Der VfL Bochum 1848 hat die SV Elversberg mit 2:0 (0:0) bezwungen. Die Gäste mussten nach Gelb-Rot für Jan Gyamerah (6.) fast das gesamte Spiel in Unterzahl bestreiten. Trotz der numerischen Überlegenheit dauerte es bis zur 66. Minute, ehe Ibrahima Sissoko die Führung erzielte. In der Nachspielzeit machte Gerrit Holtmann (90.+1) mit dem 2:0 alles klar.

Das erste Aufeinandertreffen in einer gemeinsamen Liga zwischen dem VfL Bochum 1848 und der SV Elversberg stand unter besonderen Vorzeichen. Während die Hausherren unter Trainer Dieter Hecking nach einem schlechten Saisonauftakt den ersten Sieg anpeilten, wollten die Saarländer nach ihrem Auftaktsieg gegen Nürnberg nachlegen.

Für den ehemaligen Bochumer Jan Gyamerah wurde es ein besonderes Wiedersehen mit seinem Jugendverein – allerdings anders als erhofft: Der Rechtsverteidiger, der bereits in der zweiten Spielminute die Gelbe Karte gesehen hatte, erhielt nach einem Handspiel in der sechsten Minute Gelb-Rot. Schiedsrichter Lukas Benen blieb keine andere Wahl, als den ehemaligen Bochumer frühzeitig zum Duschen zu schicken.

Früher Schock für die Elversberger: Jan Gyamerah sieht nach nur sechs Minuten die Gelb-Rote Karte und muss den Platz verlassen. – IMAGO/Marco Bader

Bochum tut sich schwer

Trotz der numerischen Überlegenheit taten sich die Bochumer schwer, klare Torchancen zu kreieren. Philipp Strompf verfehlte in der achten Minute per Kopf das Tor, Mathis Clairicia scheiterte nach 14 Minuten am Block eines Elversberger Verteidigers. Die Gäste verteidigten mit großer Leidenschaft und blieben über Konter gefährlich. In der 40. Minute hatte Luca Schnellbacher sogar die Chance zur Führung, verzog aber deutlich.

Mit einem Doppelwechsel zur Pause – Gerrit Holtmann und Koji Miyoshi kamen für Clairicia und Kacper Koscierski – brachte Hecking frischen Wind in die Offensive. Das zahlte sich sofort aus: Bereits in der 47. Minute scheiterte Miyoshi nach Holtmann-Flanke knapp. Drei Minuten später verpasste Moritz Broschinski aus fünf Metern die Führung, als Elversbergs Keeper Nicolas Kristof stark parierte.

Der entscheidende Moment: Ibrahima Sissoko trifft aus kurzer Distanz zum 1:0 für den VfL Bochum, nachdem Torhüter Kristof zunächst noch parieren konnte. – IMAGO/Mario Hommes/DeFodi Images

Sissoko erlöst den VfL

Die Gäste wechselten defensiv und brachten mit Florian Le Joncour einen weiteren Innenverteidiger, um die Fünferkette zu stabilisieren. Dennoch erhöhte Bochum den Druck. Nach einem Eckball in der 66. Minute parierte Kristof zunächst einen Kopfball von Mats Pannewig, doch Ibrahima Sissoko reagierte am schnellsten und stocherte den Ball aus kurzer Distanz zum erlösenden 1:0 über die Linie.

Trotz des Rückstands und der Unterzahl gaben sich die Elversberger nicht auf und suchten weiter den Weg nach vorne. Lukas Petkov hatte in der 62. Minute eine gute Möglichkeit, verzog aber knapp. Auch Tom Zimmerschied versuchte sein Glück (59.), traf aber nur das Außennetz.

Die Joker stechen: Die eingewechselten Gerrit Holtmann und Koji Miyoshi kombinierten perfekt für das entscheidende 2:0 in der Nachspielzeit. – IMAGO/Weis/TEAM2sportphoto

Holtmann macht in der Nachspielzeit alles klar

Die Bochumer drängten auf die Entscheidung. Maximilian Wittek scheiterte in der 83. Minute mit einem Gewaltschuss an Nicolas Kristof. In der Nachspielzeit machte dann einer der eingewechselten Spieler alles klar: Nach perfekter Flanke von Miyoshi nahm Holtmann den Ball am langen Pfosten an und traf aus spitzem Winkel zum 2:0-Endstand (90.+1). Ein leicht abgefälschter, aber dennoch sehenswerter Treffer des Flügelspielers.

Mann des Tages: Ibrahima Sissoko (rechts) erzielte nicht nur den wichtigen Führungstreffer, sondern war auch mit 13 gewonnenen Zweikämpfen defensiv ein wichtiger Faktor. – IMAGO/pepphoto / Horst Mauelshagen

Bundesliga Match Facts
xGoals: Bochum 2,6 – Elversberg 0,09
Schnellster Spieler: Gerrit Holtmann (BOC), 33,05 km/h
Tor mit der geringsten Torwahrscheinlichkeit: 2:0 von Gerrit Holtmann (BOC), 2,9 Prozent
Most Pressed Player: Tom Zimmerschied (ELV), 18 Mal unter Gegnerdruck
Beste Pass Effizienz: Philipp Strompf (BOC), +1,32