Essen/Hannover. Rot-Weiss Essen hatte den Sieg beim TSV Havelse schon eigentlich sicher – doch dann schlug die große Stunde von Lorenzo Paldino. Die Stimmen zum Spiel.

Tobias Kraulich war auf dem perfekten Weg, der Matchwinner dieser Partie zu werden. Der RWE-Abwehrmann köpfte in der 89. Minute zur Führung für sein Team ein.

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RWE-Trainer Uwe Koschinat.

Doch dann kam der herausragende Moment von Lorenzo Paldino, der den krassen Außenseiter mit seinem Fallrückziehertreffer das 1:1 bescherte. Dementsprechend schwer zu greifen ist diese Partie, die Essen zu großen Teilen dominierte und dementsprechend verdient in Führung ging.

„Pure Aggression“: RWE-Torschütze Kraulich poltert nach Havelse-Spiel

Torschütze Kraulich war nach der Partie noch voller Adrenalin. Auf die Frage von MagentaSport, was der Abwehrmann nach dem Spiel fühle, antwortete er klar: „Pure Aggression und Enttäuschung. Wir spielen kein gutes Auswärtsspiel. Du denkst wir haben das Spiel durch den Lucky Punch gewonnen. Dann vergeigen wir einen Konter in einer 3gegen1-Situation. Da könnte ich kotzen. Dann kommt noch so ein Traumtor, ich habe gehört, dass er das öfter macht.

Mit der Kontersituation meinte der Linksfuß jene Situation in der zweiten Minute der Nachspielzeit, als Kelsey Owusu einen Konter sehr schlampig ausspielte, mit seinem Abspiel auf Obuz viel zu lange wartete. Der Ex-Kölner stand beim Pass im Abseits – vorbei war die riesige Möglichkeit auf den zweiten und sicherlich entscheidenden Treffer.

Kraulich legte in seinen Ausführungen noch nach, sagte, er müsse „aufpassen, was er noch sagt“, um danach zurück in die Analyse zu gehen: „Uns war klar, dass wir das Spiel nicht in den ersten 15 Minuten entscheiden. Der Plan war, ruhig und geduldig zu spielen. Insgesamt war es aber einfach viel zu wenig. Dann musst du am Ende fast zufrieden sein, dass wir noch das Spiel mit 1:1 beenden.“ Auf das anstehende Pokalspiel gegen Borussia Dortmund wollte er in der Folge noch nicht eingehen. Zu tief saß der Frust nach dieser spektakulären Schlussphase.

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„Ich bin brutal stolz auf die Jungs“, freute sich auf der Gegenseite Havelse-Trainer Samir Ferchichi. „Wir haben vieles super wegverteidigt. Die Jungs haben jetzt erst einmal frei und können regenerieren. Unser Matchplan war, tief zu stehen und Umschaltmomente zu kreieren. Lorenzo Paldino hat bereits drei solcher Treffer erzielt. Als er den Ball mit der Brust angenommen hat, konnte man eigentlich schon jubeln.“

Da scheint der Aufsteiger einen echten Fallrückzieher-Spezialisten in seinen Reihen zu haben. Für RWE wird es jetzt darum gehen, derlei Situationen besser zu verteidigen.