Der 1. FC Kaiserslautern hat Schalke 04 knapp geschlagen und damit den ersten Saisonsieg eingefahren.
Durch das 1:0 (0:0) kletterte der FCK auf Rang elf und ist nun punktgleich mit Schalke, das sich den neunten Platz mit Magdeburg teilt. Das Lauterer Siegtor erzielte Kapitän Marlon Ritter per Foulelfmeter (55.).
„Es gib nichts schöneres, als einen Elfmeter vor dieser Kurve zu schießen“, sagte Ritter bei Sky. Ritter hatte in Hannover nach dem 0:1 von einem Fehlstart gesprochen und sagte nun: „Man hat gesehen, dass wir es besser können.“
Große Atmosphäre, wenig Chancen
Die Atmosphäre zeigte, welch große Rolle der Tabellensiebte und der Tabellen-14. der vergangenen Zweitligasaison bei den Fans spielen. Knapp 50.000 Menschen sorgten am Betzenberg für einen stimmungsvollen Rahmen. Der gebürtige Lauterer Mika Haas absolvierte sein erstes Pflichtspiel im Fritz-Walter-Stadion für den FCK. Die Atmosphäre nannte er „atemberaubend“.
Die Fans von Kaiserslautern lassen den Betzenberg brennen.
Die Mannschaften lieferten sich ein umkämpftes Spiel, dass sportlich jedoch zunächst wenig Höhepunkte lieferte. Die Anfangsphase gehörte dem FCK, Daniel Hanslik hatte in der 2. Minute aus spitzem Winkel die Chance zum Abschluss – zielte aber am langen Eck vorbei. Schalke wurde in der Phase vor dem Schlusspfiff besser, kam aber zu keinem zwingenden Abschluss. FCK-Trainer Torsten Lieberknecht lobte bei Sky die Defensivarbeit seines Teams als „überragend“.
Elfmeter nach VAR-Eingriff bringt FCK in die Spur
Die Aufmerksamkeit der Fans wurde ab der 52. Minute auf die Probe gestellt: Lauterns Mahir Emreli hatte Schalkes Soufiane El-Faouzi im Mittelfeld von hinten rustikal zu Fall gebracht. Schiedsrichter Martin Petersen zeigte die Gelbe Karte – und wurde dann vom Video-Assistenten zum Monitor gerufen. Die Entscheidung: Elfmeter für Kaiserslautern.
Denn kurz vor dem Foul im Mittelfeld hatte Schalkes Ron Schallenberg den Lauterer Hanslik bei einem Klärungsversuch am Bein getroffen. Er habe schon nach der Szene mit einem Elfmeterpfiff gerechnet, sagte Schallenberg nach Schlusspfiff und fügte hinzu: „Vom Gefühl her war es für mich ein 0:0-Spiel.“ Auch Schalkes Trainer Miron Muslic räumte ein, dass der Strafstoß zurecht verhängt wurde. „Das war das, was Kaiserslautern gebraucht hat, damit sie den Betzenberg komplett anzünden.“ Lauterns Kapitän Marlon Ritter verwandelte den Strafstoß sicher (55.).
Rote Karte kassiert, zwölf Minuten Nachspielzeit
Lauterns Leon Robinson wurde in der 81. Minute eingewechselt und sah nur wenige Sekunden später die Rote Karte (83.): Er hatte Janik Bachmann gefoult, traf ihn jedoch nicht so schlimm wie zunächst angenommen. Schiedsrichter Petersen korrigierte sich nach Ansicht der Bilder auf Gelb. Petersen gönnte Fans und Spielern zwölf Minuten Nachspielzeit. Faride Alidou tauchte in den letzten Sekunden frei vor dem Schalker Tor auf, zielte aber drüber.
In dieser Saison gab es schon mehrfach üppige Nachspielzeiten. Hintergrund: Ziel der DFL ist es, die Nettospielzeit zu erhöhen. Das „Zielfenster“ seien 60 Minuten, wie Alex Feuerherdt als Sprecher der DFB Schiri GmbH mitteilte. Die Nettospielzeit in der abgelaufenen Spielzeit der Bundesliga betrug im Schnitt 57:30 Minuten.
Kaiserslautern in Elversberg, Schalke empfängt Bochum zum Top-Spiel
Kaiserslautern spielt nun in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals am Sonntag kommender Woche (17.08.2025, 15.30 Uhr) in Babelsberg gegen den brandenburgischen Oberligisten RSV Eintracht. Schalke 04 muss zur selben Zeit zum sächsischen Regionalligisten 1. FC Lok Leipzig.
In der Liga geht es für den FCK zur SV Elversberg ins Saarland (Freitag, 23.08.2025, 18.30 Uhr). Schalke empfängt den VfL Bochum samstags (24.08.2025, 20.30 Uhr).
Peter Remmert (l.) im Duell mit und Maxwell Gyamfi