Bei einem Gas-Unfall in einer Kleingartenanlage im Norden von München sind zwei Menschen tödlich verletzt worden. Ein 41 Jahre alter Mann starb noch am Samstag im Krankenhaus. Ein 50-Jähriger erlag laut Polizei am Sonntagmorgen seinen Verletzungen. Vier weitere Männer wurden leicht verletzt.
Das Unglück hat sich bei einer privaten Feier mit sieben Personen in einem Schrebergarten ereignet. Der Besitzer war nicht dabei, wusste aber von den Feierlichkeiten. Die genaue Ursache für den Tod der Männer und die Verletzungen der anderen war auch am Sonntag noch unklar – die Ermittler vermuten aber, dass ein Generator im Keller der Hütte giftiges Kohlenmonoxid ausgestoßen haben könnte. „Die genaue Ursache ist Gegenstand der Ermittlungen“, sagte eine Polizeisprecherin.
Der Vorfall ereignete sich in unmittelbarer Nähe einer Gaststätte in der Kleingartenanlage beim Fasaneriesee. (Foto: Felix Hörhager/dpa)
Von den vier Leichtverletzten mussten drei im Krankenhaus behandelt werden, ein Beteiligter verzichtete auf eine Versorgung. Die Verletzten sind im Alter von 43 bis 54 Jahren. Sie hatten die Polizei verständigt, nachdem die beiden mittlerweile Verstorbenen längere Zeit nicht mehr zu ihnen zurückgekommen waren. Der Vorfall ereignete sich in unmittelbarer Nähe einer Gaststätte in der Kleingartenanlage beim Fasaneriesee. Ein Rettungshubschrauber sowie das Kriseninterventionsteam waren im Einsatz.
Es habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für Menschen abseits dieser Feier bestanden, erklärte die Polizei. Die Kriminalpolizei hat umfangreiche Ermittlungen zu dem tragischen Vorfall aufgenommen. Nach aktuellem Stand geht sie von keiner vorsätzlichen Straftat aus.
Kohlenmonoxid (CO) ist etwas leichter als Sauerstoff – wer hohe CO-Konzentrationen einatmet, kann innerhalb weniger Minuten sterben. Schon geringe Mengen führen dazu, dass das Blut deutlich weniger Sauerstoff transportiert. CO setzt sich im Körper an dem roten Blutfarbstoff Hämoglobin fest und verhindert so, dass noch genug Sauerstoff Richtung Herz und Gehirn gelangt. Die Menschen werden bewusstlos und ersticken schließlich. Der Tod kommt weitgehend unbemerkt.
Kohlenmonoxid riecht und schmeckt nicht. Das Gift entsteht bei unvollständiger Verbrennung etwa von organischem Material wie Holz, Kohle und Benzin. Bei einer Vergiftung kommt es zu Übelkeit, Atemnot, Kopfschmerzen, Husten, Verwirrtheit, Herzversagen und Erbrechen. Wer gerettet wird, leidet mitunter noch Monate später an Gedächtnisstörungen, Lähmungen oder Schwindel.