Der frühere Kremlchef Dmitri Medwedew, der Vizechef des nationalen Sicherheitsrates in Moskau ist, wirft den Europäern vor, sie wollten eine Einigung auf einen Frieden verhindern. Moskau behauptet, Russen und Amerikaner würden intensiv an einem Plan zur Lösung des Ukraine-Konflikts arbeiten. In Kiew, Berlin und Brüssel wird dagegen befürchtet, dass beide auf Gebietsabtritte der Ukraine an die russischen Besatzer hinwirken könnten. Selenskyj, der nicht eingeladen ist, lehnt Gebietsabtretungen an Russland strikt ab und fordert vehement, in Verhandlungen über die Zukunft der Ukraine einbezogen zu werden. Die Europäer fordern, dass die Ukraine an den Verhandlungen zur Zukunft des eigenen Landes teilhaben darf.

+++ 11:17 Russland verlegt massenhaft Truppen Richtung Saporischschja +++
Die russischen Truppen verlegen massenhaft Soldaten, Panzer, gepanzerte Fahrzeuge, militärische Ausrüstung an die Front bei Saporischschja. Es sei die größte Verstärkung der russischen Truppen in diesem Bereich im diesjährigen Sommer, schreibt der ukrainische Nachrichtendienst Ukrinform. Er bezieht sich auf Petro Andrjuschtschenko, den ehemaligen Berater des Bürgermeisters von Mariupol, der dazu im Onlinedienst Telegram Bilder und Videos postete.

+++ 10:48 Ukraine: Haben Dorf in Sumy befreit +++
Ukrainische Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge das Dorf Bezsalivka im Gebiet Sumy befreit. Laut einem Bericht des Generalstabs töteten ukrainische Truppen während der Kämpfe 18 russische Soldaten. Bezsalivka ist ein Dorf in der Gemeinde Bilopillia im Gebiet Sumy mit 91 Einwohnern. Vor rund zwei Monaten hatte Selenskyj bekannt gegeben, dass ukrainische Verteidigungskräfte im Grenzgebiet der Oblast Sumy russische Streitkräfte zurückdrängen würden.

+++ 10:13 Selenskyj: Ukraine unterstützt europäische Erklärung „voll und ganz“ +++
Die Ukraine begrüßt die gemeinsame Erklärung europäischer Staats- und Regierungschefs zur Erreichung des Friedens bei gleichzeitiger Wahrung ukrainischer und europäischer Interessen. „Das Ende des Krieges muss gerecht sein, und ich bin allen dankbar, die heute für den Frieden in der Ukraine an der Seite der Ukraine und unseres Volkes stehen, der die lebenswichtigen Sicherheitsinteressen unserer europäischen Nationen verteidigt“, schreibt Präsident Wolodymyr Selenskyj auf X. „Die Ukraine schätzt und unterstützt voll und ganz die Erklärung von Präsident Macron, Ministerpräsidentin Meloni, Bundeskanzler Merz, Ministerpräsident Tusk, Premierminister Starmer, Präsidentin Ursula von der Leyen und Präsident Stubb zum Frieden für die Ukraine.“

+++ 09:39 Russland: Ein Toter bei ukrainischem Angriff auf Saratow +++
In der südrussischen Oblast Saratow ist nach russischen Angaben bei einem ukrainischen Drohnenangriff ein Mensch getötet worden. Zudem seien mehrere Wohnungen und eine Industrieanlage beschädigt worden, teilt der Gouverneur der Oblast, Roman Busargin, am Sonntag auf Telegram mit. Trümmer einer abgeschossenen Drohne hätten in der Nacht drei Wohnungen getroffen, woraufhin die Bewohner in Sicherheit gebracht worden seien. Busargin zufolge benötigten mehrere Menschen medizinische Hilfe. Eine Person sei ins Krankenhaus eingeliefert worden, eine weitere gestorben. Um welche Industrieanlage es sich handelte, ließ der Gouverneur offen.

+++ 09:01 Russland: 121 ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört +++
Die russische Flugabwehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in der Nacht zu Sonntag 121 ukrainische Drohnen zerstört. Acht von ihnen seien über der Oblast Saratow abgefangen worden. Saratow liegt im Südosten des europäischen Teils von Russland und grenzt an Kasachstan. Russland teilt lediglich mit, wie viele Drohnen abgefangen wurden, nicht wie viele die ukrainischen Truppen gestartet haben.

