„Schönster Milchladen der Welt“

Dieses Dresdner Geschäft steht im Guinness Buch der Rekorde

10.08.2025 – 08:28 UhrLesedauer: 2 Min.

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Pfunds Molkerei in Dresden (Archivbild): Der Verkaufsraum ist mit handbemalten Fliesen überzogen. (Quelle: Sylvio Dittrich via www.imago-images.de/imago)

Pfunds Molkerei ist in Dresden seit Jahrzehnten bekannt. Nicht nur wegen des besonderen Verkaufsladens – auch die Geschichte ist bewegend.

Mitten in der Dresdner Neustadt liegt ein Ort, der wie aus der Zeit gefallen scheint: Pfunds Molkerei. Der Verkaufsraum in der Bautzner Straße 79 erinnert eher an ein Museum als an einen Laden. Wände, Decke, Boden – alles ist überzogen mit handbemalten Fliesen im Stil der Neorenaissance, gefertigt von der Dresdner Steingutfabrik Villeroy & Boch.

Für das Erscheinungsbild wurde der Laden 1998 ins Guinness Buch der Rekorde aufgenommen – als „schönster Milchladen der Welt“.

Die Geschichte der Molkerei beginnt im Jahr 1880. Damals gründete Paul Gustav Leander Pfund das Unternehmen, unterstützt von seinem Bruder Friedrich. Ziel war es, hygienisch einwandfreie Milchprodukte für die Stadtbevölkerung herzustellen.

In einer Zeit, in der Milch noch oft direkt nach dem Melken in offenen Eimern verkauft wurde, war das ein Fortschritt. Der prachtvolle Verkaufsraum entstand wenige Jahre später – von 1891 bis 1892 – und blieb über Kriege und Systemwechsel hinweg erhalten.

Heute wird hier keine Milch mehr verarbeitet, doch das Traditionsgeschäft lebt weiter. Besucher können Käseplatten, Landmilch, Butter und zahlreiche Spezialitäten kaufen, die überwiegend aus sächsischen Betrieben stammen.

Der Fokus liegt auf Regionalität und Qualität. Wer mag, lässt sich vor Ort beraten oder probiert sich durch verschiedene Sorten – auch Wein und Feinkost gehören inzwischen zum Sortiment.

Ein zweiter Ladenbereich bietet seit einiger Zeit zusätzlich kleine Kuriositäten aus der DDR sowie regionale Produkte und Geschenke. Auch Veranstaltungen wie Käseverkostungen oder Führungen durch die Geschichte der Molkerei finden gelegentlich statt, Informationen dazu gibt es auf der Webseite des Hauses.