Die Meyer Werft im Papenburg.

Stand: 09.08.2025 00:03 Uhr

Zum Ausdockmanöver der „Disney Destiny“ der Papenburger Meyer Werft werden heute viele Schaulustige erwartet. Bis Anfang September bleibt der Kreuzfahrtriese danach noch für letzte Arbeiten im Werfthafen.

von Maja Chiara Hülcher

Die „Disney Destiny“ soll am Morgen ab 8.30 Uhr mit Schleppern aus dem Baudock der Meyer Werft gezogen werden. Das Festmachen im Werfthafen wird gegen 12 Uhr erwartet. Aufgrund der unbeständigen Wetterlage kann sich der Transport allerdings verzögern. Wie immer geht es bei dem Manöver darum, zu verhindern, dass Seitenwinde das rund 340 Meter lange und 41 Meter breite Schiff gegen die Pier drücken und beschädigen. In einem Monat soll die „Disney Destiny“ – ohne Gäste – über den Atlantik überführt werden. Am 20. November sticht sie dann von Fort Lauderdale in Florida (USA) das erste Mal mit Passagieren in Richtung Bahamas in See.

„Disney Destiny“: Freizeitpark auf dem Wasser

Rund 4.000 Passagiere haben auf dem neuen Kreuzfahrt-Giganten Platz, der laut Werft mit Flüssiggas betrieben wird. Das Motto an Bord lautet „Helden und Bösewichte“. Neben Disney-Musicals gibt es an Bord auch zwei Kinosäle. Außerdem stehen den Gästen zehn Pools und Wasserspielbereiche sowie eine Wasserrutsche mit Film-Animationen zur Verfügung. Begleitet werden die kleinen Besucher auch von lebensgroßen Maskottchen aus dem Marvel-Universum und Disney-Klassikern. Eine Tour mit fünf Übernachtungen kosten rund 1.300 Euro.

Disney Cruise Line größter Auftraggeber für Meyer Werft

Bislang waren die Auftragsbücher der Meyer Werft mit der „Disney Wish“ (2022), der „Disney Treasure“ (2024), dem Umbau der „Disney Adventure“ (2025) und der aktuellen „Disney Destiny“ (2025) gut gefüllt. Doch nach dem Ausdocken am Samstag geht es in Papenburg mit der Auslieferung neuer Ozeanriesen erst Anfang 2027 weiter. Die „Carnival Festivale“ ist zwar schon seit April im Bau, soll aber erst 2027 ausgedockt werden. In der zweiten Jahreshälfte 2027 kommt dann das nächste Disney-Schiff der „Wish-Klasse“ in den Werfthafen. Auch dieses Schiff ist bereits im Bau. Bis 2031 sind außerdem weitere Aufträge für Kreuzfahrtschiffe und Offshore-Konverterplattformen geplant. Die bis jetzt vorliegenden Aufträge sicherte sich die Werft bereits im August 2024. Ab 2031 allerdings sind die Auftragsbücher – Stand heute – leer.

Die Meyer Werft an der Ems.

Das teilte der Betriebsrat bei einer Versammlung mit. Die Geschäftsführung müsse die Vereinbarung noch unterzeichnen.

Ein Kreuzfahrtschiff verlässt das überdachte Baudock der Meyer Werft.

Die Geschäftsführung denkt über Rüstungsgeschäfte nach. Für die Papenburger wäre es ein Novum – aber ein lukratives.

Das neugebaute Kreuzfahrtschiff «Disney Treasure» hat die Meyer Werft verlassen und wird mit Schleppern über die Ems gezogen.

Verzögern sich Schiffsüberführungen, will das Land das finanzielle Risiko tragen. Die Werft soll so Planungssicherheit erhalten.