+++ 08:32 Ukraine beziffert russische Verluste +++
Russland hat nach ukrainischen Angaben seit Kriegsbeginn 1.063.240 Soldaten verloren, teilt der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte mit. Das umfasst tote und kampfunfähige Soldaten. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vortag um 950 Soldaten erhöht. Außerdem hat Russland laut dem Bericht 11.089 Panzer, 23.107 gepanzerte Fahrzeuge und 1204 Luftabwehrsysteme verloren.

+++ 07:51 Bericht: Putin änderte Taktik, um Trump zurückzugewinnen +++
Einem Bericht der „New York Times“ zufolge, hat der russische Machthaber Wladimir Putin im Angesicht von Trumps Ultimatum seine Strategie geändert. Bei einem Treffen mit Trumps Sondergesandtem, Steve Witkoff, erweckte er den Eindruck, dass Russland bereit sei, über Verteilung von Land zu verhandeln – trotz bisheriger Weigerungen diesbezüglich. Laut NYT sprach Putin dabei eine Sprache, die Trump versteht – die Sprache der Immobilienbranche. So gelang es ihm, ein persönliches Treffen mit dem US-Präsidenten ohne Selenskyj auszuhandeln, bei dem er seine Argumente vortragen und einen Deal aushandeln kann. „Es war eine sehr gute Woche für Putin“, zitiert die NYT Sam Greene, Professor für russische Politik am Kings College London. „Er hat sich aus einer Position großer Verwundbarkeit befreit. Er hat diesen gesamten Prozess so gesteuert, dass er mehr oder weniger genau seinen Vorstellungen entspricht.“

+++ 07:06 Selenskyj: Putin wird ohne „echten Frieden“ wieder angreifen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt davor, dass das Ausbleiben eines „echten Friedens“ Russland die Möglichkeit zu einer erneuten Invasion geben könnte. Falls Russland nicht mit Strafmaßnahmen konfrontiert werde, werde Putin letztendlich seine Aggression gegen die Ukraine wieder aufnehmen, so der ukrainische Präsident. Dabei verweist er auf das Ausbleiben schneller Maßnahmen während der Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 sowie auf die verspätete Hilfe vor Beginn des Angriffskrieges 2022. „Putin durfte die Krim einnehmen, was zur Besetzung der Regionen Donezk und Luhansk führte. Er wurde nicht präventiv bestraft, als er Truppen an unseren Grenzen zusammenzog. Dies führte zu einem umfassenden Krieg und zur Besetzung weiterer Teile der Ukraine. Jetzt will Putin, dass man ihm die Eroberung des südlichen Teils unserer Region Cherson, von Saporischschja, des gesamten Gebiets der Regionen Luhansk und Donezk sowie der Krim verzeiht“, sagt Selenskyj. „So wie wir Russland kennen, wird es ein drittes Mal geben, wo es ein zweites Mal gab. Deshalb stehen wir fest zu den klaren Positionen der Ukraine“, fügt der Präsident hinzu.

+++ 06:21 Drohne trifft russische Ölraffinerie – Großbrand und Explosionen +++
Drohnen haben laut „Kyiv Independent“ eine Ölraffinerie im russischen Saratow getroffen und einen Großbrand und Explosionen ausgelöst. Auf russischen sozialen Medien veröffentlichte Aufnahmen zeigen offenbar Drohnen am Himmel und die Aktivierung von Luftabwehrsystemen. Anwohner berichteten, dass sie eine laute Explosion gehört hätten, bevor die Anlage in Flammen aufging. Der Gouverneur von Saratow, Roman Busargin, bestätigt Schäden an einem der Industriegelände der Region. Bei dem Angriff soll eine Person getötet und weitere verletzt worden sein.

