Astronomen:innen des California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena ist es gelungen, was lange als fast unmöglich galt. Mit dem James-Webb-Weltraumteleskop (JWST) haben sie einen potenziellen Planeten direkt abgebildet, der den sonnenähnlichen Stern Alpha Centauri A umkreist.

Der Planet, vorläufig als „S1“ katalogisiert, ist laut den in zwei Berichten für das Fachmagazin The Astrophysical Journal Letters angenommenen Analysen vermutlich ein Gasriese mit der Masse des Saturns. Er befindet sich in der habitablen Zone seines Sterns, also in einem Abstand, der flüssiges Wasser auf der Oberfläche eines potenziellen Mondes erlauben würde.

Ein Planet, der nicht da sein dürfte

Die Entdeckung ist eine technologische Meisterleistung. Alpha Centauri A ist Teil eines Doppelsternsystems und extrem hell, was die Suche nach einem winzigen, kaum leuchtenden Planeten in seiner unmittelbaren Nähe erschwert. Um das Sternenlicht auszublenden, nutzte das Team einen Koronagraphen des Webb-Teleskops, wie NPR berichtet.

Die eigentliche Herausforderung liegt jedoch in der Theorie. Die Gravitationskräfte in einem so engen Doppelsternsystem gelten als chaotisch und sollten die Bildung großer Planeten eigentlich verhindern. Sollte S1 tatsächlich existieren, würde das die gängigen Modelle zur Planetenentstehung und -stabilität grundlegend infrage stellen.

Die Parallele zum Hollywood-Blockbuster „Avatar“ ist dabei kaum zu übersehen. Im Film umkreist der fiktive, belebte Mond Pandora einen Gasriesen, der ebenfalls zum Stern Alpha Centauri A gehört. Die Astronomin Mary Anne Limbach von der University of Michigan hält die Existenz von Monden um S1 für wahrscheinlich und schließt nicht aus, dass diese sogar die Größe des Mars erreichen könnten.

Empfohlene redaktionelle Inhalte

Hier findest du externe Inhalte von TargetVideo GmbH,
die unser redaktionelles Angebot auf t3n.de ergänzen.
Mit dem Klick auf „Inhalte anzeigen“ erklärst du dich einverstanden,
dass wir dir jetzt und in Zukunft Inhalte von TargetVideo GmbH auf unseren Seiten anzeigen dürfen.
Dabei können personenbezogene Daten an Plattformen von Drittanbietern übermittelt werden.

Inhalte anzeigen


Hinweis zum Datenschutz

Leider ist etwas schief gelaufen…

An dieser Stelle findest du normalerweise externe Inhalte von TargetVideo GmbH,
jedoch konnten wir deine Consent-Einstellungen nicht abrufen.
Lade die Seite neu oder passe deine Consent-Einstellungen manuell an.

Datenschutzeinstellungen verwalten

Ein flüchtiger Blick: Der Kandidat bleibt ein Kandidat

Bei aller Faszination ist eine kritische Einordnung geboten: Die Existenz von S1 ist noch nicht bewiesen. Die erste Sichtung gelang im August 2024. Bei zwei Folgebeobachtungen im Februar und April 2025 tauchte der Lichtpunkt nicht wieder auf.

Das muss die Entdeckung nicht zwingend widerlegen. Die Forscher:innen berechneten, dass die Chance bei 52 Prozent lag, dass sich der Planet auf seiner exzentrischen Umlaufbahn zu diesen Zeitpunkten zu nah hinter seinem Stern verbarg. Wie Futurism betont, sind die Hoffnungen daher ungebrochen.

Empfehlungen der Redaktion





Was die Entdeckung für die Forschung bedeutet

Unabhängig vom endgültigen Nachweis zeigt die Arbeit vor allem die außergewöhnlichen Fähigkeiten des James-Webb-Teleskops, das von der Nasa und der ESA betrieben wird. Es kann selbst unter schwierigsten Bedingungen Signale aufspüren, die bisher verborgen blieben.

Sollte sich S1 als real erweisen, wäre es ein Objekt von unschätzbarem wissenschaftlichem Wert. „Seine bloße Existenz in einem System aus zwei eng beieinanderstehenden Sternen würde unser Verständnis davon, wie Planeten in chaotischen Umgebungen entstehen, überleben und sich entwickeln, herausfordern“, zitiert die Studie (PDF) des Space Telescope Science Institute den Co-Leitautor Aniket Sanghi von Caltech. Weitere Beobachtungen sind geplant und notwendig, um aus dem vielversprechenden Kandidaten einen bestätigten Nachbarn zu machen.

Verpasse keine News! 💌

Es gab leider ein Problem beim Absenden des Formulars. Bitte versuche es erneut.

Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter?
Jetzt mehr erfahren