Sportlich läuft es für Fortuna Düsseldorf schon richtig schlecht – abseits des Platzes aber noch viel schlechter…

Die Mannschaft von Daniel Thioune (51) trat beim 0:2 gegen Hannover genauso unglücklich auf wie der gesamte Klub unter der Woche rund um den geplatzten Transfer des Israeli Shon Weissman (29). Und dieses Thema ist auch für die eigenen Anhänger wahrscheinlich noch ärgerlicher als der Null-Punkte-Start.

Jetzt hat Fortuna doch Fan-Ärger wegen Weissman!

Erst nachdem im Netz im Anschluss an einen BILD-Bericht über die Verpflichtung des Stürmers des FC Granada ein Shitstorm ausgebrochen war, nahm der Klub Anfang der Woche Abstand – und teilte Weissman mit, dass er wegen seiner Likes von umstrittenen Gaza-Posts („Löscht Gaza einfach aus“) nach dem Hamas-Terror gegen Israel am 7. Oktober 2023 den bereits fertigen Vertrag nicht unterschreiben darf. Eine Erleichterung für die Fans – aber auch für sie längst noch nicht das Ende des Themas.

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Anfang der zweiten Halbzeit ließ die Kurve ihrem Ärger freien Lauf, stellte für einige Minuten den Support ein und hielt ein Banner mit einer klaren Botschaft hoch: „Eigene Werte verraten – Vertrauen verspielt. Vorstand: Das ist unsere letzte Warnung!“

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Im Vorfeld war in der Kritik immer wieder klargestellt worden, dass sich die Empörung nicht gegen Fortuna richtet, sondern gegen die Bosse, die überhaupt erst den Transfer von Weissman in Betracht gezogen hatten. Schließlich waren die Gaza-Posts in den vorherigen Wochen, in denen die Gespräche mit dem Spieler stattgefunden hatten, offenbar noch kein Hindernis für den Wechsel.

Anders als in nahezu der gesamten Woche, in der Fortuna erst 3,5 Tage nach dem geplatzten Weissman-Deal am späten Freitagabend eine Stellungnahme veröffentlicht hatte, stellte sich Klaus Allofs (68) diesmal – nachdem der Verein zunächst ein Gespräch mit den Journalisten abgeblockt hatte. Der Sport- und Kommunikations-Vorstand: „Zum letzten Teil des Plakats sage ich besser nichts. Zum ersten Teil: Wir weisen das zurück, dass wir die Werte verraten haben – aber wirklich aufs Schärfste. Ich lasse meine eigenen Werte nicht außen vor und ich denke, das sollten auch die Werte von Fortuna Düsseldorf sein, dass man einen Menschen, der in einer Ausnahmesituation Aussagen macht, zumindest die Chance gibt, sich zu erklären, ihm zuhört und vielleicht sogar die Chance gibt, einen Strich drunter zu machen. Nichts anderes haben wir gemacht.“

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Quelle: MagentaSport09.08.2025

Allofs weiter: „Wir haben Shon die Chance gegeben, das zu erklären. Er hat das gemacht und wir hatten einen guten Eindruck – aber in letzter Konsequenz hat sich herausgestellt, dass es nicht so war wie unser Informationsstand am Anfang. Da waren viele Dinge, wo gesagt wurde, das wurde gelöscht oder er hätte dem widersprochen – das war am Ende aber nicht ganz so.“ Und deswegen sagte Fortuna dann doch ab.

Der Fortuna-Manager über das Thema „Vertrauen verspielt“: „Ich kann nur auf unsere Arbeit in den letzten Jahren verweisen. Wir haben die Werte durchgehend vertreten – auch, wenn wir nicht blind den Wünschen folgen, uns schon eine eigene Meinung bilden und ich auch meinen eigenen Werte-Kompass anlege. Daher kann ich das nicht nachvollziehen. Zu einem seriösen Klub gehören auch ein mündiger Vorstand und Menschen, die sich auch mal in den Wind stellen und prüfen, ob man jemandem eine Chance geben kann oder nicht.“

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Die Fans gegen Fortuna, Fortuna gegen die Fans – der Ärger um Weissman ist längst auch mitten im Klub angekommen…