Langenberg. Regina Khoury ist für vieles dankbar, was in ihrem Leben gut gelaufen ist. Pech hatte sie jedoch kürzlich nachts in ihrer Wohnung in Langenberg.

Die Nacht auf den 6.Juli 2025 wird Regina Khoury aus Velbert-Langenberg nie vergessen: „Ich bin in unserer Wohnung nachts gestolpert und ganz unglücklich gefallen. Ich hatte große Schmerzen, bin nachts um drei Uhr mit dem Taxi ins Klinikum Niederberg gefahren“, erzählt die 75-Jährige, die von unserer Serie „Wofür bin ich dankbar?“ in der Zeitung gelesen hat. „In der Notaufnahme waren alle unglaublich nett und geduldig. Man hat mir beim An- und Ausziehen geholfen und mir die Angst genommen. Dafür möchte ich mich bedanken, das ist mir eine Herzensangelegenheit“, sagt Regina Khoury, die damals einen komplizierten Schulterbruch erlitten hatte.

Frühere Folgen der Serie

Ein besonderer Dank gilt dem Team der Helios Klinik Niederberg. Hier fühlte sich Regina Khoury rundum gut aufgehoben.

Ein besonderer Dank gilt dem Team der Helios Klinik Niederberg. Hier fühlte sich Regina Khoury rundum gut aufgehoben.
© FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

Auch später bei der Computer-Tomographie (CT) und bei der Operation sei alles gut verlaufen, „schon am zweiten Tag konnte ich wieder kleine Übungen machen, und auch da waren alle unglaublich nett“, so die Seniorin. Blickt sie aus dem Wohnzimmer nach draußen, schaut sie auf große Teile Langenbergs, auf viel Grün, viel Natur. „Ich habe überhaupt viel Grund dazu, Danke zu sagen“, meint sie nachdenklich. „Vieles hat sich gut gefügt. Ja, ich bin dem Schicksal dankbar, das kann man schon sagen.“

Velberterin lernte in der Schweiz zu kochen

Zum Beispiel für das Haushaltsjahr, das sie mit 17 Jahren als Vorbereitung für die Ausbildung zur Kinderkrankenschwester absolviert hat. „Ich war damals bei einer wohlhabenden Familie mit Schwimmbad und Tennisplatz in der Schweiz“, erzählt sie und fährt lachend fort: „Davon habe ich allerdings nicht viel gehabt, die Familie hatte zehn Kinder, die galt es alle zu bekochen. Da habe ich viel gelernt, da denke ich noch heute gern dran.“

In Köln die große Liebe gefunden

Dankbar ist Regina Khoury auch für ihre Familie, das sind zwei Kinder, auf die sie sich immer verlassen könne und drei Enkel, zutiefst dankbar ist sie natürlich auch für ihren Ehemann Gaby-Issa: Es liest sich wie ein kitschiger Liebesroman, wie die Zwei im Sommer 1975 zusammengefunden haben, „da bin ich dem Schicksal dankbar, wie für so vieles in meinem Leben.“ Die ausgebildete Krankenschwester hatte damals zusätzlich in Köln Sozialarbeit studiert, im Juli 1975 ihr Examen bestanden, aber in der Übergangszeit weiterhin ab und zu Nachtdienste in der Uniklinik Köln absolviert: „Es brachte ein bisschen Geld, man war jung, ich hab das auch gern gemacht.“

Ein schicksalhafter Nachtdienst

Ein bisschen traurig war sie aber schon, dass sie just Nachtdienst hatte, als die eigene Examensfeier anstand: „Aber der Dienst war schon länger eingetragen, und so etwas sagt man nicht einfach ab. Also bin ich nur mit den anderen mitgegangen zum Rheinschiff, hab noch gewunken und bin dann ins Krankenhaus.“ Es war ihr letzter Nachtdienst in der Kinderklinik, doch der hatte es in sich: „In jener Nacht habe ich meinen Mann kennengelernt, er war damals Medizinstudent im Examen, auch für ihn war es die letzte Nachtwache“, erzählt Regina Khoury, die sich noch gut an folgenden Satz des jungen Mediziners erinnern kann, frühmorgens am 18.Juli 1975: „Gehen Sie auch zur Straßenbahn?“ Seit jenem Morgen sind die Zwei unzertrennlich, drei Monate später bezogen sie gemeinsam eine Wohnung, Hochzeit ein Jahr später in Köln.

Wofür Sind Sie dankbar?

Das Auto hatte eine Panne, die Schlange an der Supermarktkasse ist wieder mal furchtbar lang, das Zeugnis des Kindes war auch schon mal besser. Über negative Erlebnisse regen wir uns gern schnell auf. Und vergessen dabei all die kleinen Erlebnisse und Begegnungen, die den Alltag erhellen.

Dankbarkeit ist ein schnell vergessenes Gefühl, wenn es (wieder) gut läuft im Leben. Wofür, liebe Leserin und lieber Leser, sind Sie dankbar? Gibt es vielleicht einen Menschen, dem Sie einfach mal „Danke“ sagen möchten?

Dann melden Sie sich gern bei uns. WAZ-Redakteurin Kathrin Melliwa freut sich auf Ihre Geschichte. Schreiben Sie ihr doch gern eine Mail an: redaktion.velbert@waz.de. Oder rufen Sie an: 02051 49533.

Nach Langenberg hat es das Paar aus beruflichen Gründen verschlagen, und auch dafür ist Regina Khoury dankbar: „Ich stamme gebürtig aus der Pfalz, und bin hier in der katholischen Gemeinde St. Michael so herzlich aufgenommen worden, das war ganz wunderbar.“ Ja, sie sei dankbar für vieles, was gut in ihrem Leben gelaufen sei. Regina Khoury schaut auf die wunderschöne Landschaft, die ihr zu Füßen liegt: „Es gibt vieles, was ich noch machen könnte. Aber ich habe nichts auf der Liste, was ich noch machen muss.“