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Im Mai wurden Bücher in Brand gesetzt und eine Scheibe eingetreten. Die Zukunft stand auf der Kippe. Die Soroptimistinnen halfen mit einer Spende, Ende August könnte es nun weitergehen.

Belecke – Es stand durchaus auf der Kippe, was mit der knallroten Bücher-Telefonzelle auf dem Belecker Wilkeplatz passiert, ob sie renoviert und noch einmal bestückt wird oder doch ganz aus dem Ortsbild verschwindet. Denn in der Nacht vom 14. auf den 15. Mai dieses Jahres hatten unbekannte Täter nicht nur Bücher in dem öffentlichen Bücherregal in Brand gesetzt, sondern auch noch eine Scheibe eingetreten. Es war nicht der erste Vandalismus-Schaden an dem Projekt, das 2013 aus der Belecker Zukunftswerkstatt entstanden war.

Noch ist das öffentliche Bücherregal auf dem Belecker Wilkeplatz wegen Reparatur geschlossen, Ende August soll mit neuer Scheibe aber wieder geöffnet werden – auch dank der Spende der Soroptimistinnen.Noch ist das öffentliche Bücherregal auf dem Belecker Wilkeplatz wegen Reparatur geschlossen, Ende August soll mit neuer Scheibe aber wieder geöffnet werden – auch dank der Spende der Soroptimistinnen. © Lange, Alexander

Und doch stellte er die Verantwortlichen des Kultur- und Heimatvereins vor die Frage, ob dieses ehrenamtliche Engagement bei einer solchen blinden Zerstörungswut überhaupt noch Sinn ergibt. „Es funktioniert in Belecke anscheinend nicht“, hatte Martin Mühlenschulte als Vorsitzender kurz nach der Vandalismus-Tat resigniert. Man wollte die Überlegungen, wie es weitergeht, aber in Ruhe bedenken. Seitdem war die Telefonzelle mit Flatterband abgesperrt, die Bücher mussten allesamt entsorgt werden.

Ersatz für entsorgte Bücher gesucht

Kurz nach Bekanntwerden der Tat und der Schlussstrich-Überlegungen meldeten sich die Soroptimistinnen um die Beleckerin Elvira Possienke, die es zu schade fanden, wenn das öffentliche Bücherregal dem Vandalismus in Gänze zum Opfer fallen würde und abgebaut würde. Also erklärten sie sich bereit, beim Wiederaufbau mit einer Spende zu helfen – die komplette Verantwortung für das Projekt wollten sie aber nicht übernehmen.

Und so scheint nun eine gute Lösung gefunden zu sein, über die sich sowohl Martin Mühlenschulte als Vorsitzender des Kultur- und Heimatvereins, Elvira Possienke für die Soroptimistinnen sowie das ehrenamtliche Team, das sich um das Bücherregal kümmert, freuen dürfen – Gabi Raulf, Barbara Raulf, Doris Hörstmann und Daniela Hense. Denn sie kümmern sich weiterhin um das öffentliche Bücherregal, die Soroptimistinnen ersetzen die Scheibe. Vermutlich Ende August soll diese eingesetzt werden. „Dann versuchen wir es noch einmal“, hofft Mühlenschulte auf ausbleibenden Vandalismus. Der Heimatverein habe sich zwar um Koordinierung gekümmert, Kosten seien so aber keine entstanden.

So sah es nach dem Brandschaden aus: Die Bücher mussten entsorgt werden, das Bücherregal wird gesäubert und instandgesetzt. So sah es nach dem Brandschaden aus: Die Bücher mussten entsorgt werden, das Bücherregal wird gesäubert und instandgesetzt. © Lange, Alexander

Wenn die neue Scheibe eingesetzt ist, „werden wir das Bücherregal reinigen und neu bestücken“, schildert Raulf. Vielleicht stehe auf kurz oder lang auch mal eine Außenrenovierung mit neuer Farbe an, aber vorerst gehe es darum, die Telefonzelle wieder „in Betrieb“ zu bringen. Ärgerlich, gleichsam unverständlich: „Nach dem Brand mussten wir alle Bücher aufgrund des Geruchs entsorgen. Irgendjemand hat aber in der Zwischenzeit alles mit alten Büchern wieder voll gestellt, die wir dann wieder herausholen mussten.“

Und dann hoffen wir einfach, dass wir nun keinen Ärger mehr mit Beschädigungen haben werden.

Ein paar Bücherreserven gebe es noch, um das Bücherregal dann Ende August oder Anfang September zu bestücken. „Wir freuen uns aber auch über Spenden“, sagt Raulf – egal ob einzelne Bücher oder mehrere. Die können entweder ins Bücherregal – sobald es repariert ist – eingestellt werden oder bei dem Kümmererteam um Gabi Raulf abgegeben werden: „Und dann hoffen wir einfach, dass wir nun keinen Ärger mehr mit Beschädigungen haben werden.“