Mitten auf dem Alex in Berlin
Betrunkener Polizeischüler soll Nigerianer verprügelt haben
09.08.2025, 21:07 Uhr
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Auf dem Alexanderplatz in Berlin gerät ein 49-jähriger Nigerianer am Freitagabend mit drei jungen Männern in Streit. Einer von ihnen beleidigt ihn rassistisch, schlägt ihn und tritt gegen seinen Kopf – vor den Augen seines elfjährigen Sohnes. Später stellt sich heraus: Die drei jungen Männer sind Polizeischüler.
Ein betrunkener Polizeischüler soll in Berlin einen Mann rassistisch beleidigt, geschlagen und getreten haben. Das 49 Jahre alte Opfer war nach Angaben der Polizei am Freitagabend gemeinsam mit seinem elfjährigen Sohn am Brunnen auf dem Alexanderplatz unterwegs, als es zu einem Streit mit drei jungen Männern kam. Bei allen dreien handelt es sich demnach um Polizeischüler.
Im Verlauf der Auseinandersetzung soll der 20 Jahre alte Hauptverdächtige den Vater mehrfach rassistisch beleidigt haben. Laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung kommt der Mann aus Nigeria, der Tatverdächtige habe ihn demnach wiederholt mit dem „N-Wort“ beschimpft. Anschließend soll der Polizeischüler auf den Mann eingeschlagen und ihn auch gegen den Kopf getreten haben. Der 49-Jährige erlitt dabei Verletzungen und wurde in eine Klinik gebracht. Sein elfjähriger Sohn blieb körperlich unversehrt, musste die Attacke jedoch mit ansehen.
Bei einer Atemalkoholkontrolle wurde bei dem 20-Jährigen ein Wert von rund 1,9 Promille festgestellt. Gegen ihn wird nun wegen Körperverletzung, Beleidigung und des Verdachts auf ein rassistisches Motiv ermittelt. Zugleich prüft die Polizei, ob sich auch die beiden Begleiter des Hauptverdächtigen – ein 17- und ein 18-jähriger Polizeischüler – strafbar gemacht haben.
Die Polizei kündigte an, neben dem strafrechtlichen Verfahren auch dienstliche Konsequenzen zu prüfen. Polizeischüler müssen nicht nur das Auswahlverfahren bestehen, sondern während ihrer Ausbildung hohe persönliche und charakterliche Anforderungen erfüllen. Rassistische Äußerungen oder gewalttätiges Verhalten sind dabei gravierende Verstöße.
Der 20-Jährige selbst stellte nach Polizeiangaben eine Gegenanzeige gegen das Opfer wegen Bedrohung. Weitere Details zu seinen Vorwürfen sind bisher nicht bekannt. Die Ermittlungen zu dem Vorfall am Alexanderplatz dauern an.