Nach dem 0:0 zum Auftakt in die neue Spielzeit in Osnabrück fuhren die mitgereisten Alemannia-Fans zufrieden von der Bremer Brücke zurück nach Aachen, die Vorfreude auf das erste Heimspiel der Saison stieg. Manch eine und manch einer hatten auch die Hoffnung, dass noch vor der Partie auf dem Tivoli etwas auf dem Transfermarkt passiert – und so kam es dann auch:

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Quatsch! Dieses Internet … Aber die Alemannia-Verantwortlichen hatten tatsächlich den Drucker angeschmissen, um einen Vertrag auszudrucken: Emmanuel-Chinedu Elekwa hatte sich in seinen zwei Wochen als Testspieler aufgedrängt und Trainerteam und Geschäftsführung von seinem Potenzial als Stürmer überzeugt.

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Herzlich willkommen am Tivoli auch von der Netzschau! Und wer noch einmal genau schauen will, wer jetzt alles bei der Alemannia unter Vertrag steht, dem legen wir mal die Kaderübersicht ans Herz:

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So, Rückblick auf die Woche: Check. Gehen wir zu dem über, für das wir alle hier sind. Spoiler: Auch wenn wir uns das Ergebnis anders vorgestellt haben.

Samstagmittag, bestes Wetter, ein Aufsteiger zu Gast in Aachen, drei Punkte als Ziel, das kann nur eines bedeuten: Matchday!

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Oder wie es auf der Insel heißt: Matchday!

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In Oche heißt das Späldaag! So nämlich.

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Und das in der Heimspiel-Edition.

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Zu Gast war die zweite Mannschaft der TSG Hoffenheim. Das letzte Mal als die Alemannia auf die Blau-Weißen aus Baden-Württemberg trafen, gab es zwei Spiele in der 2. Bundesliga der Saison 2007/2008. Die Aachener waren als Absteiger aus der Bundesliga unterwegs, die Hoffenheimer, damals mit dem Geld von Dietmar Hopp unterwegs, gingen als Aufsteiger direkt durch ins Oberhaus. Gegen die Schwarz-Gelben aber konnten sie auch mit Ralf Rangnick an der Seitenlinie nicht gewinnen. Auf dem altehrwürdigen Alten Tivoli trennte man sich 2:2, in Sinsheim gewannen die Aachener durch Tore von Szilárd Németh und Marius Ebbers 2:1. Lan, lang ist’s her …

Da die Hoffenheimer, durch die Investitionen des Mäzens aus den Niederungen der Amateurklassen bis in die Bundesliga gehievt, bis heute keine Popularität hinzugewonnen haben, gab es auch in Aachen vor dem Spiel entsprechend Proteste gegen dieses Klubkonstrukt.

Unter dem Motto: „Über 124 Jahre Tradition statt austauschbare Kommerzkonstruktion“ gab es einen Fanmarsch der Alemannia-Anhängerschaft vom Markt zum Stadion – alle in Gelb natürlich.

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Rund 1900 Menschen nahmen daran teil. Zufall, aber dennoch passend zum Gründungsdatum der Schwarz-Gelben.

Ob Walter auch am Fanmarsch teilgenommen hat, wissen wir nicht. Auf jeden Fall war er aber im Stadion.

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Genauso wie 21.271 weitere mit ihm. 60 Leute sollen aus und für Hoffenheim zugegen gewesen sein. Pickepackevoller Gästeblock sozusagen.

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Machen wir die Personalien rund: Schiedsrichter war Koki Nagamine aus Japan.

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Er pfiff im Rahmen eines Austauschprojekts zwischen deutschen und japanischen Schiedsrichtern die Partie und … hatte sicher nicht seinen besten Tag. Auch wenn das, was folgte, damit relativ wenig zu tun hatte.

Vor dem Anstoß gab es aus dem Heimbereich noch einen Gruß nach Braunschweig. So mancher Alemannia-Fan hat die Trennung von Ex-Trainer Heiner Backhaus noch nicht verarbeitet, die Wut über die Art und Weise der Trennung ist noch groß, die Enttäuschung umso größer.

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Nun aber zum Spiel und da drückt man am besten ganz schnell den Vorspulknopf, wobei die ersten zwei Gegentore so schnell fielen, dass man sie dann verpassen würde.

Es waren noch keine fünf Minuten gespielt, da nickte Kelven Frees zum 0:1 für die Gäste nach einem Eckball ein. Keine zehn Minuten später musste Paul Hennrich nach einem schnellen Konter nur noch zum 0:2 einschieben.

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Nach einer halben Stunde vergab Luka Đurić das 0:3 – das wäre schon der Deckel auf die Partie gewesen.

