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Ukraine erobert zwei Dörfer zurück und stoppt russische Offensive. Moskau verstärkt seine Truppen monatlich um 9.000 Soldaten.
Sumy – Die ukrainischen Streitkräfte haben die russische Sommeroffensive im Norden des Landes gestoppt und mehrere Gebiete zurückerobert. In der Region Sumy konnten russische Truppen laut Wall Street Journal bis auf 19 Kilometer an die Hauptstadt der Provinz vorrücken, wurden dort jedoch weitgehend aufgehalten.
Nach Angaben ukrainischer Offiziere und Analysten gelang es der Ukraine zuletzt, rund 10 bis 15 Quadratkilometer Land sowie zwei Dörfer zurückzugewinnen. Dennoch bleibt die Lage angespannt: Die ukrainischen Soldaten sind den russischen Truppen zahlenmäßig deutlich unterlegen und fürchten einen erneuten Vorstoß Moskaus. Die russische Armee befolgt offenbar eine Art Zermürbungskrieg und wirft ständig Tausende Truppen ins Gefecht.
Russland verstärkt Truppen und setzt auf Bombardierungen an der Frontlinie
Russland verstärkt nach Angaben des ukrainischen Militärs seine Truppen monatlich um rund 9.000 Soldaten, um im Ukraine-Krieg zu kämpfen, während auf einen ukrainischen Soldaten bis zu fünf russische Kämpfer kommen, wie das Wall Street Journal berichtet. Die russische Armee setzt entlang der Frontlinie auf massive Bombardierungen mit Fliegerbomben, Drohnen und Artillerie, gefolgt von Angriffen kleiner Infanteriegruppen.
Auch in der Region Sumy greift Russland immer wieder an. © Evgeniy Maloletka/AP/dpa
Panzer kommen dabei kaum zum Einsatz. Besonders zerstörerisch sind laut ukrainischen Kommandeuren die Fliegerbomben, die mit günstigen Lenksystemen ausgestattet werden.
Ukrainische Streitkräfte bremsen russischen Vormarsch durch Angriffe auf Logistik
Trotz der Übermacht der russischen Streitkräfte gelang es der Ukraine, den russischen Vormarsch unter anderem durch gezielte Angriffe auf Nachschubwege und Logistik zu bremsen. Ukrainische Einheiten zerstörten in einigen Fällen sogar ganze Straßen, um russische Stellungen abzuschneiden, berichtet das Wall Street Journal.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit RusslandFotostrecke ansehenRussische Offensive in Sumy zeigt Schwierigkeiten bei groß angelegten Militäroperationen
Die Offensive in Sumy gilt unter Expertinnen und Experten als Beleg für Russlands Schwierigkeiten, groß angelegte und koordinierte Militäroperationen durchzuführen. Stattdessen setzt Moskau auf schrittweise Geländegewinne – eine Strategie, die mit hohen Verlusten erkauft wird.
Die Hauptangriffsrichtung Russlands bleibt weiterhin der Osten der Ukraine, insbesondere rund um die Städte Pokrowsk und Chasiv Yar. Dort macht die russische Armee zwar Fortschritte, muss dafür jedoch erhebliche Opferzahlen in Kauf nehmen. In Sumy und anderen umkämpften Gebieten leiden sowohl Soldaten als auch Zivilisten weiterhin unter den anhaltenden Angriffen. (sot)