine wesentliche Einsparung für die Gemeinde Kelmis im rekurrenten Betrieb sprechen“, sagt Bürgermeister Daniel Hilligsmann.

Louis Goebbels von der Oppositionsliste NBK sagt, er komme zu einer anderen Erkenntnis – ausgehend von seiner Rechnung, der er die Gesamtsumme zugrundelegt, die an die Autonome Gemeinderegie fließt, und ausgehend vom Abzug verschiedener Posten.

„Nehme ich jetzt den günstigsten Fall 2024, wo lediglich 600.000 Euro übertragen worden sind, bleibt ja nur ein Gewinn von 20.000 übrig. Es sei denn, dass irgendwie ein Vorhaben da ist, den Zuschuss an die Autonome Gemeinderegie weiter zu reduzieren“, sagt Goebbels.

Unterschiedliche Ansichten beim Thema Öffnungszeiten

Die NBK befürchtet, dass die Nutzung des Galmeibades für die Öffentlichkeit künftig eingeschränkt sein könnte und gleichzeitig, dass Vereine mit höheren Gebühren rechnen müssen. Dem entgegnet Bürgermeister Hilligsmann: „Mit beidem rechne ich nicht. Erstens ist im zuständigen Verwaltungsrat der Autonomen Gemeinderegie explizit festgehalten worden, dass die Öffnungszeiten noch festgelegt werden müssen. Also, darüber können wir heute nur spekulieren.“

„Was die Tarife angeht auf der anderen Seite, da hat mir die Autonome Gemeinderegie nochmals bestätigt, dass man an der bestehenden Gebührenordnung festhalten möchte – natürlich einschließlich bereits vorgesehener Indexierungen. Aber dass es dort halt nicht zu wesentlichen Preissteigerungen kommen soll.“

Louis Goebbels von der NBK widerspricht in beiden Punkten: „Der Mietvertrag beinhaltet einfach, dass in dem Betriebsplan die vorläufigen Öffnungszeiten festgelegt worden sind.“

Und die Gebühren könnten den Kelmiser Country Swimming Club in seiner Existenz bedrohen, meint Goebbels. „Der Verein, der auch kompetitionsfähig ist, hat in der Vergangenheit, um das Bad abends zu nutzen, zehn Euro für den Abend gezahlt, was wahrscheinlich auch ein bisschen wenig ist. Das hätte man ein bisschen anpassen können. Aber für eine Bahn zu nutzen, 41 Euro und jede zusätzliche Bahn 16 Euro abzuverlangen, da kann ich mir vorstellen, dass das für ein Schwimmverein eine Existenzfrage ist.“

Spekulationen um Unregelmäßigkeiten bei der Ausschreibung

In Bezug auf die Ausschreibung bei der Suche nach einem neuen Betreiber des Galmeibades sind bei der NBK ebenfalls Fragen offen geblieben. Er habe am 15. Juli 2025 erstmals gehört, dass es eine Ausschreibung gebe, so Goebbels. Zugleich sei ihm mitgeteilt worden, dass aber schon im April nach Schwimmmeistern gesucht worden sei.

„Ich möchte da vorsichtig sein, etwas zu unterstellen, aber man muss sich dann wirklich die Frage stellen: Wenn jemand mir die Insiderinformation gibt, dass diese Ausschreibung stattgefunden hat auf der Webseite des künftigen Betreibers, dass für Kelmis ein Schwimmmeister gesucht wird, kann man ja alles Mögliche darüber nachdenken“, so Goebbels.

Hilligsmann entgegnet: „Ich glaube und bin davon überzeugt, dass die Autonome Gemeinderegie die ordentlichen Prozeduren eingehalten hat und es dort nicht zu Unregelmäßigkeiten gekommen ist. Über alles Weitere hinaus kann ich nur schwer Stellung beziehen. Wir sind hier im Bereich der Spekulationen unterwegs und die möchte ich dann auch nicht weiter kommentieren.“

Moritz Korff