London – In Großbritannien plant die Regierung nach eigenen Angaben schärfere Regeln für riskante Schönheitsoperationen. „Harte neue Maßnahmen“ sollten sich gegen „unseriöse kosmetische Eingriffe“ richten, bei denen Menschen „verstümmelt und verletzt“ worden seien und in deren Folge sie dringende medizinische Hilfe benötigt hätten, erklärte das Gesundheitsministerium gestern.
Unter anderem sollen den Plänen zufolge nur noch qualifizierte und behördlich registrierte medizinische Fachkräfte Eingriffe wie Gesäßvergrößerungen (Brazilian Butt Lift) oder die Injektion von Füllstoffen in Brüste und Genitalien ausführen dürfen. Bei dem in zahlreichen Ländern populär gewordenen Brazilian Butt Lift handelt es sich etwa um eine operative Po-Vergrößerung, bei der Eigenfett ins Gesäß gespritzt wird.
Das britische Gesundheitsministerium begründete die geplanten Maßnahmen mit „wachsender Sorge“ wegen „unqualifizierter Personen, die invasive Behandlungen an unsicheren Orten – darunter Privathaushalte, Hotels und provisorische Kliniken – vornehmen“. Die Eingriffe würden oft als „nicht-chirurgisch“ beworben, seien aber in Wahrheit „invasiv“ und mit „ernsthaften Risiken“ behaftet, erklärte das Gesundheitsministerium weiter.
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Es hätten sich „zahlreiche Vorfälle“ ereignet, bei denen Menschen von „Dienstleistern mit geringer oder ohne jegliche medizinische Ausbildung“ behandelt worden seien und dies zu „gefährlichen Komplikationen, dauerhaften Narben und sogar zu Todesfällen“ geführt habe, fügte das Ministerium an. Die Wohltätigkeitsorganisation „Save Face“ (Gesicht wahren) erfasste nach eigenen Angaben 750 Fälle von Frauen, die unsichere Eingriffe erlitten hätten.