Ab Mitte kommender Woche beginnt die Deutsche Post AG mit der Zustellung der Wahlbenachrichtigungen zur Kommunal- und Integrationsratswahl. 66.000 solcher Schreiben stellen die Postboten in Grevenbroich zu, 160.000 sind es sogar in der Stadt Neuss.
Die Neusser Verwaltung zeigt mit der Beauftragung der Post, dass sie aus Schaden klug geworden ist. Denn zwei Wochen vor der letzten Kommunalwahl hatte sie im September 2020 die Notbremse ziehen müssen. Ein mit Versendung aller Wahlunterlagen beauftragter Dienstleister hatte damals seinen Job nicht ordentlich gemacht, sodass es zu Verzögerungen und etlichen Beschwerden kam. So sattelte Ordnungsdezernent Holger Lachmann im Verfahren um und engagierte die „gelbe Post“ für die Zustellung der Briefwahlunterlagen. Das war zwar erheblich teurer, gab er damals zu, aber eben auch schneller und vor allem zuverlässiger.
Zumindest in Sachen Preis scheint sich etwas getan zu haben, denn die Post AG, so berichtet Stadtpressesprecher Marc Bohn, konnte sich in einer Ausschreibung durchsetzen. Diese hatte die ITK-Rheinland für alle ihr angehörenden Kommunen – darunter auch Neuss und Grevenbroich – vorgenommen.
Die Stadt Neuss lässt aber auch die Briefwahlunterlagen wieder durch die Post AG zustellen. Dies sei unter anderem auf die guten Erfahrungen bei den letzten Wahlen und „teilweise sehr schlechten Erfahrungen mit privaten Anbietern“ zurückzuführen, ergänzt Bohn. Die Ausschreibungen hätten aber auch gezeigt, „dass sich ohnehin kaum Konkurrenten auf dem Markt befinden, die ein Aufkommen dieser Größenordnung stemmen können“.
Die Wahlbenachrichtigungen für die Neusser, die 320 gelbe Briefbehälter füllen, werden zunächst an die Zustellstützpunkte Hoistener Straße und Mainstraße geliefert und von dort weiter verteilt.
Weil der Anteil der Briefwähler ständig steigt, hat die Post einen Tipp und einen Wunsch: Briefwahlunterlagen frühzeitig nach Erhalt der Wahlbenachrichtigung anfordern – und möglichst umgehend ausgefüllt zurückschicken.