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Nach dem Unfall musste ein Bagger anrücken. © Christian Butt
Ein nächtliches Grillfest in den Wümmewiesen eskaliert. Was folgt, ist ein spektakulärer Unfall und mehrere Zehntausend Euro Schaden.
Ein nächtliches Grillgelage mit reichlich Alkohol in den Wümmewiesen, ein hochwertiger Audi E-Tron auf der Seite liegend im Wasser gefolgt von einem stundenlangen Hilfsleistungseinsatz von Feuerwehr, DLRG, Rettungsdienst, Polizei und einem sogar einem großen Bagger – so viel Aufregung gab es am Wümme-Südarm zwischen Oyten und Fischerhude vermutlich schon lange nicht mehr.
Ausgelöst hatten das Tohuwabohu drei Männer. Am späten Samstagabend, 9. August, fuhren sie mit einem hochwertigen Audi in das Naturschutzgebiet. In der Pampa parkten die Männer und holten Grillzeug, Angeln und sehr viele Getränke aus ihrem Kofferraum.
Feuerwehr und DLRG im Einsatz: Audi E-Tron aus der Wümme geborgen
Kurz nach Sonnenaufgang wollten die Männer den Heimweg antreten. Einer von ihnen setzte sich ans Steuer des Audi-E-Tron und begann das Fahrzeug auf dem schmalen Pfad zu wenden. Es kam wie es kommen musste: Der Wagen rutschte die Böschung hinab ins Wasser und kippte auf die Seite. Der Fahrer hatte das sprichwörtliche Glück im Unglück. Da der Wagen nicht aufs Dach gestürzt war, konnte er sich durch die Beifahrertür ins Freie retten und sich durch die Wümme watend ans Ufer retten. Irgendwer von dem Trio setzte daraufhin einen Notruf ab.
„Selbst für uns Feuerwehrleute war die Einsatzstelle nicht einfach zu finden. Hier gibt es keine befestigten Straßen“, so Tobias Schone, Pressesprecher der Kreisfeuerwehr Verden. Als die Feuerwehrleute das Fahrzeug im Fluss erreichten, stand der Fahrer in eine Rettungsdecke gehüllt am Ufer und wurde vom Rettungsdienst betreut. „Wenn das Auto weiter gekippt wäre, dann hätten sich die Türen an der Böschung nicht mehr öffnen lassen. Dann wärs für den Fahrer kritischer geworden“, schildert Tobias Schone das unglaubliche Glück des Mannes.
Bagger muss anrücken: Schaden von mehreren Zehntausend Euro angerichtet
Abgesichert von der DLRG befestigten die Feuerwehrleute Bandschlingen an dem Fahrzeug. Anschließend konnte ein Bagger den E-Tron ans Ufer ziehen. Damit ein Abschlepper den Wagen verladen kann, musste der Bagger den Wagen etwa 700 Meter entlang der Wümme bis zum nächsten Feldweg schleppen. Laut dem Pressesprecher der Kreisfeuerwehr entstand ein Schaden von mehreren Zehntausend Euro. Das Elektro-Fahrzeug lag im Wasser und durfte wohl ein Totalschaden sein.
Alls drei Männer kamen mit dem Schrecken davon. Auf den Fahrer warten nun jedoch ernste Konsequenzen: Er muss den Behörden und seiner Versicherung erklären, wieso er deutlich alkoholisiert mit seinem Fahrzeug durch ein Naturschutzgebiet gefahren ist und dabei dann auch noch in der Wümme landete. Wenigstens eine positive Sache gibt es zu vermelden: Da es sich um ein Elektro-Fahrzeug handelte, sind wenigstens keine Betriebsstoffe in das Biotop ausgelaufen.