Pressemitteilung
Eschweiler. Die Erkenntnis ist unumstritten: Nach der Hochwasserkatastrophe vom 14. und 15. Juli 2021 dürfen die immensen Schäden, die die Wassermassen angerichtet haben, nicht nur einfach beseitigt werden. Vielmehr muss der Wiederaufbau einhergehen mit klimaangepassten Maßnahmen, die zu einem besseren Hochwasserschutz und zu einer größeren Widerstandsfähigkeit gegenüber zukünftigen Unwetterereignissen führen.
„Nach der Flutkatastrophe: Chance für Veränderungen“ lautet in diesem Sinne der Titel eines Praxisleitfadens, den das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) herausgegeben hat. Vorgestellt werden Strategien und Maßnahmen, die den von der Flut betroffenen Kommunen Orientierung und Unterstützung beim klimaangepassten Wiederaufbau bieten sollen. Eschweiler wird in diesem Zusammenhang als Pilotkommune vorgestellt.
Der 80 Seiten starke Leitfaden ist ein Ergebnis des „KAHR“-Projektes. Die Abkürzung steht für „Klima, Anpassung, Hochwasser, Resilienz“ und ist der Name eines vom BMBF initiierten Projektverbundes, der die Wiederaufbau-Aktivitäten in den Flutkommunen seit der Katastrophe und bis Februar 2025 intensiv wissenschaftlich begleitet hat.
Ziel dieser Begleitung war es, wissenschaftliche Erkenntnisse über einen klimaresilienten, zukunftsorientierten und vorsorgenden Wiederaufbau zu erzielen und damit eine belastbare Grundlage für konkrete Vorhaben zu schaffen. Thematische Schwerpunkte waren dabei das Hochwasser-Risikomanagement und die vorsorgende räumliche Planung.
Mit Blick auf die Stadt Eschweiler stellt der Praxisleitfaden das Hochwasser-Schutzkonzept für Weisweiler vor. Erläutert werden sowohl die technischen als auch die naturbasierten Komponenten. Konkret geht es um eine Schutzmauer, die nördlich der Inde verläuft, um einen besseren Gebäudeschutz – zum Beispiel durch Aufmauerung von Kellerschächten und höhere Gebäudesockel – sowie um zusätzliche Überschwemmungsflächen und Geländemodellierungen.
Nach Einschätzung der Wissenschaftler hat die Stadt Eschweiler damit zukunftsweisende und zukunftssichernde Maßnahmen geplant – und im Falle der Weisweiler Grundschule und der Kita auch schon umgesetzt. Unter dem Gesichtspunkt, dass der Wederaufbau mehr als eine bloße Reparatur sein muss, weil er die Chance bietet, Lebensräume neu zu gestalten und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber zukünftigen Hochwasserereignissen zu erhöhen.
Die weiteren Maßnahmen sind Teil des von der Stadt Eschweiler im Februar 2025 vorgestellten Handlungskatalogs. Vorgeschlagen werden verschiedene Vorhaben entlang der Inde – unter anderem auch in der Innenstadt -, die den Hochwasserschutz verstärken sollen. Finanziert werden sie mit Mitteln aus dem Wiederaufbauplan des Landes.
Weitere Informationen zum „KAHR“-Projekt gibt es im Internet auf www.hochwasser-kahr.de.