Sommer auf den Fildern: Wo gibt es Brunnen – und aus welchen kann man trinken? Ein Mann trinkt an einem Trinkbrunnen. Foto: Markus Lenhardt/dpa

In Leinfelden-Echterdingen gibt es seit Mai den ersten öffentlichen Trinkbrunnen in der Stadt. Filderstadt hat noch immer keinen. Warum eigentlich?

Die Sommerhitze ist zurück und damit die Frage, wo man seinen Durst auch ohne Geld schnell löschen kann. Die gute Nachricht: Immer häufiger lässt sich das Bedürfnis nach Flüssigkeitsaufnahme an öffentlichen Trinkbrunnen stillen. Die schlechte: In Leinfelden-Echterdingen und Filderstadt gibt es davon noch immer ganz wenige.

Selbst das ist eigentlich untertrieben. Denn in beiden Kommunen zusammen gibt es gerade mal einen einzigen Trinkbrunnen, Der steht direkt vor dem Eingang zum Rathaus in Leinfelden. Dort fließt seit Mai auf Knopfdruck frisches, trinkbares Wasser aus einem Steinblock in einem schönen Bogen direkt in den Mund, wenn man denn will. Allzu viele Menschen kommen hier, abseits der meisten Einzelhandelsgeschäfte, aber nicht vorbei.

Zwei weitere Trinkbrunnen sind in Planung

Immerhin: Wie die Stadtverwaltung Leinfelden-Echterdingen mitteilt, befänden sich derzeit zwei weitere Trinkbrunnen in Planung: einer am Backhaus in Echterdingen (Backhausgasse 2), der andere soll auf dem Quartiersplatz Schelmenäcker (Max-Lang-Straße) aufgestellt werden. Die Herstellung, so erklärt Benjamin Dihm, Erster Bürgermeister von Leinfelden-Echterdingen, sei „noch 2025“ geplant.

So sieht der erste Trinkbrunnen in L.-E. aus. Foto: Torsten Schöll

Obwohl seit 1. Juni vergangenen Jahres das Klimaanpassungsgesetz Bund, Länder und eben auch Kommunen dazu verpflichtet. Pläne gegen die Folgen des Klimawandels zu erarbeiten, ist im benachbarten Filderstadt noch immer kein einziger Trinkbrunnen installiert. Der erste soll nun aber kommen, wie Oberbürgermeister Christoph Traub auf Anfrage wissen lässt.

„Wir beabsichtigen, bis Ende September den ersten öffentlichen Trinkbrunnen in Filderstadt auf dem Friedensplatz in Bonlanden in Betrieb zu nehmen“, so der Rathauschef. Weitere sollen in den nächsten Jahren folgen, „so dass wir in naher Zukunft in allen Ortsteilen mindestens einen Trinkbrunnen der Bürgerschaft anbieten können“. Nach dem Brunnen in Bonlanden soll in Bernhausen der nächste errichtet werden. „Leider waren die Tiefbaufirmen alle so stark ausgelastet, dass erst im bevorstehenden Herbst die Tiefbauarbeiten hierfür stattfinden können“, erklärt der Rathauschef.

Trinkwasserqualität muss regelmäßig überprüft werden

In Filderstadt belaufen sich die Kosten für die beiden geplanten Brunnen auf zusammen rund 45 000 Euro zuzüglich Wartungskosten von etwas 30 000 Euro innerhalb von fünf Jahren. Für die Errichtung der zwei Brunnen erhält die Stadt Fördergelder in Höhe von rund 35 000 Euro. Trinkwasserbrunnen müssen regelmäßig überprüft, gewartet und beprobt werden, um die Trinkwasserqualität zu gewährleisten. Wer nicht weiß, wo die Trinkbrunnen stehen, wird übrigens weder in Leinfelden-Echterdingen noch in Filderstadt mit entsprechenden Beschilderungen geleitet. Das sei nicht vorgesehen, erklärt Traub.

Allerdings können die Brunnen in der interaktiven „Kühle-Orte-Karte“ des Landkreises aufgenommen werden. Dazu müsste die Karte aber auch funktionieren, was zuletzt zeitweise nicht der Fall war.

Aus öffentlichen Zierbrunnen wie aus Filderstadts ältestem Brunnen, dem Pfarrhaus-Brunnen in Plattenhardt von 1723, sollte man übrigens kein Wasser trinken.