Bei Gentrifizierung, also der Verdrängung der bisherigen Wohnbevölkerung durch massive Verteuerung der Mieten und Immobilien, denken die meisten Menschen wahrscheinlich als erstes an Städte Berlin, Hamburg oder München – aber auch in mittelgroßen Städten wie Wuppertal führen stadtplanerische und unternehmerische Projekte und Initiativen zu einer Aufwertung bestimmter Wohngebiete, zum Beispiel in der Nordstadt oder Arrenberg. Die dadurch ausgelösten Verdrängungsprozesse sind zwar nicht so stark wie beispielsweise in Berlin-Prenzlauer Berg oder der Hamburger Sternschanze, aber auch in Wuppertal wird das Wohnen in einzelnen Stadtteilen massiv teurer – unter anderem, weil Immobilien zu Spekulationsobjekten geworden sind. Das zeigt sich zum einen durch den deutlichen Anstieg der Mieten und eine geringere Fluktuation der Mieter*innen, aber auch durch die Zunahme der Anzahl obdachloser Menschen.
Angesichts dieser Entwicklungen stellen sich die Fragen: Wem gehört Wuppertal heute tatsächlich? Wer bestimmt darüber, ob Menschen es sich leisten können, in Wuppertal eine Wohnung oder ein Ladenlokal zu mieten oder zu kaufen?
Antworten gibt es am 28. August in der Kunsthalle Barmen: Bei der Podiumsdiskussion „Wem gehört die Stadt? Gentrifizierung – (k)ein Thema in Wuppertal“ diskutieren Anja Bierwirth, Leiterin des Forschungsbereichs Stadtwandel am Wuppertal Institut, Christian Hampe vom Forum:Mirke, Thomas Helbig, Geschäftsführer der Immobilien-Standort-Gemeinschaft Barmen e.V., und Maman Salissou Oumarou vom Jugendmigrationsdienst Wuppertal diese Fragen, mit Blick auf die zukünftige Wuppertaler Stadtentwicklung, die kommunale Wohnungspolitik und die demokratische Stadtgesellschaft insgesamt.
Die Veranstaltung beginnt um 17:30 Uhr. Nach einer kurzen Einführung ins Thema geben die Diskutant*innen jeweils eine kompakte Einschätzung ab, vor welchen Anforderungen Wuppertal aus ihrer Sicht in puncto Stadtentwicklung steht und welche Hürden und Schwierigkeiten es dabei zu überwinden gilt. Anschließend steht eine halbstündige Diskussion zur Frage „Gehört Wuppertal eigentlich seiner Bürgerschaft?“ auf der Agenda. Fragen und Reaktionen aus dem Publikum sind dabei ausdrücklich erwünscht. Darauf folgt eine Murmelrunde – eine kurze Austauschphase, in der das Publikum in Kleingruppen untereinander diskutiert – und eine zweite Diskussionsrunde rund um die Frage, was die zentralen Herausforderungen und Ansatzpunkte für die zukünftige Stadtentwicklung Wuppertals sind, in der das Podium die Fragen und Beiträge aus dem Publikum aufgreift.
Die Podiumsdiskussion ist Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung „DO WORRY BE HAPPY“, die noch bis zum 31. August in der Kunsthalle Barmen zu sehen ist.