09.08.25 – Frauenfußball auf hohem Niveau und das hautnah: Zwei Teams aus der Flyeralarm Frauen-Bundesliga trafen bei einem Vorbereitungsspiel im Stadion an der Oberau am Samstag in Bad Hersfeld aufeinander. Im Testspiel zwischen der Eintracht Frankfurt und Carl Zeiss Jena setzten sich die Frankfurterinnen knapp mit 3:2 durch.
Die Partie begann mit hohem Tempo und starken Defensivleistungen auf beiden Seiten. In der 24. Minute erzielte Rieke Tietz die Führung für Jena: Nach einem langen Ball hinter die Abwehr nutzte sie ihre Schnelligkeit, um an der Torhüterin vorbeizugehen und sicher einzuschieben. Sechs Minuten später glich Frankfurt aus. Remina Chiba setzte sich über die linke Seite durch und platzierte den Ball präzise ins lange Eck. Kurz vor der Pause traf Suya Haering für Jena, doch der Treffer wurde wegen Abseits aberkannt. Nach dem Seitenwechsel brachte Lara Prašnikar die SGE in der 60. Minute erneut in Führung. Nur eine Minute später erhöhte Jarne Teulings auf 3:1. Drei Minuten später verkürzte Merza Julević mit einem Distanzschuss aus rund 30 Metern in den linken Torwinkel auf 3:2. In der Schlussphase blieb es bei diesem Ergebnis, da beide Mannschaften keine weiteren Treffer erzielen konnten.
MOG-Gründer Erwin Maisch.
Im Testspiel zwischen der Eintracht Frankfurt und Carl Zeiss Jena setzten sich die …
Niko Arnautis, Cheftrainer der SGE, zog nach dem Spiel gegenüber OSTHESSEN|NEWS ein positives Fazit: Die Mannschaft sei gut ins Spiel gekommen und habe „zahlreiche Chancen“ herausgespielt. Besonders lobte Arnautis das Offensivspiel: „Mit Ball sieht es schon sehr, sehr gut aus, was die Tore angeht oder die Großchancen, die wir herausspielen.“ Auch gegen den Ball habe das Team „überwiegend gut“ agiert, obwohl man sich noch in der zweiten Vorbereitungswoche befinde und viele neue Spielerinnen integriert würden.
Niko Arnautis, Cheftrainer der SGE
„Werden noch an Frische und Feinheiten feilen“
Den Platz an der Oberau bezeichnete der SGE-Trainer schwierig zu bespielen, umso bemerkenswerter sei es gewesen, „dass wir spielerisch gute Lösungen gefunden haben, sehr variabel durchs Zentrum oder über die Außenbahn“. Bei all dem vielen Lob gab es aber auch Kritik: „Das erste Gegentor ist sehr einfach passiert, mit einem langen Ball über die Kette. Das darf nicht sein.“ Daran wolle man in den kommenden Wochen arbeiten. „Wir werden jetzt in den nächsten zwei Wochen intensiv arbeiten, um in den letzten beiden Wochen vor Saisonstart nur noch an der Frische und den Feinheiten zu feilen.“ Dennoch: „Wir freuen uns immer, wenn wir Spiele gewinnen. Deswegen sind wir auf der einen Seite natürlich auch mit dem Ergebnis zufrieden.“ Auch über die Stadt Bad Hersfeld äußerte sich der Coach positiv: „Man fühlt sich hier wohl, wir sind als Eintracht Frankfurt immer froh, wenn wir in der Region spielen, weil wir den Leuten auch etwas zurückgeben wollen.“ Der Ort sei schön, grün und „ein paar Grad kühler als in Frankfurt“.
Florian Kästner, Cheftrainer des FCC.
„Wenn man kurz schläft, kassiert man zwei Buden“
Doch auch Florian Kästner, Cheftrainer des FCC, spricht mit unserem O|N-Sportteam vor Ort. „Das 3:2 ist letztendlich das Ergebnis, aber in einem Testspiel ist mir das persönlich zweitrangig. Entscheidend ist, wie man spielt – und ich finde, das haben wir vor allem in der ersten Halbzeit gut gemacht. Defensiv haben wir wenig zugelassen und offensiv zwei, drei gute Momente gehabt. In der zweiten Halbzeit haben wir viel durchgewechselt, sind gut hineingekommen und hatten drei gute Chancen. Gegen eine so brutale Mannschaft wie Frankfurt gilt aber: Wenn man kurz schläft ist, kassiert man zwei Gegentore.“ Insgesamt war Käster aber zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. Die Vorbereitung läuft nächste Woche normal mit Training weiter, bevor es ins Trainingslager nach Polen geht.
Zu Bad Hersfeld sagte er noch abschließend: „Die Stadt kennen wir schon aus dem Winter, als wir hier gegen die U20 von Frankfurt am Kunstrasenplatz gespielt haben. Heute war es wieder eine tolle Sportkulisse mit vielen Zuschauern. Bad Hersfeld ist eine Kurstadt, das merkt man – schön und entspannt. Wir kommen immer wieder gerne hierher.“ (Mathias Schmidt) +++