Das Weinfest in den malerischen Weinbergen am Neckar zählt zu den schönsten. Zum 15. Mal veranstalten die Weinbauern Mühlhausen am Samstag, 9. August, und Sonntag, 10. August, die „Stuttgarter Steillagentage“ in der prächtigen Naturkulisse. Es gibt Hocketse, Livemusik, Themenwanderungen und in den Wengerterhäusle und entlang des Neckars werden edle Tropfen von den Weingütern Raith, Christian Ambach, der Zaiẞerei sowie vom Weinfactum Bad Cannstatt ausgeschenkt. Dazu bewirtet die Mühlhäuser Gastronomie, und am Abend verzaubern Lichter die Weinberge.
Die Bewirtschaftung der Steillagen ist anspruchsvoll. In den terrassierten Weinbergen ist maschinelle Arbeit kaum möglich, hier zählt noch Handarbeit. Die intensive Pflege ist der Schlüssel zu herausragenden Trauben und erstklassigen, ausdrucksstarken Weinen. Viel Arbeit stecken die Weinbauern auch in die Stuttgarter Steillagentage.
„Es ist ein großes Fest für unseren kleinen Verein mit seinen 40 Mitgliedern und wir sind stolz darauf, dass wir das schaffen“, sagt Andreas Guigas, der Vorstand der Weinbauern. Die Steillagentage seien eine logistische Meisterleistung, die ohne Hilfe aus dem Umfeld, allen voran die Rebstockpaten, nicht möglich wäre. Auch Familienmitglieder seien gefordert. „Jeder wird verpflichtet oder enterbt“, so Guigas mit Augenzwinkern.
Mit gemeinsamen Kräften werden seit 2009 die Steillagentage in der verlängerten Arnoldstraße bei den Pappeln und der Schleuse Mühlhausen gestemmt, die nicht nur eine Weinhocketse wie viele andere sind. Die Besucher erfahren Wissenswertes über die Geschichte des Weinbaus in Mühlhausen und die Arbeit im Wengert, über den Boden, der überwiegend aus Muschelkalk und tonigem Lehm besteht, was den Weinen im Zusammenspiel mit Bodenkräuternihr charakteristisches „Terroir“, das „Bodag’fährtle“ verleiht und natürlich über die Besonderheiten des Weinbaus in steilen Lagen. Wer an einer Führung durch die Weinberge teilgenommen hat, wird danach den edlen Tropfen im Glas noch mehr schätzen.
Die Steillagen sind ein prägendes Landschaftselement im Anbaugebiet entlang des Neckars. Die Weinberge liegen im Anbaugebiet „Cannstatter Zuckerle“, das durch eine besondere Biegung des Neckars eine Süd-West-Ausrichtung hat, perfekt fürs Wachstum. Die Kombination aus steilen Hängen und nährstoffreichen Muschelkalk-Verwitterungsböden macht die Lage zu einer der besten in Württemberg. Das Sonnenlicht trifft fast senkrecht auf die Reben, was maximale Lichtund Wärmeaufnahme bedeutet.
Den Weinbauern ist die Pflege der Tradition und der Erhalt der Heimat ebenso wichtig, wie der edle Wein. Sie waren die ersten in der Region, die Pflanzenschutz per Drohne betrieben haben. Obwohl deren Einsatz den Weinbau in den Steillagen erleichtert, ist die Situation für die Wengerter nicht einfach. „Wir haben auf dem Mühlhäuserberg große Flächenverluste“, sagt Andreas Guigas und appelliert an alle, nicht nur bei den Steillagentagen den einheimischen Wein zu trinken, um das Landschaftsbild zu erhalten.„Unser Wunsch an die Stadt wäre, dass auf den aufgelassenen ehemaligen Rebflächen Solaranlagen aufgestellt werden können.“
Das Fest ist mit der U14 oder U12 bis Haltestelle Auwiesen zu erreichen.
Programm der Steillagentage 2025
Samstag, 9. August, 14 Uhr
Geführte Themenwanderung durch die Weinberge / Bewirtschaftung durch die Mühlhäuser Gastronomie / Cocktailbar/ Livemusik auf der Bühne / Alphornbläser des MV Hofen / Weinausschank in den Wengerterhäusle / Weine von Weinfactum Bad Cannstatt, Weingut Ambach und vom Stallbesen Mühlhausen und Weingut Zai-Berei / Beleuchtete Rebhänge und Wengerthäusle in den Abendstunden / Kaffeeund Kuchenbuffet / Eisspezialitäten
Sonntag, 10. August, 10.30 Uhr
Gottesdienst vor den Weinbergen um 10.30 Uhr/Weinfrühschoppen ab 11.30 Uhr/Livemusik auf der Bühne / Alphornbläsergruppe/Attraktive Programme wie am Samstag eha