Die Hausherren hatten überhaupt keinen Zugriff auf das Spiel: die Fehlpassquote war enorm hoch, was vor allem bei der neuen Spielidee hinten heraus spielerische Ansätze zu wählen den Gegner zu Abschlüssen einlud, in die Zweikämpfe kamen die Aachener nicht, weil sie immer zu spät waren – die meisten Akteure wirkten im Kopf und in den Beinen müde. Kein Wunder: der Kader ist nicht allzu groß, viele sind verletzt, entsprechend hoch ist die Belastung. Dann ist der Trainer noch neu, das Spielsystem nun ein anderes … Die Gäste hingegen waren eingespielt und mit den frühen Toren im Rücken war der Aufsteiger dann auch mutig genug, mehr zu wollen.

Trotzdem machte Lukas Scepanik bei einem der wenigen Aachener Angriffe noch vor der Pause das 1:2, Hoffnung keimte auf.

Zur zweiten Halbzeit nahm Alemannias Coach Benedetto Muzzicato keine Wechsel vor, auch der unsichere Lamar Yarbrough, eine Woche zuvor noch von den Fans in Osnabrück zum „Man of the Match“ gewählt, spielte weiter. Und verschuldete kurz nach dem Wiederanstoß das 1:3 der Gäste.

Doch die Alemannia kam noch einmal ran. Nach einem Handspiel im Strafraum trat Gianluca Gaudino zum Elfmeter an und verwandelte zum 2:3.

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Kurz danach sah Yarbrough die Gelbe Karte. Spätestens jetzt hätte man ihn wahrscheinlich auswechseln müssen. Es war einfach nicht sein Tag, sowas kann passieren. Und um ihn und auch die Mannschaft zu schützen, wäre eine Umstellung der Defensive sicher ratsam gewesen. Stattdessen aber gab es dann die zweite Gelbe Karte für ihn.

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Ob es eine war? Fraglich. Aber man hätte ihn gar nicht in die Situation kommen lassen müssen. Nun wird er definitiv ein Spiel fehlen.

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Die Alemannia versuchte noch irgendwie das Unentschieden zu retten, fing sich aber stattdessen noch einen weiteren Gegentreffer in den letzten Sekunden der Partie: 2:4 gewannen die Gäste somit am Ende.

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Und das obwohl ihr Social-Media-Megastar Nader Jindaoui sich nur eine Halbzeit lang an der Seitenlinie warmlief. Für einen Einsatz reichte es nicht – dafür war dann aber genug Zeit für ihn, seine allein über zwei Millionen Instagram-Fans auf dem Laufenden zu halten. Wer sich das antun möchte, kann ja mal bei ihm vorbeischauen …

Die Alemannia hat hingegen besseres zu tun, denn die Leistung von Samstag muss aufgearbeitet werden. Es muss und darf nicht alles in Frage gestellt werden, aber im ersten Heimspiel hat leider so gar nichts geklappt, was in Osnabrück schon in Ansätzen und über weite Strecken der Partie zu sehen war.

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Das Art Hotel Aachen Superior bedankte sich bei den Hoffenheimern für den Besuch, doch statt mit Geld hätten sie vielleicht einfach mit drei Punkten zahlen können, oder?

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Die Black Eagles hatten zum Start in den Sonntag zunächst auch keine Lust auf das Spiel zurückzublicken und grüßten lieber Richtung Wattenscheid.

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Und der kleine Lennet? Der war zum ersten Mal im Stadion am Samstag und wird trotz Niederlage wiederkommen. Zur Not spielt er halt selbst, wenn die Personalsituation dann immer noch angespannt ist.

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Ja, das war nichts am Samstag. Ja, das verdirbt einem das Wochenende. In der kommenden Woche aber geht es schon weiter, dann steht in Düren die erste Runde im FVM-Pokal an, ehe eine Woche drauf die Löwen aus München zu Gast auf dem Tivoli sein werden. In beiden Partien werden die Fans dann ganz sicher wieder das vertraute Gesicht ihrer Alemannia zu sehen bekommen. Nie vergessen:

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Kramt sich jetzt wieder und ist dann gedanklich auch schon auf dem Weg nach Düren: die Netzschau.

Den ausführlichen Spielbericht zum Spiel lesen Sie unter:

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Und zum Abschluss noch die aktuelle Tabelle:

Transparenzhinweis: Die Netzschau ist aus Alemannia-Fansicht geschrieben. Denn der Autor ist seit seiner Kindheit ein Anhänger der Schwarz-Gelben. Das erste Spiel hat er als Elfjähriger im Sommer 1998 gesehen, seit Jahresbeginn 1999 ist er bei jedem Heimspiel im Fanblock und hat in den vergangenen 26 Jahren nur vier verpasst. Seit einigen Jahren ist er auch auswärts immer dabei. 2011 hat er den Fanklub „Klenkes Brüder“ mitgegründet, dem er immer noch angehört. In die Netzschau fließen seine persönlichen Ansichten zur Alemannia ein.