+++ 05:12 Weißes Haus: Trump offen für Dreier-Gipfel, bislang aber bilaterales Treffen geplant +++
US-Präsident Donald Trump ist offen für ein Dreier-Gipfeltreffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj in Alaska. Vorerst plane das Weiße Haus auf Wunsch Putins jedoch ein bilaterales Treffen, sagt ein Vertreter des Weißen Hauses. Das Weiße Haus erwägt einem Bericht zufolge jedoch zumindest, Selenskyj nach Alaska einzuladen. Dies berichtet NBC News unter Berufung auf einen hochrangigen US-Beamten und drei über die internen Gespräche informierte Personen. Diese sagten demnach, der Besuch sei noch nicht endgültig geplant und es sei unklar, ob Selenskyj letztendlich für Treffen in Alaska sein werde. Der Regierungsbeamte sagte, es sei „absolut“ möglich. Sollte Selenskyj anreisen, sei indes nicht klar, ob er und Putin jemals im selben Raum sein würden, sagte eine der gebrieften Personen.

+++ 03:54 Russland meldet ukrainischen Drohnenangriff auf Industrieanlage in Saratow +++
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die russische Region Saratow wird nach Angaben des dortigen Gouverneurs eine Industrieanlage beschädigt. Alle notwendigen Rettungsdienste seien vor Ort im Einsatz, teilt Roman Busargin auf Telegram mit. Um welche Art von Anlage es sich handelt, gibt er nicht an. Eine ukrainische Stellungnahme liegt bislang nicht vor.

+++ 01:30 Vitali Klitschko: Jeder in der Ukraine ist kriegsmüde +++
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat den Menschen in der Ukraine eine große Kriegsmüdigkeit attestiert und die Notwendigkeit für Verhandlungen mit Russland betont. Infolge des seit fast dreieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskriegs sei „jeder in unserem Staat, in unserem Land müde von diesem Krieg“, sagte Klitschko am Freitag der „Bild“-Zeitung in Kiew. Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt plädierte für eine „diplomatische Lösung“ mit Russland, bei der Gebietsabtretungen nicht ausgeschlossen wurden. „Leider haben wir für diesen Krieg einen riesigen Preis bezahlt: Die Leben von unseren Patrioten, von unseren Soldaten, von unseren Bürgern“, fügte Klitschko hinzu. Hunderte Städte seien zerstört worden und „ein großer Teil der Ukraine ist von Russland okkupiert“.

+++ 00:20 Gemeinsame Erklärung: EU-Politiker begrüßen Trumps Friedensbemühungen +++
Vor dem geplanten Treffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin zur Ukraine machen europäische Staaten einen eigenen Vorschlag. „Wir halten weiterhin an dem Grundsatz fest, dass internationale Grenzen nicht mit Gewalt verändert werden dürfen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Frankreich, Italien, Deutschland, Polen, Großbritannien, Finnland und der EU-Kommission. Der derzeitige Frontverlauf sollte der Ausgangspunkt für Verhandlungen sein, heißt es weiter. Man begrüße Donald Trumps Arbeit, das Töten in der Ukraine zu beenden und einen gerechten Frieden zu schaffen. Zugleich könne nur ein Ansatz erfolgreich sein, der aktive Diplomatie, Unterstützung für die Ukraine und Druck auf Russland miteinander verbinde.

+++ 23:14 Großbritannien: Starmer und Macron begrüßen Trumps Ukraine-Bemühungen +++
Der britische Premierminister Keir Starmer und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron begrüßen nach britischen Angaben die Bemühungen von US-Präsident Donald Trump um ein Ende des Ukraine-Krieges. Zugleich bekräftigen sie ihre uneingeschränkte Unterstützung für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und für einen gerechten und dauerhaften Frieden, wie Starmers Büro mitteilt. Starmer und Macron hätten zudem erörtert, wie sie in den kommenden Tagen weiter eng mit Trump und Selenskyj zusammenarbeiten könnten.

+++ 22:11 Selenskyj erwartet ukrainische Teilnahme an Verhandlungen mit Russland +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert eine Teilnahme Kiews an Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskrieges. „Der Weg zum Frieden für die Ukraine muss gemeinsam und nur gemeinsam mit der Ukraine bestimmt werden, das ist eine Frage des Prinzips“, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.

+++ 21:47 Selenskyj: Haben uns mit sieben Staaten abgestimmt +++
Die Ukraine hat sich hat nach Angaben ihres Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei dem Treffen in Großbritannien mit Vertretern von Großbritannien, den USA, Frankreich, Deutschland, Italien, Finnland und Polen abgestimmt. „Der Weg zum Frieden für die Ukraine sollte gemeinsam und nur gemeinsam mit der Ukraine bestimmt werden, das ist das entscheidende Prinzip“, sagt Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache.

Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachverfolgen.