Waldbrände frühzeitig erkennen und Schlimmeres verhindern – das ist die Mission der mittelfränkischen Luftrettungsstaffel. Zwischen Ende April und Ende Juni herrschte in vielen Teilen Bayerns fast durchgehend die höchste Waldbrandgefahrenstufe. Wird ein Brand entdeckt, muss es schnell gehen.

Beobachtungsflüge mit rund 45 Grad im Motorflieger-Cockpit

Mehrmals wöchentlich waren die ehrenamtlichen Luftbeobachter im Mai und Juni über Mittelfranken unterwegs. Mit dabei sind immer ein Pilot, ein Feuerwehrmann und ein Förster.

Diesmal startet die Runde in Weißenburg, führt über das Fränkische Seenland nach Schwabach und wieder zurück. Draußen hat es knapp 36 Grad, im kleinen Motorflieger misst das Thermometer 45 Grad. „Die Hitze im Cockpit ist schon auch eine Herausforderung, wenn man so fünf Stunden in der Luft unterwegs ist. Auch wenn man zwischendrin natürlich mal eine Pause macht“, erklärt Förster Georg Siegl.

Förster: Menschen sind Ursache der „allermeisten Waldbrände“

Besonders große Waldbrand-Gefahrenquellen im Fränkischen Seenland: Campingplätze und landwirtschaftliche Arbeiten. Deshalb achtet das Luftbeobachtungsteam besonders auf mögliche Rauchsäulen. „Also, wenn man sich die Hauptursachen mal vor Augen führt, dann sind wirklich die allermeisten Waldbrände auf den Menschen zurückzuführen. Teilweise wegen Leichtsinn und klassischerweise im Wald wegen Maschineneinsatz. Also zum Beispiel auch Autos, die in der Vegetation abgestellt werden“, so Siegl.

Entdecken die Luftbeobachter ein Feuer, nehmen sie Kontakt mit der Integrierten Leitstelle auf und unterstützen von der Luft aus.

Spezieller Großeinsatz im Tennenloher Forst wegen Bodenmunition

Doch nicht immer können die Luftbeobachter alle Brände rechtzeitig entdecken, wie beispielsweise den im Tennenloher Forst bei Erlangen Ende April.  Hier waren rund 40.000 Quadratmeter Wald betroffen. Die Ermittler vermuten Brandstiftung.

Die Feuerwehrleute konnten das Gelände nur bedingt betreten – größtenteils mussten Hubschrauber aus der Luft gegen die Flammen kämpfen. Die letzten Glutnester konnten erst Ende Mai gelöscht werden. Das Problem hier: Das Gelände diente früher als Truppenübungsplatz. Im Waldboden versteckte Munition erschwerte und verlängerte die Löscharbeiten.