Stand: 09.08.2025 11:02 Uhr

Einen Tag nach Neujahr erschüttert eine Explosion ein Berliner Polizeigelände – zwei Beamte werden verletzt. Im Fokus der Ermittler: einer von ihnen.

Mehr als sieben Monate nach einer Explosion mit zwei verletzten Beamten an einem Polizeigelände in Berlin-Wittenau ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den verletzten Polizisten wegen des Verdachts des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion. Das sagte Sprecher Michael Petzold der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage am Samstag.
 
Der erheblich verletzte Beamte habe sich bislang nicht zu dem Geschehen geäußert, erklärte Petzold. Auch seine ebenfalls verletzte Kollegin, die in dem Verfahren Zeugin sei, habe bislang nicht ausgesagt. „Die Ermittlungen dauern an“, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Symbolbild: Ein Polizeibeamter bei einem Einsatz in Berlin. (Quelle: dpa/Gaertner)

Zwei Polizisten bei Explosion in Berlin-Wittenau verletzt

Am Zaun eines Polizeigebäudes in Berlin-Wittenau hat es am Donnerstagabend eine Detonation gegeben. Zwei Polizisten wurden verletzt, einer schwer. Möglicherweise führte unsachgemäßer Umgang mit Feuerwerk zu dem Vorfall.mehr

Polizei äußert sich nicht

Wie es genau zu dem Vorfall kam, ist weiterhin unklar. Mit Verweis auf das laufende Verfahren äußerte sich die Polizei nicht zu dem Fall. Unklar ist damit, ob die Polizisten inzwischen wieder arbeiten können. Auch zu möglichen disziplinarischen Maßnahmen machte ein Sprecher keine Angaben.
 
Bei den Beamten handelt es sich um die Besatzung eines Streifenwagens. Die Polizisten waren nach früheren Angaben am 2. Januar abends auf einem routinemäßigen Sicherheitsgang, als sich gegen 20:20 Uhr die Detonation an der Umzäunung des Polizeiabschnitts 12 in Berlin-Wittenau ereignete.
 
Der Polizeioberkommissar (31) erlitt schwere Verletzungen im Gesicht und am Auge. Er wurde mehrfach operiert. Seine Kollegin, eine damals 29 Jahre alte Polizeimeisterin, erlitt ein Knalltrauma.

„Unsachgemäßer Umgang mit Pyrotechnik“

Die Polizei sah schnell keine Anzeichen für einen gezielten Angriff. „Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist es möglich, dass die Detonation durch unsachgemäßen Umgang mit Pyrotechnik verursacht wurde“, teilte die Polizei am Tag nach der Detonation mit.
 
In den Tagen danach verdichteten sich Hinweise, dass der verletzten Polizisten den Vorfall selbst verursacht haben könnte. „Die Umsetzung des pyrotechnischen Gegenstands könnte durch einen Handhabungsfehler ausgelöst worden sein“, sagte Polizeisprecher Florian Nath Anfang Januar.

Rundfunk Berlin-Brandenburg