Ordentlich zulangen: Büfetts bieten die Chance, alles einmal zu probieren. Essen ohne Limit: Den Teller vollpacken. Doch wer nicht aufisst, muss in einigen „All you can eat“-Restaurants bereits mit einer Strafe rechnen. Das könne jetzt Schule machen: Die Gastro-Gewerkschaft NGG Köln sieht in der „‘Verschwender-Strafe‘ ein effektives Mittel, um Wegwerf-Marotten in den Griff zu bekommen“. Ziel sei es, dass künftig weniger Essen in der Lebensmittel-Tonne lande. — Foto: ©NGG | Florian Göricke
Gastro-Gewerkschaft: „Büfett-Bußgeld“ in bessere Löhne investieren und auch spenden
Immer wieder zum Büfett gehen. Von allem etwas probieren. Und dabei immer mehr auf den Teller laden. Der ist dann randvoll – mit einem Riesenberg an Essen. „Büfett-Gier folgt dem Prinzip: Draufladen, was das Zeug hält. Denn die Augen sind oft größer als der Magen. Aufgegessen wird dann nicht. Und am Ende landet gutes Essen in der Tonne“, sagt Marc Kissinger von der Gastro-Gewerkschaft.
Der Geschäftsführer der NGG Köln appelliert an Restaurantbesucher im Rhein-Sieg-Kreis, den Teller am Büfett „mit Augenmaß vollzumachen“. Es sei vernünftiger, lieber häufiger zum Büfett zu gehen und dafür mit kleineren Portionen zum Tisch zurückzukehren. „Wenn der Punkt kommt, an dem nichts mehr geht, kann man mit dem Essen aufhören, ohne einen halbvollen Teller stehen zu lassen“, so Kissinger.
Die NGG Köln plädiert damit für mehr „Büfett-Disziplin“ in „All you can eat“-Restaurants im Rhein-Sieg-Kreis. Die Gastro-Gewerkschaft ist dabei von der Wirkung einer „Verschwender-Strafe“ überzeugt: „Wer eine viertel oder sogar halbe Portion auf dem Teller zurückgehen lässt, der versteht seine Wegwerf-Marotte wohl erst, wenn er dafür bezahlen muss. Das gilt auch bei halbvollen Gläsern, wenn es eine Getränke-Flatrate gibt“, so NGG-Geschäftsführer Kissinger.
Immerhin gehe es um Lebensmittelverschwendung. Wenn ein Restaurant pro Woche für mehrere Hundert Euro Essen in die Lebensmittel-Tonne werfen müsse, dann sei das ethisch genauso wie wirtschaftlich nicht zu vertreten. „Das ist Geld, das Restaurants im Rhein-Sieg-Kreis wesentlich sinnvoller investieren können – nämlich in mehr Personal und bessere Löhne für Köche und Kellnerinnen. Ein Teil des ‚Büfett-Bußgeldes‘ könnte ganz bewusst aber auch für ‚Brot für die Welt‘ gespendet werden“, so Marc Kissinger.
Es werde Zeit, in den Köpfen der Menschen den Schalter umzulegen – auch beim Restaurantbesuch im Rhein-Sieg-Kreis: „Fleisch, Fisch, Gemüse, Obst – Lebensmittel sind kostbar. Und jeder, der am Büfett den Löffel in die Hand nimmt, muss wissen: Dahinter steckt auch eine Menge Arbeit von Menschen“, sagt NGG-Geschäftsführer Kissinger.
Quelle: Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) {MK}
08.08.2025