AMD hat ohne große Vorankündigung eine weitere RDNA3-GPU veröffentlicht. Die Radeon RX 7400 kommt mit 28 Compute Units, acht GB GDDR6-Speicher und einer TBP von nur 55 Watt. Sie soll „advanced gaming“ und Streaming in 1080p ermöglichen.
Neue Budget-GPU von AMD erschienen
Im Februar hatte AMD mit der Radeon RTX 9070 und ihrer XT-Variante die ersten Modelle seiner aktuellen Grafikkartengeneration präsentiert. Im Mai folgte dann die RX 9060 XT. Und obwohl sich die Karten bei einigen Online-Händlern deutlich häufiger verkaufen als die Konkurrenz von Nvidia, taucht keines der Modelle in der aktuellen Steam-Statistik auf. Doch jetzt legt AMD im Budget-Bereich noch einmal nach.
So hat das Unternehmen still und leise die Radeon RX 7400 auf den Markt gebracht. Dabei handelt es sich laut AMD um eine neue Budget-Desktop-Grafikkarte für „advanced gaming und Streaming-Erlebnisse in 1080p“. Die RDNA3-GPU verfügt über 28 Compute Units, was 1.792 Shader-Einheiten entspricht. Ausgestattet ist die Karte zudem mit acht GB GDDR6-Speicher.
Die Radeon RX 7400 basiert auf AMDs Navi 33-Chip, der auch in anderen Modellen wie der Radeon RX 7600, RX 7600 XT und RX 7650 GRE verwendet wird. Wie AMD auf der eigenen Website bestätigt, scheint die neue GPU primär für OEM-Systeme bestimmt zu sein. Dell setzt die Grafikkarte bereits in seinen neuen Enterprise-Desktop-PCs ein.
Technische Details zur RDNA3-Architektur
Trotz ihrer Einstiegsposition unterstützt die GPU Raytracing mit 28 Ray-Beschleunigern. Allerdings sind bei aktiviertem Raytracing in Games keine spielbaren Frameraten zu erwarten, da bereits deutlich stärkere Modelle mit dieser Technologie kämpfen. Die Speicherbandbreite liegt bei 173 GB/s, was etwa 40 Prozent weniger ist als bei der Radeon RX 7600.
Mit einer TBP von nur 55 Watt benötigt die Karte allerdings auch keinerlei externe Stromanschlüsse und kommt mit einem 450-Watt-Netzteil aus. Die Karte im Single-Slot-Design misst lediglich 167 mm in der Länge und eignet sich damit auch für kompakte Systeme. Diese geringen Abmessungen und der niedrige Stromverbrauch machen sie besonders attraktiv für OEM-Hersteller, die platzsparende und energieeffiziente Lösungen suchen.
Einordnung in das Produktportfolio
AMD hat noch keine Preise für die RX 7400 bekannt gegeben. Fall sie einzeln erhältlich sein sollte, dürfte sie aber günstiger werden als die RX 7600, die hierzulande mit zu einer UVP von 299 Euro startete. Mit nur 12,5 Prozent weniger Shader-Einheiten als die RX 7600 dürfte der Leistungsunterschied überschaubar ausfallen, was die neue GPU zu einer interessanten Option für Budget-orientierte Nutzer macht.
AMD hatte bereits eine noch schwächere Version mit 1.536 Kernen und sechs GB VRAM entwickelt. Diese RX 7300 wird aber offenbar nicht auf den Markt kommen. Da Navi 33 der kleinste Chip in der RDNA3-Familie ist, dürfte er mittlerweile günstiger zu produzieren sein, was die Wiederverwendung in Budget-GPUs wirtschaftlich macht.
Was haltet ihr von AMDs stiller Veröffentlichung der RX 7400? Seht ihr Potenzial für Budget-Gaming oder ist die Karte zu schwach?
Zusammenfassung
- AMD veröffentlicht neue Budget-GPU Radeon RX 7400 für 1080p-Gaming
- Mit 28 Compute Units und 8 GB GDDR6-Speicher für preisbewusste Gamer
- Die Karte basiert wie die RX 7600 und RX 7650 GRE auf dem Navi 33-Chip
- Mit nur 55 Watt TBP benötigt die Grafikkarte keine externen Stromanschlüsse
- Im Single-Slot-Design mit 167 mm Länge eignet sie sich für kompakte Systeme
- Unterstützt Raytracing, jedoch ohne ausreichende Leistung für spielbare FPS
- Primär für OEM-Systeme gedacht und bereits in Dell Enterprise-PCs verbaut
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