Das hatte der Trainer nicht kommen sehen…

Nach dem 1:5 in Bielefeld war Fortuna Düsseldorf aufgrund der starken ersten 35 Minuten noch voller Selbstvertrauen, wollte mit einem Sieg gegen Hannover verspätet in die Saison starten. Doch beim 0:2 wurden dem Team von Daniel Thioune (51) ganz klar die Grenzen aufgezeigt – weil seine Spieler genau das vermissen ließen, was er vor der Saison als Grundvoraussetzung angepriesen hatte.

Thioune nordet seine Taumel-Truppe ein!

Die Profis und Klaus Allofs (68) waren sich nach der zweiten Liga-Pleite im zweiten Spiel einig, dass Fortuna über weite Strecken einen Schlaffi-Auftritt hingelegt hatte, immer wieder war die Rede von „fehlender Energie“. Dabei hatte Thioune wegen dieses Themas von einer „All-In“-Saison gesprochen, er erwartet, dass seine Mannschaft in jedem Spiel an die Grenzen geht – umso bedenklicher, dass es schon in der zweiten Partie nicht so war.

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Thioune: „Das war ein Stück weit ernüchternd, ich wähnte uns einen Schritt weiter. Wir waren in Bielefeld sehr energetisch unterwegs, Hannover war uns da in weiten Teilen ein Stück weit voraus. Wir haben zwei gute zehn Minuten zu Beginn der Halbzeiten gehabt und sonst einen Eindruck hinterlassen, dass es nicht maximal energetisch war. Das müssen wir hinterfragen, weil es keinen Grund dafür gab. Auch nach einem Rückstand darf man mehr investieren.“

Ganz anders als Hannover. Der eigentliche Konkurrent im Aufstiegskampf hat einen perfekten Start mit zwei Siegen hingelegt, obwohl der Umbruch mit 16 Neuzugängen plus neuem Trainer noch größer war. Thioune: „Es war offensichtlich, dass wir noch nicht so weit sind wie Hannover. Viele Spieler aus der Startelf haben nicht den Rhythmus aus den letzten Monaten, nur Anouar El-Azzouzi. Wir hatten auch Probleme in der Abstimmung. Daran müssen wir intensiver arbeiten, um das hinzukriegen. Da sind wir nicht so weit, wie es nach der ausgewogenen Vorbereitung den Anschein hatte.“

Gegenspieler geschockt: Spuck-Attacke von Skandal-ProfiTeaser-Bild

Quelle: Youtube, BILD10.08.2025

Was Thioune auch nicht zulässt, ist, dass sich irgendwer dahinter versteckt, dass es wieder eine Schiri-Fehlentscheidung gab, weil Jannik Rochelt (26) den Ball vor dem Elfmeter-Foul von Matthias Zimmermann (33) klar mit dem Arm gespielt hatte. Der Fortuna-Coach: „Falsche Entscheidungen können dadurch revidiert werden, dass man selbst Fußball spielt, das ist uns einfach nicht gelungen. Es ist maximal unglücklich, dass wir zweimal benachteiligt wurden – aber gegen Hannover hatten wir noch Zeit und wir haben es nicht geschafft, Druck auf den Gegner aufzubauen. Wir können uns zudem über das Handspiel unterhalten, aber dann auch darüber, wie wir im Strafraum verteidigen. Wenn man ihm die innere Linie gibt und das Bein stehen lässt, zeigt der Schiedsrichter eben auf den Punkt. Das sind Fehler, die man vermeiden muss.“

Und an denen muss Thioune jetzt mit seiner Mannschaft dringend werkeln. Sein Plan: „Wir müssen fleißig sein und viel arbeiten, das muss man mit dieser Mannschaft. Wir müssen deutlicher am Detail arbeiten und den Anspruch haben, wieder intensiver zu sein – das kann man nicht trainieren, das hat etwas mit Haltung zu tun und damit, Grenzen zu überschreiten.“

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Und weiter: „Sie besitzt das Potenzial, aber zwei Niederlagen zum Start kenne ich auch nicht, das habe ich in meiner Trainer-Karriere noch nicht gehabt und damit baut man natürlich Druck auf. Das Weiterkommen im Pokal (am Montag in Schweinfurt, d. Red.) ist alternativlos und daraus kann man dann Selbstvertrauen ziehen, um in Paderborn deutlich stärker aufzutreten. Ich weiß, dass es jetzt vielleicht schon wieder die anspruchsvollste Situation als Fortuna-Trainer sein kann.“

Weil wohl auch Thioune weiß, dass es sogar für ihn wackelig wird, wenn Düsseldorf nicht schnell die Wende packt…