Die Ausstellung in der Kulturhauptstadt blickt auf Edvard Munch jenseits seines berühmtesten Werks „Der Schrei“. Das Hauptthema seiner Kunst und der Ausstellung bleibt die Angst.09.08.2025 | 1:30 min
Angst und Einsamkeit, Krankheit, Liebe und Tod sind Themen, die sich durch Edvard Munchs umfangreiches Werk ziehen. Sein Lebensweg führte den norwegischen Künstler auch ins sächsische Chemnitz. Deswegen widmen ihm die dortigen Kunstsammlungen nun eine große Ausstellung unter dem Titel „Angst“.
Neben fast 100 Arbeiten von Munch selbst haben die Kuratorinnen viele Arbeiten anderer Künstler wie Andy Warhol, Neo Rauch, Georg Baselitz und Karl Schmidt-Rottluff zusammengetragen. Zudem kehrt ein Gemälde Munchs erstmals nach fast 90 Jahren in die Stadt zurück.
Angst, Einsamkeit und Liebe zeitlos aktuelle Themen
Munchs Themen wie Angst und Liebe seien universell und machten seine Arbeiten bis heute aktuell, betonte die Generaldirektorin der Kunstsammlungen Chemnitz, Florence Thurmes. In vielerlei Hinsicht habe er seinerzeit technisch und inhaltlich neue Wege beschritten und sei prägend für nachfolgende Künstlergenerationen gewesen.
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Dialog mit Künstlern wie Warhol
Munchs weltberühmtes Schrei-Motiv wird in der Chemnitzer Ausstellung als Lithografie aus dem Jahr 1895 gezeigt. Es tritt in den Dialog mit Andy Warhols „The Scream (After Munch)“ von 1984. Als Würdigung Munchs hatte Warhol die Lithografie nachgezeichnet und mit Farbfeldern in Schwarz, Gelb, Grün, Pink und Blau untersetzt. Auch der Künstler Osmar Osten hat sich mit dem „Schrei“ auf seine ganz eigene Art auseinandergesetzt, wie die Ausstellung zeigt.
Die Bilder des Künstlers Edvard Munch wurden oft als Inspiration genutzt – wie sein berühmtes Bild „Der Schrei“ für „The Scream“ von Andy Warhol.
Quelle: dpa
So werden Arbeiten Munchs immer wieder in Beziehung zu Werken anderer Künstler gesetzt. Sein Selbstporträt etwa, das ihn vor schwarzem Hintergrund zeigt, im Vordergrund ein knochiger Arm als Zeichen der Vergänglichkeit, hängt neben einer Videoarbeit von Marina Abramovic. Darin ist sie mit goldener Maske zu sehen, die nach und nach fällt.
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Gemälde kehrt nach fast 90 Jahren zurück
In Chemnitz wurde Munch schon zu Lebzeiten mehrfach mit Ausstellungen gewürdigt. Daran wird ebenfalls erinnert, etwa mit einem Plakat der Retrospektive 1929. Darauf abgedruckt ist das Gemälde „Zwei Menschen. Die Einsamen“. 1937 musste es unter den Nationalsozialisten wieder verkauft werden.
Mit der aktuellen Ausstellung kehrt es vorübergehend zurück. Nach fast 90 Jahren sei es erstmals wieder in Deutschland und Chemnitz zu sehen, betonte Thurmes. Es zeigt eine Frau und einen Mann an einem Strand aufs Meer blickend.
Munch selbst war 1905 auf Einladung eines Textilunternehmers einige Wochen in Chemnitz. In dieser Zeit entstanden mehrere Gemälde und Zeichnungen, von denen zwei in der Ausstellung zu sehen sind.
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Ausstellung Höhepunkt im Kulturhauptstadtjahr
Chemnitz ist dieses Jahr zusammen mit dem slowenischen Nova Gorica an der Grenze zu Italien Kulturhauptstadt Europas. Die Munch-Ausstellung „Angst“ gilt als einer der Höhepunkte im Programm. Sie ist vom 10. August bis 2. November in den Kunstsammlungen am Theaterplatz zu sehen. Parallel dazu gibt es Veranstaltungen wie Filmvorführungen, Vorträge, Lesungen, Führungen und Workshops – etwa zum Thema „Schreien – aber richtig!“.ZDFheute auf WhatsApp
Quelle: dpa
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