Die deutschen Hockey-Herren haben ihre Hausaufgaben gemacht und das Eröffnungsspiel der Europameisterschaft in Mönchengladbach mit 3:2 gegen Frankreich gewonnen. Offensiv ist in Hinblick auf das weitere Turnier noch Luft nach oben, denn es wurde am Ende reichlich knapp.

Als „eklig“ hatten die deutschen Hockey-Herren Gegner Frankreich vorher bereits eingeschätzt. „Die Franzosen machen seit Jahren einen guten Job. Wir müssen sofort voll da sein“, warnte Teamkapitän Mats Grambusch. Und diese Ahnung sollte sich auch bewahrheiten. Die Franzosen standen lange hinten dicht. Ein erster deutscher Schussversuch nach Strafecke (2. Minute) ging knapp links am Tor vorbei. Das Spiel war zu Beginn ausgeglichen, auch die Franzosen machten ihre ersten Tor-Annäherungen.

Zur Mitte des ersten Viertels brachten drei Strafecken für Deutschland in Folge nichts ein. Ein kräftiger Fernschuss des Franzosen Corentin Sollier ging nur knapp rechts am Tor des deutschen Keepers Jean Danneberg vorbei. Ein insgesamt ereignisarmes erstes Viertel ging schnell vorbei. Deutschland gelang vorne wenig, die Abwehr ließ aber auch kaum etwas zu.

Die Deutschen wurden im zweiten Viertel stärker, Raphael Hartkopf scheiterte zu Beginn am Torwart aus kurzer Entfernung. Malte Hellwig probiert es kurz darauf aus guter Position per argentinischer Rückhand, verfehlte das Tor aber recht deutlich. Bei der nächsten Strafecke der Deutschen in der 25. Minute war ein französischer Schläger dazwischen. Die deutschen Versuche kamen nicht durch. Sinnbildlich: Ein hoher Ball in die Tiefe durch Tom Grambusch wenige Sekunden vor dem Halbzeitton ging über den Spielfeldzaun hinters Tor und landete im Publikum.

In der zweiten Halbzeit machte Deutschland dann mächtig Druck: Eine lange Flanke aus dem Mittelfeld ging an Freund und Fein vorbei, Raphael Hartkopf machte sich lang und hielt den Schläger rein, scheitert aber knapp. (35. Minute). Auch Hellwig (36.) und Grambusch (37.) vergaben in aussichtsreicher Position. Die Deutschen näherten sich an, der Treffer war überfällig, da auch die Franzosen kaum noch für Entlastung sorgen konnten. Kurz darauf ließen die Deutschen aber wieder eine Chance per Strafecke sträflich liegen.

Vor dem Ende des dritten Viertels bekam Frankreich noch einmal eine Strafecke. Und verwandelte. Die 1:0-Führung durch Victor Charlet kam aus dem Nichts. Die Franzosen machten vor, wie man mit viel Langmut seine Chancen nutzt. Vor dem letzten Viertel stand Deutschland also mächtig unter Druck. Und ein weiterer Fußfehler ergab in der 48. Minute eine weitere Strafecke für Frankreich. Die Franzosen vollstrecken erneut eiskalt.

Zwei Tore musste Deutschland in den verbliebenen zwölf Minuten schießen, um zumindest noch das Remis zu erzwingen. Nach einer schnellen Kombo über links brachte Thies Prinz den Ball von der Grundlinie in die Mitte, Justus Weigand warf sich mit Erfolg rein (49.) – 1:2. Deutschland witterte Morgenluft und bekam die siebte Strafecke. Deutschlands Eckenspezialist Gonzalo Peillat schweißte den Ball humorlos durch die Schienen des Keepers zum 2:2. (50.).

Der nächste Treffer folgte sogleich. Johannes Große schoss nach einem Sololauf scharf vors Tor, Weigand hielt den Schläger rein und besorgte die deutsche Führung. Spiel gedreht. Eine späte französische Drangphase überstand Deutschland schadlos. Noch mal mit einem blauen Auge davongekommen. Sechs vergebene Strafecken waren aus deutscher Sicht offensiv jedoch zu wenig. Am Sonntag trifft Deutschland im zweiten Gruppenspiel auf England (15 Uhr).