Nach massiven Fanprotesten und dem geplatzten Wechsel des israelischen Nationalspielers Shon Weissman hat der Vorstand des Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf ausführlich Stellung bezogen. „Leider ist aus einem eigentlich unpolitischen Vorgang, einen Spieler zu verpflichten, ein Politikum geworden“, schrieb der Klub am Freitag.
Man habe festgestellt, dass sich Weissmans „in den Sozialen Medien getätigten Aussagen und der anschließende Umgang damit nicht mit unseren Werten in Einklang bringen ließen“, hieß es weiter. „Dies und die sich daraus unvermeidlich ergebende Polarisierung sehen wir als keine guten Wegbegleiter für eine erfolgreiche Saison.“
Jüdische Gemeinde kritisiert Aussagen von Düsseldorf
Zuvor hatte sich der Fortuna-Vorstand mit Vertretern der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf und Wolfgang Rolshoven, dem Antisemitismus-Beauftragten der Stadt, getroffen. Dabei bezeichnete die Jüdische Gemeinde das Vorgehen des Klubs als „unglücklich. Gerade in einer Zeit zunehmenden israelbezogenen Antisemitismus habe Fortuna ungewollt Zeichen gesetzt, die für die jüdische Gemeinde problematisch sind“, hieß es. Der Klub, schrieb der Vorstand, „bedauert sehr, dass es zu Irritationen gekommen ist“.
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Als das Interesse der Fortuna an dem israelischen Profi in dieser Woche die Runde gemacht hatte, reagierten die Anhänger mit Protesten. Der Klub nahm Abstand von einer Verpflichtung, ohne eine genauere Begründung zu nennen.
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Weissman hatte nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 auf seinen Social-Media-Konten die Auslöschung Gazas gefordert. „Shon hat nur ein paar Twitter-Beiträge gelikt und diese Likes sofort gelöscht“, hieß es in einer Mitteilung von Weissmans Management. Man hätte sich gewünscht, „dass die Menschen in Deutschland mehr Raum für Reue und Verständnis für Fehler hätten“. (sid/hen)