Raphael Obermair ist im Transfer-Endspurt der erklärte Wunschspieler von Lukas Kwasniok. Der Trainer des 1. FC Köln hat das Interesse am Leistungsträger des SC Paderborn öffentlich bekundet, doch sein Ex-Club will von einem Wechsel nichts wissen.

Lukas Kwasniok hat sich bereits in seinen ersten Wochen beim 1. FC Köln als Freund der klaren Worte hervorgetan. Dass der Trainer am Freitag das Interesse an Raphael Obermair öffentlich bestätigte, überraschte dann aber doch (der GEISSBLOG berichtete). Zumal ein Transfer des Paderborners zwar von den Geißböcken gewünscht ist, aber offenbar nicht bevorsteht.

„Ich bin kein Fan davon, darüber zu sprechen, wie die Gespräche laufen“, mauerte Thomas Kessler am Samstag nach dem 4:0 gegen Atalanta Bergamo, als es um Obermair ging. Der FC-Sportdirektor schob noch nach: „Ich habe in den letzten Wochen mit einer Menge Beratern und ein paar Clubs gesprochen. Nicht alles hat aber zum Ziel geführt.“

Obermair „ein unglaublich guter Spieler“

In Paderborn kamen Kwasnioks Worte ganz und gar nicht gut an – wenig überraschend, zumal der Transfer-Vorstoß des 44-Jährigen nur wenige Stunden vor der Zweitliga-Partie bei Preußen Münster geschah. „Ob sich da jemand äußert oder nicht, ist nicht mein Bier“, gab sich Ralf Kettemann nach dem 1:1 am Freitagabend beim Thema Obermair zunächst kurz angebunden.

Wenngleich der Paderborner Trainer durchaus Verständnis dafür haben dürfte, dass sein Vorgänger Kwasniok, der beim SCP vier Jahre lang an der Seitenlinie stand, den 29-Jährigen gerne ans Geißbockheim locken würde. „Rapha Obermair ist ein unglaublich guter Spieler“, so Kettemann nach dem Spiel in Münster.

Ich fahre ihn nicht nach Köln.

Ralf Kettemann über Obermair

Anzeichen, dass das Interesse aus der Bundesliga Obermair in seiner Leistung beeinträchtigen könnte, sah Kwasnioks Nachfolger am Freitag nicht: „Heute hatte er, glaube ich, seine ersten zwei Ballverluste in sieben Wochen. Ansonsten habe ich davon wenig gesehen.“ Obermair, unter Kwasniok Kapitän und nun Stellvertreter von Felix Götze, führte die Paderborner aufs Feld und beackerte die linke Schiene neben der Dreierkette – für diese Rolle wäre er wohl auch beim FC als Alternative vorgesehen.

Kettemann klang allerdings nicht, als würde er den Deutsch-Philippinen gehen lassen: „Sein Stellenwert ist enorm hoch. Zum einen sportlich, zum anderen auch menschlich – er ist einfach ein feiner Mensch.“ Der SCP-Trainer versicherte: „Ich fahre ihn nicht nach Köln.“

Unterschiedliche Berichte über FC-Angebot

Kwasniok wiederum würde seinen Wunschspieler wohl höchstpersönlich abholen, wenn er denn dürfte. „Es ist so, dass ich zu manchen Personalien nichts sagen will. Bei dieser Personalie aber ist es so, dass es ein starkes Interesse unsererseits gibt“, hatte er am Freitagmittag erklärt und geworben: „Der Spieler ist 29 Jahre alt und es wäre schön, wenn man ihm die Möglichkeit geben würde, in der Bundesliga zeigen zu können, was er drauf hat.“

Zumindest für den Moment hat dieser Appell an seinen Ex-Club nicht gefruchtet. Wobei offenbar fraglich ist, wie genau der Stand hinter den Kulissen aussieht. Während das Westfalen-Blatt von einer konkreten Kölner Offerte berichtet, was zu Kwasnioks Äußerungen passen würde, dementierte Paderborns Sportchef Sebastian Lange laut der Neuen Westfälischen ein Angebot. Mit dem FC habe er zuletzt ausschließlich über Stürmer Steffen Tigges gesprochen, der in Münster debütierte.