Für das transatlantische Verhältnis hängt viel davon ab, was Trump und Putin vereinbaren. Die nächste Woche wird zeigen, wie viel politisches Gewicht Europa noch hat.

10. August 2025, 7:55 Uhr

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Artikelzusammenfassung

Der amerikanische Vize-Präsident J.D. Vance reiste nach Großbritannien, um Urlaub zu machen, doch plötzlich wurde seine Reise zu einer heiklen diplomatischen Mission. Donald Trump kündigte ein Treffen mit Putin in Alaska an, um über das Ende des Krieges in der Ukraine zu sprechen. In London trafen sich Vertreter der Ukraine, Europas und der USA, um über die Grundsatzfragen und Bedingungen eines möglichen Waffenstillstandsabkommens zu diskutieren. Die Europäer betonen die Notwendigkeit eines Waffenstillstands als Voraussetzung für Friedensgespräche und fordern Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Trumps bisheriges Handeln und seine „Friedenspräsident“-Inszenierung lassen Zweifel an seiner Ernsthaftigkeit aufkommen, was die transatlantischen Beziehungen und die Zukunft der Ukraine betrifft. Die kommende Woche wird zeigen, ob Europa politisches Gewicht in der Trump-Ära hat und wie die Ukraine-Frage weiterentwickelt wird.

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Treffen in Alaska: Europa kann sich auf Trumps Ukraine-Pläne nicht einlassen

© [M] Nadine Torneri/​DIE ZEIT; verw. Fotos: Christopher Furlong/​Getty Images, Mikhail Metzel/​AFP/​Getty Images, Diego Fedele/​Getty Images,

Eigentlich war der amerikanische Vize-Präsident nach Großbritannien gereist, um Urlaub zu machen. Geplant waren lediglich ein paar Begegnungen zur Beziehungspflege am Rande. Am Freitag etwa ging J.D. Vance gemeinsam mit dem britischen Außenminister David Lammy an einem Teich des Landhauses Chevening in Kent Karpfen angeln, wenn auch ohne Erfolg. „Es wurden keine Fische gefangen“, notierte ein mitreisender Journalist lakonisch. Das habe die gute Stimmung aber nicht getrübt.

Nun ist Vances Großbritannienreise doch zu einer heiklen und möglicherweise folgenreichen diplomatischen Mission geworden. Denn an jenem Freitag, an dem Vance mit Lammy in Kent Angeln ging, kündigte Donald Trump in Washington an, er werde Wladimir Putin treffen, um über das Ende des Krieges in der Ukraine zu sprechen – auf amerikanischem Boden, in Alaska, und zwar schon am 15. August. Es wäre das erste direkte Treffen eines amerikanischen Präsidenten mit Putin seit dem russischen Angriff auf die Ukraine. Trump kündige außerdem an, es werde eine „Gebietsaustausch“ zwischen Russland und der Ukraine geben – was der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sofort öffentlich ablehnte.