Hertha BSC und der Karlsruher SC haben sich am 2. Spieltag in der 2. Fußball-Bundesliga mit einem 0:0-Unentschieden getrennt. Historisches tat sich dennoch.
Nach der 1:2-Niederlage beim FC Schalke 04 wartet der Aufstiegsfavorit aus Berlin damit weiter auf den ersten Sieg in der neuen Saison. Trainer Stefan Leitl war trotzdem „am Ende zufrieden, dass wir den Punkt noch mitgenommen haben.“ Der KSC hat nach dem 3:2-Erfolg zum Start gegen Preußen Münster vier Punkte auf dem Konto. KSC-Coach Christian Eichner haderte mit dem Unentschieden: „Die Anfangsphase und die letzten zwanzig Minuten hätten ausreichen müssen, um ein 1:0 nach Hause zu fahren.“
Herthas Krattenmacher trifft die Latte
Die Hertha begann vor 60.000 Fans im Olympiastadion nervös. Schon nach fünf Minuten hatte der KSC zwei gute Chancen durch David Herold und Marvin Wanitzek und kam dabei gefährlich vor das Tor – eingeleitet jeweils durch Fehler in der Berliner Hintermannschaft. Erst patzte Toni Leistner, dann war es Marton Dardai.
Uri Zahavi, Sportschau, 10.08.2025 17:53 Uhr
Bis zur ersten Hertha-Chance dauerte es 15 Minuten. Nach einem langen Ball von Maurice Krattenmacher legte Dawid Kownacki das Leder im Strafraum quer auf Fabian Reese, doch der trat über den Ball.
Doch die Hertha nährte sich an. Nur wenig später zog Krattenmacher bei einem schnellen Angriff den Ball aufs Tor, traf aber nur die Latte. KSC-Keeper Hans Christian Bernat wäre da machtlos gewesen. Die „größte Chance im Spiel“, fand auch Leitl, der aber zugab, dass Hertha „nicht genug kreieren“ konnte.
In der Folge war die Partie vor allem im Mittelfeld umkämpft und spielte sich vornehmlich zwischen den Strafräumen ab. So war das 0:0 zur Pause leistungsgerecht. Eichner lobte: „Ich habe sehr sehr viele rassige Zweikämpfe gesehen, die auf unsere Seite gekippt sind.“
Uri Zahavi, Sportschau, 10.08.2025 17:56 Uhr
Berlins Eichhorn wird jüngster Zweitligaspieler
Berlin startete mit der ersten Chance in den zweiten Durchgang. Nach einem schönen Pass von Mickaël Cuisance tauchte Reese frei vor dem KSC-Tor auf, zog jedoch zu überhastet ab und verfehlte den Kasten.
Die Hertha blieb auch in der Folge agiler, setzte sich teilweise in der KSC-Hälfte fest, kam aber allenfalls nur zu Halbchancen. Im Grunde war das für die Gäste aus Baden alles leicht zu verteidigen.
In der 68. Minute tat sich dann Historisches. Da wechselte Berlins Trainer Stefan Leitl Kennet Eichhorn ein und machte ihn damit zum jüngsten Zweitligaspieler der Geschichte. Eichhorn ist 16 Jahre und 14 tage alt und löste den bisherigen Rekordhalter Efe-Kaan Sihlaroglu ab, der 2021 mit 16 Jahren und 142 Tagen beim KSC zum Einsatz gekommen war.
KSC dreht nochmal auf
Zu Beginn der Schlussviertelstunde tauchten dann auch die Gäste mal wieder vorne auf. Doch Marcel Franke setzte einen Kopfball nur knapp am Tor vorbei, Fabian Scheusener verfehlte nach einen schönen Flanke den Ball nur knapp und Wanitzek verzog auch vor dem Tor klar. Die klarsten KSC-Chancen hatten Nicolai Rapp, dessen Kopfball knapp am Tor vorbeiging und erneut Wanitzek mit einem Volleyschuss.
Eichhorn konnte übrigens keine Akzente setzen und weil die Karlsruher dann irgendwann mit einem Punkt in Berlin zufrieden waren, blieb es beim 0:0. Und weil Berliner und Karlsruher Fans über 90 Minuten ihre Fanfreundschaft besangen, war das zumindest sehr stimmungsvoll. Vereinzelte Pfiffe aus der Ostkurve verstand Leitl: „Wir sind Hertha und wir müssen den Anspruch haben, um den Aufstieg in die Bundesliga zu spielen.“
Hertha auswärts in Darmstadt, Karlsruhe empfängt Braunschweig
Der KSC trifft am kommenden Sonntag im DFP-Pokal auf Regionalligist ZFC Meuselwitz (15.30 Uhr). Hertha BSC spielt am Tag darauf gegen Preußen Münster um die zweite Runde (18 Uhr). In der Liga reist Hertha in der Woche darauf am Sonntag nach Darmstadt (13.30 Uhr), Karlsruhe empfängt die Braunschweiger Eintracht schon am Samstag (13 Uhr).