Washington – US-Präsident Donald Trump (79) erwägt offenbar, Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) am Freitag nach Alaska einzuladen, um an den Gesprächen mit Kreml-Diktator Wladimir Putin (72) teilzunehmen. Dem dürfte die Idee nicht schmecken.
Über die Pläne berichtet NBC-News unter Berufung auf einen „hochrangigen US-Beamten und drei Personen, die über die internen Gespräche informiert wurden.“ „Es wird diskutiert“, sagte eine dieser Quellen dem Sender. Die Planungen für das Treffen seien aber noch nicht abgeschlossen.
Selenskyjs Teilnahme „absolut“ möglich
Dass Selenskyj dabei ist, sei „absolut“ möglich, habe der hochrangige Beamte aus dem Weißen Haus NBC versichert: „Alle hoffen sehr, dass dies geschieht.“ Und weiter: „Der Präsident ist weiterhin offen für ein trilaterales Gipfeltreffen mit beiden Staatschefs.“ Derzeit konzentriere sich das Weiße Haus aber auf die Planung des von Kreml-Herrscher Putin erbetenen Treffens mit Trump.
Russlands Diktator Wladimir Putin lehnte ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten bislang ab
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Wolodymyr Selenskyj hat noch am Samstag in seiner abendlichen Videoansprache eine Teilnahme Kiews an Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskrieges ausdrücklich gefordert. „Der Weg zum Frieden für die Ukraine muss gemeinsam und nur gemeinsam mit der Ukraine bestimmt werden, das ist eine Frage des Prinzips.“
Ebenso deutlich erteilte der ukrainische Präsident Gebietsabtretungen an Russland eine Absage. „Putin will, dass ihm die Eroberung des Südens unserer Regionen Cherson und Saporischschja und der kompletten Gebiete Luhansk, Donezk und der Krim verziehen wird. Diesen zweiten Versuch der Aufteilung der Ukraine durch Russland werden wir nicht zulassen.“
Europa stellt Bedingungen für „Weg zum Frieden“
Europäische Staats- und Regierungschefs haben erklärt, dass der „Weg zum Frieden“ in der Ukraine nicht ohne Kiew entschieden werden kann. Verhandlungen sollten zudem nur im Rahmen eines Waffenstillstands oder einer Reduzierung der Feindseligkeiten stattfinden, erklärten Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Polen, Finnland und die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen. Internationale Grenzen dürften nicht mit Gewalt verändert werden: „Die derzeitige Kontaktlinie sollte der Ausgangspunkt für die Verhandlungen sein.“
Ukraine-Präsident Selenskyj (47, v.l.), US-Präsident Trump (79), Kreml-Herrscher Putin (72)
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Trump hatte am Freitag angekündigt, dass er sich am 15. August in Alaska mit Putin treffen werde, um über einen Waffenstillstand in der Ukraine zu verhandeln. Russland bestätigte den Termin. Ein direktes Treffen mit Selenskyj hat Putin bislang allerdings kategorisch ausgeschlossen.